Seraphin Prime: Unterschied zwischen den Versionen

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*Tag: 28:00:00
 
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'''Die unfreiwillige Kolonie'''
 
'''Die unfreiwillige Kolonie'''
  

Aktuelle Version vom 24. Januar 2018, 17:38 Uhr

Die Galaxie < Outer Rim Cluster< Herios Sektor< Herios System< Seraphin Prime
Seraphin Prime
Astrografie Eigenschaften Gesellschaft
Region:

Outer Rim Cluster

Typ:

Mischwelt

Spezies:

Menschen

Sektor:

Herios Sektor

Temperatur:

-28 bis 33 °C

Sprache:

Basic

System:

Herios System

Atmosphäre:

Typ 1

Funktion:

Rohstofflieferant, Forschungszentrum, Hauptsitz der Firma ENCOM

Monde:

1

Hydrosphäre:

circa 69 % an der Planetenoberfläche

Regierung:

Protektorat der Militärjunta von Herios IV

Partei:

Neutral

Gelände:

Gebirge, Wüsten, Ebenen, Flüsse, Seen, Graslandschaften, Wälder, Dschungel

Techniveau:
Einwohner:

6,5 Milliarden

Tag:

28:00:00

Hauptimporte:

Nahrungsmittel, Rüstungsgüter, Produktionsanlagen

Offizielle Infos:

Sitz eines Tochterkonzerns der Republic Engineering Corporation

Jahr:

419 Tage

Hauptexporte:

Rohstoffe, Technologien, Computerhardware und Software


Planetare Informationen

./.

Geschichtliche Ereignisse

./. Die unfreiwillige Kolonie

Die Ursprünge der humanoiden Zivilisation auf Seraphin Prime reichen fast 2000 Jahre zurück und sind eng mit der Geschichte der Galaktischen Republik verbunden. Die ersten Siedler auf dieser rohstoffreichen und fruchtbaren Welt waren eher unfreiwillig dort gelandet. Das Forschungsschiff Seraphin, welches später dem Planeten auch seinen Namen geben sollte, geriet nach einem Sprung in das Herios System unvorbereitet in einen Asteroidenhagel und musste schwer beschädigt zu einer Notlandung ansetzen. Die Wahl des Kommandanten fiel dabei auf das heutige Seraphin Prime, obwohl sich in direkter Umgebung des Planeten noch zwei weitere bewohnbare und vielversprechende Welten befanden. Nach ihrer eher unsanften Landung in einer bisher vollkommen unerforschten Umgebung und eher abseits jeglicher Zivilisation am Rand des Outer Rim musste die Schiffsbesatzung schnell feststellen, dass sie sich auf einen längeren Aufenthalt auf der Planetenoberfläche einrichten musste. Ihr Schiff, die Seraphin, war schwer beschädigt worden und ein Notsignal würde soweit von jeglichen Handelsrouten entfernt nur mit geringer Wahrscheinlichkeit aufgefangen werden. Die Forscher, deren Auftrag eigentlich die Entdeckung neuer Welten und Zivilisationen am Rand des Outer Rim gewesen war, begannen als Reaktion auf ihre Lage damit das irreparable Schiff auszuschlachten und damit erste Behausungen zu errichten.

Erst zwölf Jahre später und nachdem drei Such- und Rettungsaktionen der Alten Republik gescheitert waren, wurde die Besatzung des Forschungsschiffs vom einem Rohstofffrachter wiederentdeckt. Nachdem die fast 1800 überlebenden Männer und Frauen der Seraphin anfangs noch ein entbehrungsreiches Dasein auf dem Planeten fristeten, hatte sich in einer Dekade eine kleine aber überaus produktive Kolonie in der Nähe des Schiffswracks gebildet. Ihre Ansiedlung nannten die ehemaligen Crewmitglieder „Seraphin Prime“. Sie hatten eine Gesellschaft auf Basis von Demokratie und Freiheit gegründet. Der Stadtstaat besaß trotz seiner fast schon winzigen Größe ein funktionierendes politisches System, eine prosperierende Wirtschaft und seine eigene Gesellschaftsstruktur und Kultur, welche sich an größtenteils an der Alten Republik orientierte. Auch wenn nach ihrer Wiederentdeckung und der Kontaktaufnahme mit Coruscant viele der unfreiwilligen Siedler ihre Kolonie verließen und wieder in die Kerngebiete der Galaxis zurückkehrten, wollten die meisten von ihnen ihre neue Heimat nicht verlassen. Die Republik nutzte diese Chance, um eine feste Kolonie im Herios System zu errichten und entsandte weiteres Material und Siedler auf den Planeten. Seraphin Prime wurde zum Kern einer in den kommenden hundert Jahren schnell wachsenden Kolonie.

Historisch war Seraphin Prime lange nur ein unbedeutender und weit abgelegener Außenposten der Galaktischen Republik im Outer Rim. Die Planetenbevölkerung war nach über 1000 Jahren der Besiedlung zwar auf mehrere Millionen angewachsen und überzog mittlerweile die gesamte Welt, aber aufgrund ihrer abgelegenen Lage und ihrer Stellung als Kolonie entfaltete Seraphin Prime nie eine bedeutende Rolle. Durch Rohstoffexporte war der Planet an den galaktischen Handel angebunden, aber versorgte sich ansonsten wirtschaftlich vollkommen eigenständig. Die Republik unterhielt einen kleinen militärischen Außenposten, aber die Hauptlast der Verteidigung gegen Plünderer und Piraten trug ein Milizsystem der Kolonisten. Aufgrund der großen Entfernung zum galaktischen Zentrum entwickelte sich nach und nach eine eigene Kultur und Zivilisation, welche insbesondere auf die wissenschaftliche Tradition der ersten Siedlergeneration und ein Unabhängigkeitsbestreben der Kolonisten ausgerichtet war. Nachdem die Republik in den folgenden Jahrhunderten mehrfach in kriegerische Handlungen verwickelt wurde und sich damit die Verbindung zur Kolonie Seraphin Prime immer weiter verschlechterte, sahen die Kolonisten bald ihre Stunde gekommen. Im Jahr 952 v.E. erklärten sie in einer unblutigen Revolte ihre Unabhängigkeit von der Galaktischen Republik und gingen von da an ihren eigenen Weg.

Unabhängigkeit und Blütezeit

Die Souveränität des Planeten leitete ein goldenes Zeitalter auf Seraphin Prime ein und löste eine Blüte von Kultur und Wirtschaft ein. Die Bevölkerung explodierte in den folgenden zwei Jahrhunderten nahezu und wuchs auf mehrere Milliarden an. Die Städte auf den insgesamt 5 Kontinenten wuchsen immer weiter an, die Wissenschaft erreichte insbesondere in Bereichen wie Medizin und Droidentechink neue Höchstleistungen, die Wirtschaft expandierte und ermöglichte der Bevölkerung damit einen durchgehend hohen Lebensstandard. Im Anschluss an dieses rapide Wachstum gelang Seraphin Prime auch der erneute Sprung ins All. Eigene Werften und Orbitalstationen produzierten bald kleinere Schiffsmodelle und sogar militärische Einheiten. Im Allgemeinen nahmen die Streitkräfte auf dem Planeten jedoch nur eine untergeordnete Rolle ein und der Bau von Raumschiffen zielte hauptsächlich darauf ab die Forschungstätigkeit und die Exportwirtschaft des Planeten zu unterstützen. Mit dem Bau hochentwickelter Antriebs- und Hyperraumsysteme, sowieso der Entdeckung neuer Hyperraumrouten im Outer Rim, machten sich die Einwohner von Seraphin Prime kurzzeitig galaxisweit einen Namen.

Nach der fast zweihundertjährigen Blütezeit sah sich die Welt jedoch schnell mit den Schattenseiten ihrer Entwicklung und des sprunghaften Wachstums konfrontiert. Die industrielle Entfaltung der Wirtschaft hatte zu einer massiven Schädigung der Umwelt geführt und das Klima sowie die landwirtschaftlichen Nutzflächen auf Seraphin Prime nachhaltig verändert. Die Rückgänge in der Nahrungsproduktion konnten durch Importe von anderen Planeten bei weitem nicht gedeckt werden, insbesondere da das Bevölkerungswachstum zu einer hohen Überbevölkerung geführt hatte. Ein stetiges Absinken des Lebensstandards, Hungersnöte und ein Zerfall des wirtschaftlichen Aufstiegs waren die drohenden Folgen dieser Entwicklung und führten bereits wenige Jahre nach der Blütezeit zu einer politischen Destabilisierung Seraphin Primes. Um diese Probleme zu lösen, entschied sich die Regierung des Planeten zur Kolonisierung einer Nachbarwelt, um die drückende Überbevölkerung zu kompensieren und neue Gebiete zur landwirtschaftlichen Entwicklung zu gewinnen. Die Wahl fiel auf den vierten Planeten des System, der bereits Jahrhunderte zuvor der Einfachheit halber Herios IV genannt worden war. Mehr als 500 Jahre später sollten die Machthaber von Seraphin Prime die Entscheidung ihrer Vorväter bitter bereuen.

Der Bruderkrieg

Die Besiedlung von Herios IV hatte einen guten Start, da die Wirtschaft von Seraphin Prime durch massive Überproduktion den Kolonisten eine beinahe unerschöpfliche Menge an Gütern zum Aufbau mitgeben konnte und große Bevölkerungsteile ihre Heimat verließen, um den Problemen dort zu entfliehen. Herios IV entwickelte sich in den kommenden Jahrzehnten zu einer auf der Landwirtschaft basierenden Kolonie und verhalf sich damit selbst und seiner Heimatwelt zu einer weiteren gesunden wirtschaftlichen Entwicklung und politischen Stabilisierung. Aufgrund ihrer Wichtigkeit für Seraphin Prime stand die Kolonie in enger Verbindung zum Hauptplaneten und damit auch unter einer strengen Kontrolle. Obwohl Seraphin Prime ein basisdemokratisches System besaß, wurden den Kolonisten auf Herios IV nur eingeschränkte politische Rechte gegeben und die Verwaltungsorgane der Kolonie waren fest in den Händen von auf Seraphin Prime ausgebildeten Beamten. Das Militär und die Polizeikräfte der Siedler stammten ebenfalls auch noch Jahrzehnte nach der Kolonisierung ausschließlich vom Hauptplaneten und waren immer nur einige Jahre auf Herios IV stationiert.

Anfangs gab es nur wenig Widerstand gegen diese Maßnahme von Seiten der Kolonisten. Die ersten Generationen der Siedler sahen sich selbst noch als Teil der Bevölkerung von Seraphin Prime und ihren Einsatz in den Kolonien häufig als patriotischen Akt an. Nach über 200 Jahren der Bevormundung und politischen Kontrolle mit nur geringen eigenen Selbstbestimmungsrechten regte sich langsam Widerstand in der Kolonie. Seraphin Prime fürchtete trotz seiner demokratischen Orientierung um das eigene Überleben, sollte man der Kolonie zu viele Rechte zubilligen und in die Freiheit entlassen. Der Planet war abhängig von den Nahrungslieferungen und Rohstoffen von Herios IV und machte den Kolonisten daher sogar Vorschriften bei der Berufswahl. Bestimmte Prozentsätze der Bevölkerung mussten in der Landwirtschaft arbeiten oder im Bergbau, um so auch für die Zukunft die Versorgung Seraphin Primes zu sichern. Auf Herios IV hatten sich zwar mittlerweile mehrere große Städte entwickelt und eine voll ausgewachsene Gesellschaft etabliert, die eine Bevölkerung von einer Milliarde bald überschreiten würde, doch der Lebensstandard lag weiterhin weit unter den Maßstäben des Nachbarplaneten. Es entwickelten sich immer mehr politische Gruppierungen, die das entbehrungsreiche und harte Arbeitsleben auf Herios IV anprangerten, während die Einwohner von Seraphin Prime im erwirtschafteten Luxus der Kolonie badeten.

Der Ruf nach mehr politischer Teilhabe und Freiheit wandelte sich bald zu einem hasserfüllten Schrei nach Unabhängigkeit und Abspaltung, als die konservative Regierung auf Seraphin Prime mit einer Verstärkung der Kontrolle über die Kolonie, statt einem politischen Wandlungsprozess reagierte. Im Jahr 207 v.E. erhob sich die Bevölkerung von Herios IV in Folge dieser Entwicklung in einer blutigen Rebellion gegen die Kolonialbeamten und das Militär von Seraphin Prime auf dem Planeten. Im Anschluss begann ein fast 20 Jahre langer Unabhängigkeitskrieg, der auf beiden Seiten zu Millionen von Opfern führen sollte und weit ab von allen anderen galaktischen Ereignissen eine tiefe Spaltung mitten durchs Herios System zog.

Da Herios IV in den ersten Stunden des Kriegs materiell und personell weit unterlegen war, sahen sich die Machthaber auf Seraphin Prime in einer siegessicheren Position. Seraphin Prime verfügte über eine eigene, wenn auch kleine Raumflotte und über eine technisch weit überlegene Streitmacht. Jedoch war es bereits von Beginn an moralisch und politisch geschwächt. Große Teile der demokratischen Bevölkerung des Planeten unterstützen die Unabhängigkeitsbestrebungen des Nachbarplaneten und waren gegen einen Einsatz des Militärs gegen die eigenen Kolonisten. Während Seraphin Prime zögerte, baute Herios IV eine eigene, fast schon übermotivierte Streitmacht auf und rüstete sie in kürzester Zeit mit schweren Waffen aus. Als nach vielem Zögern über ein Jahr später eine Invasionsflotte von Seraphin Prime aufbrach, um die Kolonie zurückzuerobern und wieder unter Kontrolle zu bringen, standen die Truppen einer gut ausgebildeten und ausgerüsteten Bodenarmee gegenüber, welche bereit war selbst unter schwersten Orbitalbombardements bis in den Tod um die eigene Freiheit zu kämpfen. Es entbrach ein blutiger Kampf, welcher sich zu einem zwei Jahrzehnte andauernden Krieg entwickelte.

Die vollkommen zerstörte Hauptstadt im Jahr 185 v.E.

Seinen Höhepunkt erreichte der sogenannte Bruderkrieg im Jahr 185 v.E. als die Streitkräfte von Herios IV bereits kurz vor ihrer Kapitulation standen und Seraphin Prime eine letzte große Offensive auf der Planetenoberfläche plante. Der Einschlag einer interplanetaren mit Nuklearsprengköpfen ausgestatteten Rakete in der Hauptstadt von Seraphin Prime setzte den Siegesträumen der Regierung jedoch ein überraschendes Ende und löste einen planetenweiten Schock sowie den sofortigen Schrei nach Frieden statt nach Vergeltung aus. Der Tod von fast 30 Millionen Einwohnern in nur wenigen Sekunden machte beiden Seiten innerhalb von nur wenigen Tagen klar, welches Stadium von fassungslosem Wahnsinn der Krieg erreicht hatte.

Noch im gleichen Jahr beendete ein Waffenstillstands- und Friedensvertrag die Feindseligkeiten zwischen den beiden Welten und eröffnete Herios IV seinen Weg in die Unabhängigkeit. Die tiefen und blutigen Wunden, welche der Krieg auf beiden Seiten geschlagen hatte, sollten jedoch noch Jahrhunderte später zu immer größeren Spannungen zwischen den Planeten führen und Seraphin Prime für immer von seiner Kolonie entfremden.

Kalter Krieg und die erneute Blüte

Obwohl Seraphin Prime selbst weitestgehend vom Krieg verschont geblieben worden war, hatte der Totalverlust der Hauptstadt dem Planeten einen schweren Schlag versetzt. Die Erholungsphase in den kommenden Jahren war nach der nuklearen Säuberung vom Wiederaufbau geprägt. Die Wirtschaft des Planeten lag nach jahrelangen Kriegsanstrengungen am Boden, die Bevölkerung hatte über 200 Millionen militärischer und ziviler Opfer zu beklagen und das politische System war durch den zermürbenden Krieg in eine tiefe Krise gestürzt worden. Seraphin Prime gelang es jedoch wieder auf die Beine zu kommen und auf Frieden und Freiheit ausgerichtete Parteien versuchten nach ihrer Machtübernahme die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und eine Aussöhnungspolitik mit der Nachbarwelt Herios IV anzustreben.

Die Kolonie von damals war jedoch misstrauisch geworden und machte eine Annäherungspolitik unmöglich, indem sie mit interplanetaren Massenvernichtungswaffen die Bevölkerung von Seraphin Prime bedrohte. Die kommenden Jahre waren geprägt von einer weiteren wirtschaftlichen Blüte des Planeten. Der Handel mit Technologie und medizinischen Produkten ermöglichte es der Bevölkerung zu alter Größe zurückzukehren. Nahrungsmittelknappheit und Überbevölkerung gehörten trotz des Verlustes der Kolonie der Vergangenheit an und man lernte mit der stetigen Bedrohung durch das Militär von Herios IV zu leben, indem man starke planetare Schutzschilde installierte und eine technisch weitentwickelte Selbstverteidigungsarmee aus Droiden und automatischen Verteidigungsplattformen im Orbit aufbaute. Trotz unzähliger Versuche von Seiten Seraphin Primes gelang jedoch in den kommenden Jahrhunderten keine Annäherung an den ehemaligen Feind. Herios IV sollte sich für immer von seinem ehemaligen Kolonialherrn bedroht fühlen und pflegte das Feindbild äußerst aggressiv, um die eigene Bevölkerung in einem semidemokratischen System unter Kontrolle halten zu können.

Seraphin Prime entwickelte sich derweil zu einer Hochkultur von Wissenschaft, Demokratie und Friedfertigkeit. Der Planet schien Alderaan in nichts nachzusehen und seine Städte wirkten wie kleine, glänzende Ausschnitte Coruscants. Die Bevölkerung überstieg zu diesem Zeitpunkt die Grenze von 10 Milliarden und die Kunst und Kultur des Planeten erlangte eine Berühmtheit weit über den Outer Rim hinaus. Als Juwel der äußeren Regionen waren in den Theater- und Konzerthallen der wiederaufgebauten Hauptstadt des Planeten nicht selten Delegationen aus unzähligen Welten der Galaktischen Republik zu Gast. Sogar noch vor den Klonkriegen bemühte sich Seraphin Prime als Mitgliedswelt um die Aufnahme in den Senat der Republik.

Die Klonkriege selbst beendeten jedoch diese Bemühungen, da sich der Planet nicht in einem Krieg hineinziehen lassen wollte, selbst wenn man ihm dafür Schutz vor dem ewigen Erzfeind Herios IV garantierte. Der aggressive Nachbar, der sich weiterhin auf die Landwirtschaft und die Entwicklung seiner militärischen Stärke konzentrierte, verhielt sich jedoch, aufgrund innerer politischer Probleme, während der Klonkriege ruhig und überraschte Seraphin Prime gegen Ende der Kampfhandlungen zwischen Galaktischer Republik und Konföderation. Herios IV begab sich freiwillig in die Hände des Imperiums und hoffte damit einen längst gehegten Traum wahr werden zu lassen – die Bestrafung der ehemaligen Kolonialherren. Seraphin Prime war sich dieser neuen Bedrohung bewusst, da Herios IV bereits seit Jahrzehnten eine immer schärfere Politik zu seinem Nachbarn an den Tag gelegt hatte. Um von den eigenen internen Problemen der Wirtschaft und des schwerfälligen demokratischen Systems abzulenken, hatten die Machthaber auf Herios IV den Hass gegen Seraphin Prime geschürt und der Bevölkerung versprochen eines Tages die Rechnungen zu begleichen. Dafür verkaufte sie sich sogar an das Imperium und merkte zu spät, dass sie damit die Kontrolle an einen übermächtigen Gegner abgab, der sich noch weniger um die Belange der Bevölkerung kümmerte als einst Seraphin Prime. Das Imperium beutete Herios IV aus und hatte keinerlei Interesse daran die Rachegelüste des Planeten an Seraphin Prime zu befriedigen. Beide Welten am Rand des Outer Rim waren in den Augen des Imperators viel zu unbedeutend.

Entspannung und das Ende einer Ära

Als das Imperium nach der Schlacht um Endor eine Niederlage nach der anderen einstecken musste und sich auch der Nachbar Herios IV wieder von seinen Ketten befreite, schien für Seraphin Prime eine Zeit der Entspannung anzubrechen. Während der imperialen Jahre war der Planet in eine Starre verfallen aufgrund der beinahe allmächtigen Präsenz des Imperiums unter Palpatine und der Bedrohung durch einen militärischen Schlag dieser Macht von Herios IV aus. Die Vernichtung Alderaans hatte ihre Wirkung auf Seraphin Prime nicht verfehlt, insbesondere da den beiden Planeten lange Zeit eine gewisse Ähnlichkeit in ihrer pazifistischen Haltung nachgesagt wurde. Seraphin Prime weigerte sich daher auf die Seite der Rebellion zu wechseln und nahm eine neutrale Haltung während des galaktischen Bürgerkriegs ein.

Nach dem Ende des Imperiums im Herios System versuchte die Welt tatkräftig beim wirtschaftlichen Wiederaufbau vom Herios IV mitzuhelfen und legte den Grundstein für eine demokratische Regierung nach der Revolution. Die Wunden der Vergangenheit schienen jedoch noch zu tief und schnell entzog sich Herios IV wieder dem Einfluss seines Nachbarn. So hatte Seraphin Prime auch keinerlei Möglichkeiten einzugreifen, als die ehemalige Kolonie in die Etablierung einer Militärdiktatur schlitterte und seine aggressive Rhetorik wiederaufnahm. Die diplomatischen Kanäle waren jedoch weiterhin offen, insbesondere da Herios IV fortwährend von den industriellen Produkten von Seraphin Prime abhängig war. Das Verhältnis der beiden Welten war so gut wie es fast 200 Jahre nicht mehr gewesen war und Seraphin blickte zuversichtlich in die Zukunft – bis zum Auftauchen der Republic Engineering Corporation im System.

Nachdem die ersten Erkundungsschiffe des Rüstungsunternehmens das Herios System erreicht hatten, war Seraphin Prime direkt zum Hauptziel der Firma geworden. Durch einen Kooperationsvertrag mit der hochentwickelten Welt versprach sich das Unternehmen einen starken Partner im Outer Rim für seine Unabhängigkeitspläne. Nachdem sich die Bevölkerung des Planeten jedoch aufgrund ihrer pazifistischen Grundeinstellung weigerte zum Instrument eines Waffenproduzenten zu werden, wendete sich die Republic Engineering Corporation (REC) dem Erzfeind auf Herios IV zu. Seraphin Prime zog sich zu diesem Zeitpunkt immer weiter in sich selbst zurück. Der Planet zeigte keinerlei Interesse mehr an einer Galaxis, welche sich mehr als nur einmal selbst ins Chaos gestürzt hatte. Man badete in arrogantem Stolz darüber aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und eine nahezu perfekte Gesellschaft aufgebaut zu haben. Der einzige Kontakt zu anderen Welten bestand in Form von Handelsbeziehungen und die eigene Kultur erstarrte in der Verherrlichung der Tage vor dem Imperium, als Seraphin Prime noch als Hochburg von Kunst und Kultur in der ganzen Republik gefeiert worden war.

Über diese Selbstverherrlichung brach Anfang des Jahres 15 n.E. vollkommen unvorbereitet eine Katastrophe herein. Nach einer massiven Aufrüstung durch die Zusammenarbeit mit der REC fielen die Truppen von Herios IV im sogenannten Heriosanischen Expansionskrieg über ihre einstigen Brüder auf Seraphin Prime her. Ein blitzartiger Angriffskrieg mit modernsten Waffen und einem gut ausgebildeten Militärapparat brachte die Verteidiger von Seraphin Prime bereits in den ersten Tagen des Krieges an den Rand der Niederlage. Die Raumstreitkräfte des Planeten wurden in einem einstündigen Gefecht im Kreuzfeuer von Nebula-Klasse Sternzerstörern ohne jede Chance niedergemetzelt. Von planetaren Schilden geschützt, hatten zumindest die Bodentruppen der Selbstverteidigungsstreitkräfte die Möglichkeit sich auf den Krieg vorzubereiten. Die Bevölkerung Seraphin Primes war geschockt von den Ereignissen und dem plötzlichen Hereinbrechen eines umfassenden Krieges, der ihre Existenz bedrohte, aber trat entschlossen die Verteidigung ihrer Heimat an.

Nachdem die Schutzschilde des Planeten unter dem anhaltenden Bombardement der Kriegsschiffe im Orbit zusammengebrochen waren, schlugen die Truppen von Herios IV jedoch mit äußerster Brutalität zu. Ohne Rücksicht auf die Bevölkerung nahmen die Schiffe des Gegners die größten Städte Seraphin Primes ins Visier, Jäger- und Bomberstaffeln bombardierten Zivilverteidigungsanlagen und Bodentruppen bildeten mehrere Brückenköpfe auf den verschiedenen Kontinenten des Planeten. Bereits im ersten Kriegsmonat wurde ein Viertel der damals fast 12 Milliarden Menschen großen Bevölkerung des Planeten ausgelöscht. In den folgenden Monaten entlud sich am Boden der über Jahrhunderte hinweg angestaute Hass der Truppen von Herios IV gegen die stets überlegene, jedoch jetzt fast vollkommen wehrlose Zivilisation auf Seraphin Prime. Am Ende des Krieges war fast die Hälfte der Einwohner des Planeten in unzähligen Massakern vernichtet worden, sämtliche Großstädte waren vom Orbit aus eingeäschert und die Ära dieser Hochkultur fand nach mehr als 2000 Jahren Geschichte ihr Ende.

Besatzung und Wiederaufbau

Nachdem die Republic Engineering Corporation sich entschlossen für eine Beendigung der Kriegshandlungen auf Seraphin Prime eingesetzt hatte und die Streitkräfte von Herios IV überzeugt waren auch den letzten Widerstand auf dem Planeten gebrochen zu haben, wurde der Kampf eingestellt und die Welt besetzt. Die REC hatte sich jedoch keineswegs für die Bevölkerung eingesetzt, insbesondere da sie Herios IV zuvor bewusst zu einem Krieg gedrängt hatte, um das Potenzial der eigenen Rüstungsgüter im Einsatz zu testen und zu verbessern. Das Unternehmen hatte jedoch bereits Pläne für das eroberte Seraphin Prime und wollte weitere Schäden an der Infrastruktur des Planeten verhindern. Die Militärjunta von Herios IV übernahm damit zwar nach dem Krieg offiziell die politische Spitzenposition auf Seraphin Prime und herrschte durch ein Besatzungsmandat über den Planeten, jedoch übernahm die REC den wirtschaftlichen Wiederaufbau und sicherte sich damit bedeutenden Einfluss.

Hauptsitz von ENCOM

Nachdem die vormaligen Kolonialherren selbst zu einer Kolonie herabgesunken waren, wurden sie in den kommenden Monaten durch die REC eingespannt. Die vom Krieg gezeichnete Bevölkerung baute bis Anfang des Jahres 16 n.E. in einem massiven Kraftakt und unter starker Mithilfe des Rüstungsunternehmens ihre Heimat wieder auf. Zwar wurden bei weitem nicht sämtliche Spuren des Krieges beseitigt, jedoch konnte der Planet zu einem wichtigen Stützpunkt und Wirtschaftsstandort werden. Seraphin Prime besaß schon immer reiche Rohstoffvorkommen, welche jetzt durch die REC ausgebeutet werden. Die Forschungsanlagen des Planeten wurden wieder aufgebaut und die wissenschaftlichen Errungenschaften dieser Welt fortgeführt. Darüber hinaus wurden Produktionsstätten für die Rüstungsgüter der REC aufgestellt und massive Verteidigungsanlagen auf der Planetenoberfläche und im Orbit installiert. Sie dienen hauptsächlich dem Schutz eines der wichtigsten Tochterunternehmen der REC, welches Mitte des Jahres 12 n.E. hier seinen Hauptsitz errichtet hat – ENCOM. Der Computerhardware- und Softwaregigant entwickelt und programmiert einige der besten Modelle von Navigationscomputern für Hyperraumsprünge, Steuerungssystemen von Jägerantrieben, genauesten Zielsystemen von Kurz- und Langstreckenwaffen sowie Gehirnen für die Kampfdroiden der REC.

Geschichtliche Ereignisse

  • Von ZI: 180315 n.E. bis 290715 n.E. führte die massive Aufrüstung der Streitkräfte von Herios IV durch die Republic Engineering Corporation zum sogenannten Heriosanischen Expansionskrieg. Im Zuge dieses Krieges wurde die Zivilisation auf Seraphin Prime beinahe ausgelöscht und der Planet durch die Streitkräfte von Herios IV erobert. Der gesamte Planet steht seither unter der Kontrolle der Militärregierung von Herios IV im Verbund mit der REC und wird wieder aufgebaut.
  • Nach dem Abschluss des Wiederaufbaus machte ENCOM, ein Tochterunternehmen der REC, den Planeten zu ZI: 090616 n.E. zu seinem Hauptsitz.