Raven Dur'aak
Charakter
Raven ist eine freundliche und charmante Frau – jedenfalls solange sie einen Nutzen in ihrem Gegenüber zieht und dieser ihr auch – bewusst oder unbewusst – bereitwillig entgegen gebracht wird. Zugleich aber legt sie eine berechnende Kühle an den Tag, die auf viele Menschen höchstwahrscheinlich kaltherzig und erschütternd wirkt und im Grunde ist sie das auch, schließlich ist sie Falleen. Jene, in denen sie keinen Nutzen zum Erreichen ihrer Ziele sieht, bekommen zumeist bestenfalls ihre Arroganz bis Ignoranz zu spüren, abgesehen von wenigen Experimenten der Empathie, auf die sie sich hin und wieder einlässt. Um ihre Absichten zu erreichen, scheut sie sicher nicht davor zurück, Opfer in Kauf zu nehmen, die manch anderem sicher zuwider wären, oder auch langfristige schauspielerische Leistungen abzuliefern. Das Gefühl von Kameradschaft kennt sie nach wie vor nicht und wird es wohl auch nie, denn stets war sie der Außenseiter, nicht selten lachte man über sie und nicht selten hatte man die Konsequenzen zu tragen. Daran hat sich nichts geändert. Effizienz ist ihr wichtiger als Teamfähigkeit, Ergebnisse überwiegen dem Weg dorthin. Befehle werden ihrem Sinnen entsprechend angepasst, wenn es sein muss. Sich unterzuordnen fällt ihr schwer. Respekt hegt sie nur wenigen Personen gegenüber. Hinter dem oft gefühls- oder ausdruckslosen Gesicht steckt eine überaus stolze Person, die nur wenig bzw. sehr eigenen Humor versteht und die sehr häufig noch nachtragend ist, wenn andere sie längst vergessen haben. Doch sie hat Geduld und Zeit, das weiß sie als Falleen, und nutzt auch spät herbeigeführte Chancen, wenn andere gar nicht mehr mit Vergeltung rechnen. Verzeihen kann sie nur in den seltensten Fällen, worum auch immer es geht. Nichtsdestotrotz kann man mit ihr wunderbar auskommen, solange die Beziehung nicht zu persönlich und tief reichend wird. Es gibt einfach Dinge, die niemanden etwas angehen, so ihre Meinung.
Aussehen
Mit 1,66m Körpergröße ist Raven eine kleine Vertreterin ihrer Spezies. Ihr Gewicht pendelt um die 55kg. Von der Statur her ist sie definitiv als athletisch zu bezeichnen, schließlich ist sie einige Zeit Sportlerin gewesen und trainiert weiterhin, wenn auch vor anderen Hintergründen. Wie bei allen Falleen ist ihre Haut von giftigem bis frühlingshaftem Grün und ihre Wirbelsäule wird durch eine Reihe knöcherner Auswüchse, die teilweise in überaus scharfen Zacken enden, auf dem Rücken markiert. Ebenso besitzt sie, rassentypisch, je vier Finger und Zehen, die durch spitze, dunkle Nägel verlängert werden. Ihr edles, anmutiges Gesicht wird durch feine, fast straffe Züge geprägt. Die Wangenknochen sitzen hoch und die Wangen fallen unter ihnen leicht ein, erwecken aber nicht den Eindruck eines hohen Alters, sondern verstärken die Strenge, die ihr Anblick ausdrückt. Die vollen Lippen sind von dunklem Blau, die Augen von goldgelber Farbe. Von ihrer Stirn wölben sich zwei Wülste den Kopf entlang zu ihrem Haaransatz und unter diesem weiter, während sich blauschwarze, seidige Wellen in einem düsteren Meer über ihren Rücken ergießen, nachdem ihr Haar nach einem Strahlenunfall nachgewachsen ist. Ein anderes, auffallendes Merkmal der Falleen sind die fehlenden Ohren, da die Hörorgane in der Kopfhaut liegen. Insgesamt hinterlässt die selbstsichere Reptiloide einen strengen bis drakonischen, nicht selten auch arroganten, aber wohl auch exotisch anziehenden Eindruck.
Lebenslauf
Zeit auf Falleen
Inzwischen ist es über 70 Jahre her, dass Raven die Welt ihres hochzivilisierten Volkes auf dem Planeten Falleen erblickte. Dies war zu einer politisch ruhigen Zeit, kein Krieg drohte, und so erlebte sie eine ausgesprochen umsorgte, familiäre Kindheit auf Falleen, wenn man einmal von der kühlen Art der Spezies und ihren kindlichen bis jugendlichen Eskapaden absieht. Sie brachte es immer wieder zustande, ihre Eltern mit gewagten Unternehmungen zu schockieren und hatte vor allem eine Freude daran, ihren älteren Bruder Kronszha an Waghalsigkeit zu übertreffen. Man konnte fast annehmen, sie hätte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, diese Rivalität unter Kindern zu gewinnen. Es kam also nicht allzu selten vor, dass sie sich etwas brach, Schrammen waren ohnehin alltäglich, aber aufgrund der überragenden Technik und Medizin der Falleen ließen diese kleinen „Unfälle“ kaum sichtbare Narben zurück. Nein, sie dachte nicht an Gefahren, wenn sie sich anmaßte, eine der Steilwände im nahe gelegenen Steinbruch ohne Seil zu erklimmen oder sich von einer offenen Turboliftröhre in die Atmosphäre schleudern ließ. Für sie zählte auch nicht der Nervenkitzel, sondern einzig und allein der Spaß, den sie dabei empfand. Wie ihre Eltern diese Abenteuer auffassten, kam meist darauf an, ob sie sich von Sicherheitskräften erwischen ließ, denn dann war für gewöhnlich mit einer höheren Strafe zu rechnen, als wenn sie nur zerbeult heimkam. Jedoch zeigte Bestrafung bei ihr nahezu keinen Effekt und so beschlossen ihre Eltern, sie einer anständigen und persönlichkeitsbildenden Schule zu übergeben. Eine sonderlich tiefe Bindung hatte sie zu der Zeit mit keinem Familienmitglied, wobei sie sich mit Kronzha noch am besten verstand. Es überraschte sie auch nicht, dass man sie fortschickte, vielmehr hatte sie erwartet, auf eine solche Schule entsandt zu werden. Selten war dies ohnehin nicht, sondern vielmehr gesellschaftlich anerkannt, und so lernte sie weit mehr als sie wollte über die verschiedensten Bereiche, die das falleensche Schulwesen umfasste. In Mechanik schloss sie ganz gut ab, während sie in Fremdsprachen nahezu kläglich versagte. Jedoch empfand sie am Ende dieser Ausbildung jene als reichlich unbefriedigend, vor allem in den Gebieten, die sie für eine Falleen ungewöhnlich tiefreichend interessierten, so beispielsweise Astrogation oder Xenobiologie.
Sie war noch keine Dreißig, für Falleen kein sonderlich hohes Alter, als die imperialen Streitkräfte ihre Heimat angriffen und unterjochten. Insgeheim schmunzelte sie damals in sich hinein, denn sie hatte nie verstanden, warum die Falleen ihre technisch doch ach so hohen Entwicklungen nicht genutzt hatten, um eine eigene Streitmacht aufzubauen und auszurüsten. Vor allem an waffentauglichen Raumkreuzern und Jägern aber auch Nahkampftechnologien fehlte es den Falleen und es überraschte folglich nicht, wie rasch das Imperium sich den Planeten einverleibt hatte. Sie akzeptierte es als Recht des Stärkeren und wirklich viel änderte sich für sie selbst damit nicht, denn Raven und ihre Familie lebten nicht in einer der großen Städte, die von nun an mit Sicherheitsdrohnen gespickt waren. Nicht einmal die Exekution ihres Onkels weckte bei ihr Hass oder eine ähnliche Regung gegen das Imperium. Stattdessen waren ihre Gedanken, wie vermutlich die der meisten Falleen, kühl darauf konzentriert, wie sie der Situation einen Vorteil abringen konnte. Und auch ein Projekt des Imperiums, bei dem eine der großen Städte auf dem Planeten bei der Erprobung eines Kampfstoffes zur Gänze ausgelöscht wurde, änderte nichts Wesentliches an ihrer Einstellung. Es beeindruckte sie wohl eher noch, auch wenn sie den Aussagen über einen angeblich unglücklichen Zwischenfall keinen Glauben schenkte. Zweihunderttausend Falleen starben, sie hieß es offiziell aber Opfer mussten manchmal gebracht werden, um das Hauptziel zu erreichen. Wie sie später hörte, wurde der Stoff sehr effektiv eingesetzt. Jener Vorfall auf ihrem Planeten sorgte im Grunde vielmehr dafür, dass sie sich endgültig für das Imperium und gegen die Rebellion entschied – besser sich einem übermächtigen Feind anschließen, als mit emotionalem Aufbegehren zugrunde gehen. Sie entschied sich, ihre Heimat zu verlassen, denn hier war ihr nicht die Möglichkeit gegeben, von politischen wie militärischen Strategien des Imperiums zu erfahren. Und auch wenn sie wusste, dass es nicht einfach werden würde, als Falleen in die imperiale Streitmacht aufgenommen zu werden, Pilot zu werden, das war ihr unausgesprochener Traum.
Zunächst musste sie sich ein Tor öffnen, welches ihr ermöglichte, in den Genuss einer höheren Ausbildung in der Navy zu kommen. Kurz entschlossen bewarb sie sich deswegen um einen Förderplatz für Leistungssportler – ein recht seltsamer Weg aus den Augen ihrer Eltern und im Allgemeinen für Falleen. Die Aufnahmeprüfung nur mit Ach und Krach schaffend, verbesserte das ständige Training ihre Leistungen und ihre Eltern waren wirklich erstaunt darüber, dass Raven scheinbar bei diesem Entschluss blieb, ja sie unterstützten sie nach einiger Zeit sogar. Bereits im fünften Jahr an der Sportakademie bewarb sie sich um eine Ausbildung zum Piloten, wurde aber zunächst abgelehnt. Die Mühe einer Erklärung machte man sich nicht. Es dauerte noch zwei weitere Jahre, bis sie endlich zu einer Musterung eingeladen wurde. Ihr Bruder hatte im gleichen Jahr geheiratet. Den Blick ihrer Mutter bei einer Unterhaltung dahingehend interpretierend, dass sie gefälligst ebendiesen Weg einschlagen sollte, legte sie die ersehnte Annahme der imperialen Akademie vor. Es war Zeit, sich zu verabschieden und die Welt ihrer Familie, die ihr viel zu klein und zu beengend vorkam, zu verlassen. Sie war wohl eine der wenigen Falleen, die nicht zu dem Schluss gelangt waren, dass ihre Heimat perfekt und der schönste Planet aller war. Vielleicht aber musste sie auch einfach die Galaxis sehen, um zu diesem Schluss zu kommen.
Nur mit einer gepackten Tasche in der Hand verließ Raven ihre Heimat und fand sich wenig später auf einem ihr unbekannten Planeten in einer Ausbildungsarea der IAKA wieder. Sie hatte vor, nicht nur die Grundausbildung hier zu verbringen – sicher ein Grund, sie mehrmals abzulehnen – sondern wollte zugleich auch ihr Wissen um andere Planeten der Galaxis vertiefen. Sie würde also studieren, sobald sie die Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte, jedoch eigentlich nicht mit der Absicht, eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Allein, ohne die Angabe eines solchen Ziels würde sie nicht studieren dürfen, weswegen sie sich fast genötigt sah, diesen Willen glauben zu machen. Unter dem Vorwand, sich zunächst allerlei Praxis aneignen zu wollen, gewährte man ihr schließlich diverse Studien, während sie ihre Ausbildung zum Pilot fortsetzte. So schaffte sie es, lange Zeit den Status eines Rekruten zu wahren und reichlich an Erfahrung in Fliegerei aber vor allem Wissen in ihren Studienfächern zu sammeln. Jedoch hatte auch dieses mit der überraschenden Versetzung und der gleichzeitigen Ernennung zu ZI 030610 n.E. zum Crewman eines Sternenzerstörers namens ISD III „Predator“ ein Ende. Dieses Schiff war, wie sie hörte, die neueste Errungenschaft an Technologie der imperialen Streitmacht und es sei wohl eine Ehre, zu seiner Crew zu gehören. Wie Raven dies empfand sei dahingestellt.
Im Dienst des Imperiums
Seitdem sind viele Schlachten geschlagen, imperiale wie persönliche. Aus einer Pilotin wurde eine Ingenieurin, aus einem Crewman ein Officer und aus einer schweigsam hintergründigen und nur geduldeten Falleen eine Soldatin, die ihrem Vorgesetzten nie den Gefallen tat zu schweigen, wenn sie anderer Meinung war. Nein, Raven scheute sich noch nicht einmal zu hassen, wenn ihr etwas widerstrebte und davon gab es nicht wenig in ihrer Dienstzeit, in der man sie wie einen gewöhnlichen anderen Soldaten auch einfach geopfert hätte, um ein Ziel zu erreichen. Nicht dass man einer Falleen ihre Emotionen angesehen hätte, wenn sie es nicht wollte. Und sie tat niemandem den Gefallen, in einer der schier zahllosen Raumschlachten zu sterben. Gerade, als sie sich dafür entschied und meinte, der Weg zur Offizierslaufbahn sei ihr endlich geebnet, kam jedoch alles anders. Man wies sie ab, genau genommen wies ihr Kommandant sie zurück und bevorzugte einen – in ihren Augen – viel schwächeren und ungeeigneten Emporkömmling, der sich vor allem durch Labilität und Unbeherrschtheit auszeichnete. Nun denn, sie konnte nur mit den Zähnen knirschen und sich versetzen lassen. Der Gedanke, weiterhin als Alien und Frau missbilligt und übergangen zu werden, während andere ihre Karriereleiter an ihr vorbei empor stiegen, bereitete ihr Übelkeit. Doch gerade einmal zwei Monate sollte ihr Dienst in der Position eines leitenden Sicherheitsoffiziers auf dem Eidolon-Kreuzer „Nighthawk“ währen.
Der Dunkle Orden
Eine Offerte erreichte sie mit dem Sanftmut eines Vorschlaghammers, wie andere Kreaturen der Galaxis ihn sich ihr Leben lang vermutlich vergeblich ersehnen, ohne jede Vorbereitung oder Ankündigung. Ihr sollte die Ehre zuteilwerden, abermals auf einen ihr bekannten der Dunklen Lords zu treffen, der ihr Potential erkannte, wenngleich er zunächst geschwiegen hatte. Als er sie schließlich zu sich rief, traf sie die Ankündigung, sie zu seiner Schülerin machen zu wollen, vollkommen unerwartet. Nie hatte sie sich vorgestellt, in den Künsten der Dunklen Bruderschaft ausgebildet zu werden, nie hatte sie erwartet, eine von ihnen zu werden – oder doch? Es war wie es war, nicht dass Raven eine Wahl gehabt hätte bei all der Überwältigung durch neu eröffnete Sinne und Wege, wenngleich sie zunächst innere Zweifel hegte. War sie nicht zu alt? War ihr Weltbild nicht zu sehr Konsens? Allein, es gab nichts zu entscheiden, nicht wirklich bei diesem Angebot: Schülerin werden oder sterben. Sie ließ ihr altes Leben mitsamt Uniform hinter sich wie eine zu klein gewordene, alte Haut, der sie entwachsen war. Als Diener gleichsam wie Nutzer der Dunklen Seite der Macht hatten sich ihre Absichten und Ansichten binnen der ersten Lektion Lord Krasons vollkommen gewandelt.
Zurück im Dienste des Imperiums
Zunächst ließ Raven sich für die Zeit der Ausbildung bei ihrem Meister zurück auf die „Predator“ versetzen, auf der Lord Krason dem Kommandierenden Offizier als Advisor zur Seite gestellt war. Als diese hinreichend gedieh, wurde es Zeit, auf eigenen Beinen zu stehen und die Interessen des Ordens, darunter gewiss auch ihre eigenen und die ihres Meisters, auf einem anderen Schiff zu vertreten, ein Schiff mit einem Kommandanten, der ihr wohlgesonnen war und sich beeinflussen ließ. So wurde sie zu ZI 161214 n.E. als Advisor / Zweiter Offizier auf den MSD „Mjölnir“ versetzt. Doch dem raschen Aufstieg in ihren Kräften folgte eine Stagnation ihrer Entfaltung und ein Dilemma zwischen Pflicht und Wille, weswegen sie nach hinreichendem Hin und Her von Einheiten und Reaktivierungen schließlich beschloss, sich aus den Belangen des Imperiums für ungewisse Zeit zurückzuziehen. Hinzu war sie in ihren letzten Wochen auf der „Mjölnir“ in den Besitz von Nanoviren gelangt, die unweigerlich ein Studium des mecha deru erforderten.
Studium und eigene Interessen
In den folgenden Jahren zog Raven sich zunächst kurzzeitig nach Tython zurück, wo sie erneut nach dem Holocron von Belia Darzu suchte und an den Hinterlassenschaften der Shi'ido forschte. Doch nagte an deren Festung der Zahn der Zeit und in Ermangelung eines modernen Labors wurde der Abstand zu den Kernwelten, den Raven hinter sich brachte, bald größer. Das Interesse am Imperium schwand schnell, auch das am Dunklen Orden und an sich hätte sich niemand an sie erinnern müssen. Sie ging nach Falleen zurück und, um wirklich vollends ungestört zu bleiben, schuf sie, nicht zuletzt auch um ihre Forschungen voranzutreiben, eine Kopie von sich, indem sie 'einfach' einer fremden Falleen mit gewissen Machtfähigkeiten ihre DNA injizierte. Mithilfe eines modifizierten Virus und Sith Alchemie wurde die Frau äußerlich zu Raven, innerlich gab sie ihr mithilfe der Macht ihre eigene Persönlichkeit mitsamt wesentlicher Erinnerungen. Die Kopie war nicht perfekt aber es genügte, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich zog, als sie eigene Pläne ersann und schließlich sogar vernichtet wurde. Raven hatte zwar nicht erwartet, dass ihr Duplikat sich mit jemandem zusammentun und sogar gegen den Orden rebellieren würde, aber sie erfuhr es ohnehin erst viel später. Allein Lord Krason, der die Kopie tötete, kam vielleicht in den Sinn, dass das Original niemals mit einer Laserpeitsche kämpfen würde. Wie viel Raven mit den Ereignissen um den Tod von Odin Wutan wirklich zu tun hatte, bleibt an dieser Stelle ungewiss. Auf Falleen derweil ging sie unerkannt ihren Plänen von Macht, Einfluss und finanziellen Mitteln zur Forschung nach. Jedoch bedurfte es etwas mehr, als sich diese Dinge einfach zu nehmen, um ihre Ziele zu erreichen. Daher traf sie sich, nach hinreichender Recherche, mit einem Falleen namens Tylan Dur'aak, den sie ungeladen in seinen Privatgemächern aufsuchte. Tylan qualifizierte sich nicht nur durch eine Reihe passender Interessen, er gehörte zudem dem Clan der ersten Blutlinie der Falleen an, den Huruk'Rah, und war damit einer unter einer handvoll möglicher Anwärter auf den Thron des Herrschers aller Falleen. Er ließ sich nach genauem gegenseitigen Prüfen davon überzeugen, dass eine Zusammenarbeit mit ihr Erfolg versprechend war, hinreichend genug, um sich mit den Nachteilen anfreunden zu können, denn Raven war von recht einfacher Abstammung und sicher nicht die Frau, die seinem Status immerzu schmeicheln würde. Und so heiratete Raven 16 n.E. unter Abschluss eines Vertrages zu beiderseitigem Nutzen in den noblen Clan der Huruk-Rah ein, dem nicht nur die Vorherrschaft über eines der Königreiche von Falleen, Jhoust genannt, zukommt, sondern auch das Vorrecht, den Herrscher aller Falleen zu stellen. In einer pompösen aber gefassten Zeremonie nahm sie auf Falleen, sorgsam beäugt von zu vielen, Intrigen spinnenden Royals, den Namen Dur'aak an, der ihr neben einem gewissen Respekt auch Pflichten einbringen würde. Bald darauf schlüpften, wie vertraglich vereinbart, ihr Sohn Kiyo, gefolgt von den Zwillingen Zolan und Xisha in der Sicherheit des Anwesens von Dur'aak und sehr zu dessen Freude. Ob die Brut, wie Tylan hoffte, weiterreichende Befähigungen in der Machtnutzung erlangen würden, würde sich zeigen müssen. Und während sie einige Zeit bei ihren Jungen blieb, kamen Raven und Tylan endlich dazu, ihre anstehenden Forschungen im Detail zu planen und erste Wissenschaftler anzuwerben. Ziel sollte und soll es sein den perfekten Hertheka (Falleenkrieger) zu kreieren, denen bislang die Aufgabe zukommt, den hohen Adel loyal und bis in den Tod zu schützen - ein Ziel, das Tylan bereits vor dem ersten Treffen mit Raven anstrebte, jedoch nicht allein um dem Adel der Falleen zu dienen, sondern vor allem, um nicht zuzulassen, dass die Falleen noch einmal in ihrem Stolz so gekränkt werden können, wie durch die Annektierung durch das Imperium. Das Genmaterial der, gemeinhin als loyal, intelligent und enthusiastisch geltenden, Huruk'Rah schien wie geschaffen für derlei Forschung, vor allem wenn man es mit dem einer Machtnutzerin kombinierte. Als Vorlage sollten die Sith-Krieger und die Massassi dienen. Allerdings stellte und stellt die – verglichen mit anderen Spezies – langsame Reifung der Falleen ein Problem dar, das Raven erwartet mithilfe von Arkaniern, oder Kaminoanern, alsbald lösen zu können. Derweil nutzt sie ihren Status als Noble, um im diplomatischen Auftrag der Huruk-Rah abseits der sonstigen Dienste für den Orden, entsprechende Kontakte aufzubauen, weswegen sie ihren vermeintlichen Tod aufklärte und in ihre Rolle als Mitglied des Dunklen Ordens zurückkehrte.