Donatras Spielwiese
Manion Senator | |
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Manion Senator erblickte im Jahr 14 v.E. auf Chandrila das Licht der Welt. Es war ein sonniger Augustmorgen und wie seine drei Brüder wurde auch Manion in einer Hausgeburt entbunden. Man konnte es quasi schon eine Tradition der Senators nennen, die bereits seit einigen Generationen eine Ranch auf Chandrila besaßen und bewirtschafteten. Sie hatten sich nie viel aus Hochtechnologie gemacht und so war es wie immer einzig eine Hebamme die Theresa Senator bei der Geburt ihres vierten Sohnes mit Rat und Tat zur Seite stand.
Auch dieses Mal sollte alles ohne Komplikationen verlaufen und so freute sich die ganze Familie über einen gesunden Jungen, welcher in der natürlichen Umgebung der Ranch schnell zu einem aufgeweckten Knaben heranwuchs. Manchmal war der 8 jährige in den Augen seiner Mutter schon fast zu wild - am ehesten immer gerade dann, wenn er sich lieber auf dem Rücken eines Bullen fast das Genick brach, statt seinem Vater bei tagtäglichen Betreib auf der Rinderfarm zu helfen.
Doch Manion sollte seine Kindheit zumindest beinahe Unbeschadet überstehen und seine Mutter versuchte ihn stets davor zu bewahren restlich zu verrohen, indem sie eindringlich versuchte ihm Manieren beizubringen. Carl Senator, sein Vater, bestärkte den Heranwachsenden jedoch immer aufs Neue darin, seiner Abenteuerlust freien Lauf zu lassen. Sein Vater war genauso wie Manion selbst auf der Ranch und damit weit ab von wahrer Zivilisation groß gezogen worden. Für die ganze Familie hatten daher Dinge wie die galaktische Politik und Krieg nur minimale Bedeutung. Manion erfuhr erst mit 14 Jahren durch einen Futterlieferanten von der Schlacht um Endor und dem galaktischen Bürgerkrieg, welcher im bekannten Universum tobte.
Für den Jugendlichen war es anfangs nur eine Randnotiz in seinem sonst so freiheitlichen Leben, aber die natürlichen rebellischen Auswüchse seiner beginnenden Pubertät sollten bald andere Auswirkungen haben wie bei seinen Brüdern. Während im die Erziehung seiner Eltern bisher immer ausgereicht hatte, war Lesen, Schreiben, Mathematik und fast schon altertümlicher Geschichtsunterricht plötzlich nicht mehr genug für ihn. Auf eine fast schon typische Art und Weise setzte sich im Kopf seines sich gerade entwickelnden Körpers der Gedanke fest, dass alles, was seine Eltern ihn gelehrt hatten, alt und schlecht gewesen sei.
Manion, sich zumindest noch nicht von der Abenteuerlust seines Vaters abwendend, packte eines Nachts seine Sachen, klaute den alten Speeder der Familie und machte sich auf den Weg zur nächsten Stadt. Er wollte mehr kennenlernen als nur die Ranch, auch wenn er nicht einmal abschätzen konnte, was ihn erwartete. Der 16 jährige Junge sollte zwar schnell lernen, was in der Galaxis um herum eigentlich los war, gleichermaßen musste er aber feststellen, dass ohne Geld sein Magen in der Stadt leer blieb. Manion suchte sich eiligst einen Job, der ihm nicht nur über die Runden half, sondern auch seinen Durst nach immer mehr Wissen stillen konnte.
Er wurde Zeitungsjunge für eines der größten Blätter in der Hauptstadt von Chandrila – dem Daily Planet. Er lernte in dieser Zeit viel über das Leben und darüber in welchen Möglichkeiten er eigentlich geboren war. Die Grenzen der Ranch waren nicht das Ende der Welt und Manion war fest entschlossen, dass auch Chandrila nicht seine endgültige Grenze sein sollte. So war es auch wenig verwunderlich, dass bald glaubte als Romanautor das große Geld machen zu können. Er mochte vielleicht auch ein guter Schreiber gewesen sein, aber seine Geschichten waren inhaltlich derart flach, dass viele Verleger glaubten in Manions Kopf würde kein bisschen Kreativität existieren. Ein Versuch nach dem anderen scheiterte, kein einziges seiner Bücher sollte jemals veröffentlicht werden.
Trotzdem waren seine Mühen nicht umsonst. Ein Redakteur des Daily Planet entdeckte das Talent des Zeitungsjungen und nutze seine Wissbegierde. Im Gegenzug einer journalistischen Ausbildung sollte Manion seine Nase für interessante Berichte beweisen und wurde zum Laufburschen des Redakteurs. Fast fünf Jahre sollte Manion im Schatten dieses Mannes verbringen. Erst dann wurde er selbst zu einem freien Journalisten, nicht nur für den Daily Planet, und konnte anfangen sich selbst einen Namen zu machen. Manion war jetzt 23 Jahre alt und immer noch nur ein kleiner Fisch im Becken, der sich mit Sensationsstorys über die Prominenz des Planeten über Wasser hielt.
Seinen wirklichen Durchbruch erlangte Manion erst, als er in seiner Rolle als Journalist zu reifen begann. Was dazu nötig war, und das ist es wohl bei den meisten wirklich guten Journalisten, war ein kräftiger Schlag mitten ins Gesicht mit dem Vorschlaghammer der Politik.
Im Jahr 10 n.E. griff das Imperium Chandrila an und eroberte die bisher republikanische Heimat Manions. Er war nie sonderlich politisiert gewesen, aber gerade die Leiden, die der Krieg über seine Heimat brachte, ließen eine neue Art von politischem Verständnis in ihm wachsen. Er konnte weder für den aggressiven Angriffskrieg der Imperialen, noch für die fanatische und blutige Verteidigungsbereitschaft der Republikaner irgendeine Sympathie entwickeln. In seinen Augen war es die Ermordung von Menschen, egal welche Farbe die Rüstung der Soldaten trug.
Manion wurde am Tag des Angriffs nicht zum Pazifisten, aber lernte für sich selbst, dass es ihm egal war für welche Ziele wer wo kämpfte oder argumentierte. Er lernte, dass egal was eine Regierung behauptete, sie immer nur ihre eigenen Ziele verfolgte und nötigenfalls das eigene Volk dafür belog. Aus Manion Senator wurde ein Journalist, der nicht mehr nach der Sensation suchte, sondern nach der Wahrheit.
Schon bald verließ er Chandrila und Schritt für Schritt näherte er sich dem politischen Zentrum der Galaxis – Coruscant. Er lernte in den folgenden vier Jahren sehr viel und arbeitete für eine unzählige Zeitungen und Zeitschriften. Er wollte nicht nur erfahrener werden, er wurde es sehr schnell. Er war nicht mehr der junge Reporter, sondern ein mehr und mehr geachteter Journalist mit der Geduld und Reife nicht nur über die Ereignisse um ihn herum zu berichten, sondern sie mitzuprägen und im richtigen Moment vielleicht sogar herauszufordern.
So war es auch durchaus nicht ungewöhnlich, dass das Galactic Independent News Network auf ihn aufmerksam wurde, ebenso wie Manion endlich ein festes Zuhause bei einer Medienplattform suchte. Eine Bewerbung und einige Wochen später hatte Manion Senator einen neuen Job als Redakteur und die GINN einen neuen Mitarbeiter.