Silvana Riose
Silvana Riose | |
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Lebenslauf
<<< Tugenden einer Adoptivtochter >>>
Silvana Joanne Riose kam im Alter von drei Jahren, mitten in den Wirren des Bürgerkriegs zwischen Imperium und Rebellion, auf den Planeten Onderon. Als Waisenkind unbekannter Herkunft, hatte ein Flüchtlingstransporter das kleine Mädchen zusammen mit dutzenden anderen Schicksalsgenossen auf der von Menschen besiedelten Welt im Inner Rim abgesetzt. Mit nichts als ihrer Kleidung am Leib und einer kleinen Holodisc mit ihrem Namen und Geburtsdatum um den Hals, wurde sie in eines der unzähligen Waisenhäuser in Onderons Hauptstadt Iziz gebracht. An ihre wahren Eltern und ihre Geburtswelt fehlen Silvana bis heute alle Erinnerungen, weswegen ihre neue Zuflucht fortan zu ihrer Heimat wurde. Die quälenden Fragen nach ihrer Herkunft haben sie jedoch trotzdem nie ganz losgelassen, insbesondere da es ihr auch in späteren Jahren nicht gelungen ist, Licht in das Dunkel ihrer Vergangenheit zu bringen.
Als großes Glück entpuppten sich Silvanas Adoptiveltern. Bereits nach einem Jahr im Waisenhaus wurde sie von Rufus und Milena Terekiev auserwählt und wuchs im Haus des kinderlosen Ehepaars auf. Rufus Terekiev ist ein auf Onderon berühmter Schriftsteller, dessen Popularität jedoch nie über die Grenzen seiner Heimatwelt hinausgereicht hat. Milena Terekiev hat einen Abschluss in Botanik und arbeitet seit mehr als 20 Jahren für die Forstbehörde von Iziz. Nach mehreren Fehlgeburten in jungen Jahren, hatte das Ehepaar den Wunsch nach Kindern bereits aufgegeben, als sie Silvana bei einem Ausflug des Waisenhauses im Stadtpark sahen. Es schien Schicksal, denn Rufus und Milena verliebten sich auf den ersten Blick in das aufgeweckte Mädchen. Bereits wenige Wochen später nahmen sie ihren neuen Schatz mit nachhause.
Obwohl das Leben in einem für Silvana ungewohnt großen und prachtvollen Haus am Rand der Hauptstadt ungewohnt war, schloss sie die Terekievs schnell in ihr Herz. Bereits in jungen Jahren traf sie daher die Entscheidung, dass egal was sie über ihre Vergangenheit je erfahren sollte, Rufus und Milena immer Vater und Mutter für sie sein würden. Ihre neuen Eltern boten ihr nach der langen Ungewissheit nicht nur eine liebevolle und nahezu harmonische Heimstatt, sondern eröffneten ihr Möglichkeiten, welche sie im Waisenhaus nie gehabt hätte. Die Bibliothek ihres intellektuellen Vaters beflügelte Silvanas Fantasie in jungen Jahren und stillte ihren Wissensdurst, als die langsam den Kinderschuhen entwuchs. Die Aufgaben ihrer Mutter in den umgebenden Wäldern und Dschungelregionen des Planeten eröffneten erst einen Abenteuerspielplatz und waren später die Basis für unzählige Expeditionen, während der Silvana bereits als junge Frau ihre Grenzen auszuloten versuchte.
Wie alle stolzen Eltern hielten natürlich auch Rufus und Milena ihre Tochter für außergewöhnlich klug und talentiert. Tatsächlich legte Silvana jedoch nicht nur zuhause, sondern auch an der Schule eine ungeahnte Leichtigkeit bei allen gestellten Herausforderungen an den Tag. Zwischen Klavierunterricht, Kampfsport und Buchstabierwettbewerb mauserte sie sich trotz vieler neidischer Blicke schnell zu einem der beliebtesten Mädchen der Schule. Ihre Eltern wünschten sich natürlich, dass Silvana diesen Weg bis ins Erwachsenenalter fortsetzen würde, aber in den folgenden Jahren kam vieles anders.
<<< Selbstfindung >>>
Mit 14 Jahren kam für Silvana eine Zeit in der ihr die Schuluniform und ihr behütetes Leben zuhause zuwider waren. Anfangs machte sie den Eindruck, dass sie nicht anders als andere Teenager einfach nur eine trotzige Phase durchmachte. Gerade für Silvana war die Suche nach ihrem eigenen Ich jedoch besonders schwer. Obwohl sie ihre Adoptiveltern und ihre neue Heimat liebte, wusste sie doch immer, dass ihre Wurzeln nicht auf Onderon lagen. Ohne ihrer Vergangenheit zu kennen, konnte sich Silvana auch keine Zukunft für sich ausmalen. Ihre ziellose Suche nach einem Sinn für ihr Leben verwandelte sich für das junge Mädchen schnell in Frustration. Nach und nach begann sie jede Freundin und jeden Freund den sie bisher hatte von sich zu stoßen. Keiner schien sie und ihren Kummer zu verstehen, zu allerletzt ihre Eltern.
Mit 16 hatte sie sich gänzlich isoliert und nachdem ihre Leistungen an der Schule immer schlechter geworden waren, blieb sie ihr schlussendlich ganz fern. Alle Versuche ihrer Eltern auf Silvana einzuwirken blieben fruchtlos und obwohl sie verstand, dass Rufus und Milena nur das Beste für sie wollten, konnte und wollte sie doch keine Ratschläge mehr annehmen. Ihre Eltern unternahmen zwar unzählige erfolglose Versuche Silvanas Identität zu klären, doch den Wunsch des Mädchen selbst hinaus in die Galaxis zu ziehen und sich auch die Spuren ihrer Vergangenheit zu machen, lehnten sie immer ab.
Als der Verdruss ihrer Eltern plötzlich von Fürsorge in Strenge umschlug, suchte Silvana ihr Heil in einer weiteren Flucht. Sie war stets ein eigensinniges und willensstarkes Mädchen gewesen und wollte jetzt ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Mit einem Rucksack und einem Betäubungsgewehr bewaffnet machte sie sich eines Nachts auf den Weg in die Wildnis Onderons. Silvana wusste zwar, dass ihre Mutter ohne weiteres ihre Spuren würde verfolgen können, doch sie hielt sich selbst für gerissen genug ihr trotzdem entkommen zu können.
Insgesamt sieben Tage schlug sie sich durch das was vom ursprünglichen Dschungel des Planeten noch übrig geblieben war. Während die Polizei bereits nach dem vermissten Mädchen suchte, gelang es Silvana immer wieder sich mit ungeahntem Geschick ihren Verfolgern zu entziehen. Niemand rechnete damit, dass sie es nicht nur schaffte zu überleben, sondern dabei auch noch weite Strecken durch den Urwald zurücklegen konnte. Ihr Ziel war jedoch keineswegs ein Unterschlupf oder Versteck im Dschungel, sondern ein lokaler Raumhafen etwa hundert Kilometer entfernt. Dort hatte sie heimlich vom gestohlen Geld ihrer Eltern eine Passage auf einem nicht registrierten Frachtschiff gemietet. Nur damit hatte sie in ihren Augen die Chance der Obhut ihrer Eltern zu entkommen um endlich frei zu sein und nach ihren Ursprüngen zu suchen.
Fast wäre ihr dieser Coup auch gelungen, doch als sie auf den letzten Kilometern ihrer Reise unachtsam wurde, rächte sich die Fauna des Planeten. Als Silvana in ihrer siebten Nacht in der Wildnis von einem Geräusch geweckt wurde, befürchtete sie zuerst die Polizei oder Forstbehörde hätte sie entdeckt. Zu spät merkte sie, dass sie in ihrem kleinen Unterschlupf in einer Höhle nicht mehr allein war. Eine der örtlichen Wildkatze umkreiste sie bereits und schien zum Angriff bereit. Silvana verfiel in Panik und machte denkbar jeden Fehler, den man in einer solchen Situation machen konnte. Der langsame Griff zum Betäubungsgewehr entpuppte sich als tödliche Falle, als die Raubkatze plötzlich zum Sprung ansetzte und so versuchte sie schnellstmöglich wegzurennen. Silvana floh aus der Höhle und versuchte in der Dunkelheit etwas Distanz zwischen sich und die Wildkatze zu bringen. Natürlich war sie dabei den geschmeidigen Sprüngen und der Nachtsicht der Katze bei weitem unterlegen. Als die fauchenden Geräusche hinter ihr plötzlich verstummten schöpfte sie trotzdem bereits Hoffnung, die jedoch jäh erstickt wurden, als die Raumkatze sie von hinten ansprang. Silvana stürzte, schlug am Boden mit dem Kopf auf einen Stein auf und wurde bewusstlos.
Was danach geschah, blieb für alle Beteiligten stets ein Wunder. Silvana wurde vier Stunden später mit einer schweren Wunde am Kopf, Schnittwunden und Kratzern an Armen und am Rücken und Unterkühlungssymptomen von der Polizei gefunden. Die Beamten hatten zum wiederholten Mal ihren Suchradius ausgeweitet und waren im Morgengrauen auf das scheinbar leblose Mädchen aufmerksam geworden.
Es dauerte fast drei Wochen, bis Silvana wieder vollständig genesen war. In dieser Zeit sprach sie kein Wort, weder zu ihren Eltern noch zu den Ärzten oder der Polizei. Sie war zwar bei Bewusstsein und zeigte keine Anzeichen einer Traumatisierung, aber schien doch vollständig in ihre eigene Gedankenwelt zurückgezogen zu sein. Als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde und wieder zu ihren Eltern nachhause durfte, war sie wieder vollkommen hergestellt. Seit dieser Zeit ziert jedoch eine kleine, fast unsichtbare Narbe ihre Stirn, wo sie auf den Stein aufgeschlagen war.
Erneut in der Obhut ihrer Eltern, war Silvana zwar immer noch grüblerisch, doch begann sie langsam wieder zu sprechen. In ihrer Zeit im Urwald und während sie im Krankenhaus hatte nachdenken können, schien sie ihre trotzige Kindheit hinter sich gelassen zu haben. Sie hatte sich in wenigen Wochen von einem Teenager zu einer jungen Frau entwickelt und legte fortan eine neue Ernsthaftigkeit an den Tag. Sie begegnete ihren Eltern jetzt quasi als Erwachsene und versuchte ihnen erneut ihre Gefühle zu erklären. Für ihre Suche nach Sinn, Identität und Zukunft wollte sie auch weiterhin hinaus in die Galaxis und äußerte deswegen auch erneut den Wunsch, Onderon zu verlassen.
Obwohl Rufus und Milena den Wunsch ihrer Tochter erneut ablehnten, gingen sie einen Kompromiss mit Silvana ein. Sie versprachen ihr, ihrer Suche nicht mehr im Weg zu stehen und ihr sogar genügend Geld für ihre Reisen zu geben, wenn sie ihre schulische Laufbahn wieder aufnehmen und ihren Abschluss noch vor ihrem 18. Geburtstag schaffen würde. Von diesem Tag an setzte Silvana alles daran möglichst schnell die Highschool abzuschließen und schaffte es tatsächlich die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Sie erreichte zwar keineswegs die Bestnoten zu denen sie mit Sicherheit fähig gewesen wäre, aber der neugewonnen Ehrgeiz ihrer Tochter genügte Rufus und Melina. Bei der Abschlusszeremonie schienen sie wieder eine glückliche Familie zu sein, doch bereits drei Tage später, pünktlich zu ihrem 18. Geburtstag, verließ Silvana für fast vier Jahre ihre Heimat Onderon.
<<< Verschlungene Pfade >>>
Beinahe ein Jahr lang führte Silvanas Weg kreuz und quer durch die Galaxis. Von Corellia über Malestare weiter nach Naboo und Nar Shadda, bis sie zu guter letzt auf Coruscant landete. Obwohl sie auf ihrem Weg ins Outer Rim und wieder zurück ins Zentrum der Galaxis immer glaubte Spuren ihrer Herkunft folgen zu können, fand sie am Ende doch absolut nichts heraus. Nachdem sie mittlerweile beinahe alle ihre Credits ausgegeben hatte, kam sie auf Coruscant mit nicht mehr als einem gewachsenen Erfahrungsschatz an. Begegnungen mit jeder Menge Gauner und Halsabschneider hatten die junge Frau mehr als einmal in brenzlige Situationen gebracht, doch mit Klugheit und hin und wieder ein wenig Gewalt, hatte sie es immer wieder geschafft sich herauszuwinden. Zumindest glaubte sie das selbst und wenn jemand sagte, dass mit Sicherheit immer auch eine große Portion Glück dabei gewesen war, ließ sie das nicht als Ausrede gelten. Dass ihr Glück dann ausgerechnet auch noch auf Coruscant aufgebraucht sein könnte, hätte sie erst recht vehement bestritten.
Trotzdem kam es, wie es kommen musste, und als sie beinahe pleite Mitte des Jahres 16 n.E. auf Coruscant landete, machte sie sich auf die Suche nach einem Job. Dabei hielt sie sich zwar von allen unmoralischen Angeboten fern, hätte aber doch stutzig werden müssen, als ein Jobangebot für den Transport eines einfachen Koffers quer über den Planeten eine überdurchschnittlich hohe Bezahlung in Aussicht stellte. Sie hatte bereits zwei Aufträge erfolgreich abgeschlossen und hätte genug Geld für weitere Nachforschungen zusammen gehabt, als bei einem dritten Kurierdienst plötzlich alles schief ging. Als sie mit dem unscheinbaren versiegelten Aktenkoffer an einem Taxistand von der Polizei aufgegriffen wurde, hätte ihr Schicksal bereits für lange Zeit vorgezeichnet sein können. Für den Schmuggel von Killersticks und anderen Drogen drohten auf Coruscant immer noch hohe Gefängnisstrafen und kein Anwalt würde sich für eine Fremde einsetzen, die so viele Lichtjahre von zuhause weg war.
Ähnlich wie als kleines Waisenkind auf Onderon, hatte Silvana erneut Glück im Unglück und das Schicksal schlug ein zweites mal zu. Sie landete wohl beim einzigen Polizisten auf ganz Coruscant, der erkannte, dass sie die Wahrheit sagte, als sie erzählte sie hätte nicht gewusst was in den Koffern war. Police Officer Jannis Dudy ließ die junge Frau im Verhörraum der District Police 81 ihre gesamte Geschichte von den Urwäldern Onderons bis in die Unterwelt Coruscants erzählen und tat dann etwas, dass sie selbst kaum fassen konnte: er ließ Silvana frei und schickte obendrein sie zur lokalen Polizeiakademie.
In den kommenden vier Jahren, von 16 – 20 n.E., wurde der nur wenige Jahre vor der Pension stehende Officer Dudy zu einem Mentor für Silvana. Er hatte während der Gespräche mit der jungen Frau erkannt, dass sie längst nicht mehr auf der Suche nach ihrer Vergangenheit war, sondern einfach nur Halt brauchte bei einem Weg in die Zukunft. Er glaubte nicht nur an ihre Aufrichtigkeit und ihre Fähigkeiten, sondern auch daran, dass Silvana Großes leisten könnte, wenn man ihr nur die richtige Richtung wies.
Silvana wollte erst keinesfalls auf die Vorschläge des alten Polizisten eingehen, doch seine Direktheit und Offenheit schufen schnell ein Band der Sympathie zwischen den beiden. Dudy entlarvte mit nur wenigen Worten, was in ihr vorging und schien sie so besser zu verstehen, als die meisten anderen Menschen in den letzten zehn Jahren. Er appellierte an ihren Ehrgeiz und ihr Gerechtigkeitsgefühl und wischte mit der Perspektive endlich einen Sinn in ihr Leben zu bringen die Suche nach ihrer Vergangenheit beiseite. Widerwillig beugte sich Silvana daher dem Wunsch eines quasi Fremden und trat Ende des Jahres 16 n.E. der Polizeiakademie auf Coruscant bei.
<<< Police Officer Riose >>>
Silvanas theoretische Ausbildung dauerte noch nicht einmal ein Jahr, aber in dieser Zeit konnte sie zu einer unnachgiebigen und durchsetzungsstarken Frau heranreifen. Ein Polizist musste gerade auf Coruscant mit allen Wassern gewaschen sein und so verlangte die Ausbildung an der Akademie einiges von den angehenden Gesetzeshütern ab. Körperliches Training zählte genauso wie eine neue geistige Herausforderung zu Silvanas täglichem Brot.
Sie wurde in diversen waffenlosen Kampftechniken, der Aufstandsbekämpfung bei zivilem Ungehorsam und im Umgang mit Schusswaffen unterrichtet. Ihre große Ausdauer und ihr Geschick ließen sie dabei über ihre Kameraden herausragen. Die Untersuchung von alten Kriminalfällen und das Studium der rechtlichen Grundlagen ihrer neuen Arbeit, empfand sie zwar als sehr trocken, aber am Ende meisterte sie auch die Hürden dieser Prüfungen. Dabei war sie stets bedacht ihren Mentor mit stolz zu erfüllen und möglichst schnell in den aktiven Dienst zu kommen. Coruscant schien im Vergleich zu ihrer Heimat Onderon ein wahrer Sumpf des Verbrechens zu sein und das Leid der Mittellosen in den tiefen Schluchten der Stadt wirkte unermesslich. Besonderes Interesse zeigte Silvana dabei für das Schicksal der unzähligen Waisenkinder, die es auch auf Coruscant gab. Sie hatten ihre Eltern entweder im Krieg oder durch ein Verbrechen verloren und wurden von den Banden und Kriminellen der Stadt regelrecht ausgebeutet und benutzt.
Als sie Ende des Jahres 17 n.E. als vollwertiges Mitglied der Polizei ihre Uniform anlegte und mit ihrem ersten Partner hinaus in die Stadt zog, brannte sie darauf jedem Banditen in den Hintern zu treten. Obwohl sich der Alltag schnell als weniger ruhmreich und aufregend herausstellte, als Silvana ihn sich erträumt hatte, umfing sie doch jeden Tag aufs neue das Gefühl das Richtige getan zu haben. So kam es auch, dass sie Anfang des Jahres 18 n.E. zum ersten Mal wieder Kontakt mit ihren Eltern aufnahm. Die Überraschung war groß, aber Rufus und Melina waren sichtlich stolz über den Weg, den ihre Tochter eingeschlagen hatte. Natürlich hätten sie Silvana trotzdem lieber wieder auf Onderon gesehen, aber immerhin schien ihre Tochter glücklich zu sein, wo sie war.
Auch im Dienst auf den „Straßen“ Coruscants begann Police Officer Riose relativ schnell herauszuragen. Ihr intelligenter Spürsinn und ihr beherztes Durchgreifen halfen in den kommenden Monaten dabei gleich mehrere Fälle aufzuklären und einige Verbrecher zu fassen. Besonders ihre Mitwirkung bei der Zerschlagung eines lokalen Verbrechersyndikats Anfang des Jahres 19 n.E. machten ihre Vorgesetzten auf die junge Polizistin aufmerksam. Von da ab dauerte es nicht mehr lange und sie kletterte weiter die Karriereleiter hinauf. Als Nachwuchs-Detectiv wurde Silvana in eine Abteilung zur Bekämpfung organisierter Krimialität versetzt, gerade als ihr Mentor Officer Dudy seine verdiente Pension antrat.
<<< Was ist schon gerecht? >>>
Detectiv Riose musste aber bald feststellen, dass ihre Beförderung auch neue Herausforderungen und noch mehr Arbeit bedeutete. Die Aufgaben einer spezialisierten Abteilung erforderten von jedem Mitglied der Truppe besonderen Einsatz und ihre neuen Kollegen waren ähnlich wie Silvana nur aufgrund ihres Talents und ihrem aufopfernden Dienst so weit gekommen. Die Konkurrenz untereinander beflügelte die Gesetzeshüter aber auch. So wie die Arbeit härter wurde, wurde sie aber auch befriedigender. Mit jedem großen Fisch, denn sie aus dem Sumpf des Verbrechens angelten, schien die Lage in den Slums und Schluchten Coruscants doch tatsächlich besser zu werden. Mit der großen Politik und den Kriegen der Galaxis schwappten jedoch auch immer wieder neue Verbrecherbosse ins Zentrum der galaktischen Macht.
Silvana hatte sich dabei ziemlich schnell in den Rest des Teams integriert und zeichnete sich schon bald durch eine fast schon übertriebene Risikobereitschaft aus. Sie hatte Blut geleckt und da ihr hartes Durchgreifen noch nie fern gewesen war, versuchte sie sozusagen immer tiefer in die Untiefen der Unterwelt Coruscants zu greifen, um möglichst viel Dreck herausziehen zu können. Sie entwickelte dabei eine besondere Leidenschaft für verdeckte Ermittlungen und Operationen. Obwohl ihr alter Mentor sie stets vor den Gefahren solcher Einsätze warnte, genoss sie es sichtlich an vorderster Front gegen die Syndikate und Banden der Stadt vorzugehen. Es gelang ihr in den Jahren 19 bis 21 n.E. mehrfach sich in die Ränge einzelner Verbrecherbosse einzuschleusen und ihre Kameraden von Innen heraus mit den notwendigen Informationen und Beweisen zu versorgen, die einen weiteren großen Coup ermöglichten.
Dabei ging sie oftmals so sehr in ihren Rollen auf, dass sie der Grauzone zwischen Straftat und Ermittlung hin und wieder gefährlich nah kam. Für sie zählte immer nur das höhere Ziel die schlimmsten Auswüchse der Stadt ihrem gerechten Schicksal zuzuführen, egal ob es dabei vielleicht notwendig war selbst illegale Mittel anzuwenden. Selbst äußerlich füllte sie ihre Rollen bald so perfekt aus, dass sie über kurz oder lang mehrere Tattoos am ganzen Körper trug und immer mehr den Eindruck einer kompromisslosen Kartellführerin machte. Die Gefahr und der Nervenkitzel am Ende doch entdeckt und entlarvt zu werden, schien sie zu elektrisieren.
Ende des Jahres 21 n.E. schlug, nachdem alles so lange gut gegangen war, dann doch wieder das Schicksal zu. Dem Boss eines Drogensyndikats, bei welchem sich Silvana eingeschleust hatte, fand Beweise für ihre wahre Identität. Statt sie auszuschließen oder zu ermorden, benutzten die Kriminellen die verdeckte Ermittlerin aber für ihre eigenen Zwecke. Viel zu spät merkten Silvana und ihre Kollegen, dass das Syndikat sie schon seit einigen Monaten an der Nase herumführte und quasi hinter dem Rücken der Polizei ihre größten Nummern abzog. Entgegen den Anweisungen ihren Vorgesetzten versuchte Silvana den Spieß jedoch erneut umzudrehen. Statt sich schleunigst aus der tödlichen Gefahr zurückzuziehen, ließ ihr Ehrgeiz es nicht zu, dass die einfach kapitulierte. Ein wildes Katz und Maus Spiel entbrach zwischen ihr und den Mitgliedern des Syndikats. Am Ende bildete sich Silvana sogar ein ihren Widersacher gestellt und festgenommen zu haben.
Der Syndikatsboss hatte sie jedoch ausgetrickst. Als er bereits im Verhörraum der Polizeiwache saß, lösten sich sämtliche Beweise gegen ihn quasi in Luft auf. Trotzdem wollte sie sich nicht geschlagen geben und obwohl ihr Gegner wildeste Drohungen ausstieß, wollte sie ihn noch eine Nacht in Gewahrsam behalten, um weitere Beweise zu finden. Stunden später wurde sie jedoch von ihren Kollegen bei ihren Nachforschungen unterbrochen, jedoch nicht um ihr mitzuteilen, dass sämtliche Versuche aussichtslos waren. Das Syndikat hatte Silvana selbst in den vergangenen Monaten unterwandert und war dabei unter anderem auf Officer Dudy gestoßen. Kurz nachdem Silvana sich geweigert hatte den Kopf der Bande wieder frei zu lassen, hatte man ihren alten Freund und Mentor tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Auch hier war es wieder nicht möglich irgendeinen handfesten Beweis zu finden, der den Mord an Officer Dudy mit dem Syndikat in Verbindung gebracht hätte. Für Silvana war klar, wer das Verbrechen begangen hatte und so betrat sie brennend auf Rache und blind vor Wut erneut das Verhörzimmer. Mit einem hämischen Grinsen im Gesicht beteuerte ihr Widersacher dort erneut seine Unschuld und forderte seine umgehende Freilassung als unbescholtener Bürger Coruscants.
Nur wenige Sekunden später erschoss Detectiv Silvana Riose vor den laufenden Kameras des Verhörraums den Anführer des Syndikats und spuckte auf seine Leiche, ehe sie das Zimmer wieder verließ.
<<< Untergang und Wiederkehr >>>
Ihre Verdienst und die Tatsache, dass keiner ihrer Kollegen im Revier bereit war gegen sie auszusagen, bewahrten Silvana vor einer Mordanklage. Wie überall in der Galaxis hielt auch auf Coruscant die Polizei zusammen und da die imperialen Behörden kein Interesse daran hatten eine Polizistin für den Mord an einem mutmaßlichen Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen, verschwand noch während der internen Untersuchung der Polizei zu den Vorgängen sämtliches Videomaterial aus dem Verhörraum.
Trotzdem hatte Silvana mehrfach die Anweisungen ihrer Vorgesetzten missachtet und gegen die ehernen Regeln des Polizeidienstes verstoßen. Anfang des Jahres 22 n.E. wurde sie unweigerlich aus dem Dienst entlassen, zwar mit allen Ehren, aber ohne die Möglichkeit jemals wieder zurückzukehren. Sie war am Boden zerstört, denn so hatte sie innerhalb von wenigen Wochen nicht nur ihren Mentor, sondern auch ihren bisherigen Lebensinhalt verloren. Für einige Wochen trieb sie ziellos durch die Stadt und gab sich mit dem Alkohol auch dem Vergessen hin. Sie spielte nicht nur mit dem Gedanken einfach weiter Verbrecher zu jagen und zu töten, egal wohin es sie führen würden, sondern sehnte sich auch danach wieder zurück nach Onderon zu gehen.
Am Ende konnte sie sich weder dem einen noch dem anderen hingeben. Den Weg der Illegalität zu gehen, würde das Andenken an Officer Dudy noch mehr beschmutzen, als es bereits die Rache für seinen Tod getan hatte. Dem alten Polizist wäre das Herz gebrochen, hätte er noch erfahren können, dass Silvana ihre Polizeikarriere auf diese Art und Weise beendet hatte. Zurück nach Onderon konnte und wollte Silvana aber auch nicht. Ihre Eltern sollten nicht erfahren was sie getan hatte und sie würde auch nicht einfach wieder ein normales glückliches Leben mit ihnen führen können, solange sie nicht Buße für ihre Taten geleistet hatte.
Als Silvana nach einer alkoholgeschwängerten Nacht wieder nachhause ging, fiel ihr Blick auf eine riesige Anzeige der imperialen Streitkräfte an einem der unzähligen Wolkenkratzer Coruscants. Sie hatte nie viel übrig gehabt für die Armee. Krieg hielt sie für ein Übel und die Arbeit der Polizei war ihr immer lohnender und sinnvoller erschienen. Das flackernde Rekrutierungsholo an der Fassade wirkte nicht weniger kitschig, wie die unzähligen, welche sie in den Jahren zuvor schon gesehen hatte. Doch etwas daran schien sie in einer Art zu berühren, wie es keines je getan hatte. Es zeigte einen imperialen Soldaten mitten in der Schlacht, der sich aufopferungsvoll und gleichzeitig schützend vor ein kleines Mädchen stellte – vielleicht drei oder vier Jahre alt. Je länger sie das Bild betrachtete, desto stärker überkam sie das Gefühl, dass das kleine Kind ihr zum verwechseln ähnlich sah. Es graute bereits der Morgen an diesem Tag Anfang des Jahres 22 n.E., als Silvana ihren Blick endlich wieder von dem Soldaten und dem Mädchen abwenden konnte. Wenige Stunden später stand sie vor einem Rekrutierungsbüro der imperialen Streitkräfte…