Lhysana Dyrus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. April 2012, 14:16 Uhr
Ein kurzer Überblick über die Grundzüge ihres Wesens
Geburt, Familie und Lebensumstände
Lhysana Dyrus wurde zu ZI 191106 v. E. auf Coruscant geboren. Ihre Eltern, Jonathan und Samantha Dyrus, lebten zu dieser Zeit bereits seit einem Jahr in einem Wohnviertel der durchschnittlichen Arbeiterschicht, da das Einkommen von Alleinverdiener Jonathan und die Ausgaben für die Kinder nicht mehr Luxus zuließen. Marcus Dyrus, Lhysanas Bruder, wurde vor vier Jahren noch in bessere Verhältnisse hineingeboren, allerdings nahm er die Veränderung der Umstände durch sein junges Lebensalter nie aktiv wahr. Lediglich Jonathan kam mit der Umstellung nicht vollends zurecht und machte dies in oftmalig auftretendem Ärger gegenüber seiner eigenen Familie deutlich. Samantha störte sich überhaupt nicht daran und erfreute sich immer an dem, was sie hatte. Diese Lebenseinstellung konnte sie erfolgreich an ihre Tochter weitergeben.
Erziehung und Verhalten
Lhysana wurde besonders von ihrem Vater nach streng imperialen Grundsätzen erzogen, was sich bis heute noch in der extremen Achtung der Rangordnung widerspiegelt. Ihr wurde besonderer Respekt vor höherrangigen Offizieren eingebläut, was sich heute in teils zu starker Unterwürfigkeit abzeichnet, wobei sie ihre eigenen Bedürfnisse komplett in den Hintergrund stellt.
Im Gegensatz dazu bekam sie von ihrer Mutter sehr viel Liebe, Zuneigung und Verständnis. Sie versuchte Lhysana immer wieder klar zu machen, dass es im Leben am wichtigsten ist, nach dem Herzen zu handeln. Der Verstand sei lediglich dann von Bedeutung, wenn es um rein rationale Sachen geht. Durch diese Erziehungsweise ist sie zu einem stark emotionalen Menschen geworden, der sich nach Wärme und einer heilen Welt sehnt. Die Abgrenzung zwischen Verstand und Herz ist ihr allerdings noch nie vollends gelungen, weswegen sie innerlich oft sehr zerrissen und unruhig wirkt.
Lhysana wirkt auf Lebewesen in ihrer Nähe zurückgezogen und verhalten, was des öfteren schon als Schwäche interpretiert wurde. Bei Gesprächen gibt sie sich schüchtern, introvertiert und gelegentlich auch ängstlich, weswegen sie unnützen Kontakt mit anderen scheut und jegliche überflüssige Kontaktaufnahme vermeidet. Dies hat sich allerdings im Laufe der Zeit schon stark gebessert und ist eher der Ausnahmefall, als die Regel. Für Familie und Freunde würde sie wie eine Löwin, deren Junge sich in Gefahr befinden, kämpfen und alle erlernten Prinzipien restlos hinwegfegen. Dies stellt im Vergleich zu ihrem sonstigen Verhalten einen krassen Gegensatz dar, den sie sich selbst nur mit der emotionalen Bindung an diese Menschen erklären kann.
Körperliche Merkmale
Es befindet sich eine Tribal-Tattoowierung auf ihrem rechten Schulterblatt.
Eine prägende Kindheit
Verwirrender Kontrast: Ablehnung des Vaters - Zuneigung der Mutter
Lhysana musste sehr früh erfahren, dass ihr Vater eine gewisse Abneigung gegenüber weiblichen Nachkommen empfand. Als hochrangiger Offizier einer Navy-Einheit, bei der er als geschätzter Jagdstaffelführer tätig war, hatte er fest auf einen zweiten Sohn gehofft, der dessen langjährige Laufbahn ehrenvoll fortführen konnte. Eine Frau war in seinen Augen nicht im Stande, eine solch wertvolle Aufgabe zu schätzen oder gar in Ehren zu halten. Schon als Kind war Lhysana stets bemüht, in ihrem Vater Stolz durch ihre Taten zu erwecken, allerdings wurde jeder Versuch im Keim erstickt. Jeder Erfolg wurde aberkannt, jedes Talent wurde auf ein minimales Maß ernüchtert, jede Aktion wurde nicht gewürdigt. Trotz der vielen Rückschläge hat sie nie aufgehört, ihre Bemühungen fortzusetzen, was zunehmend zu innerer Verzweiflung und Geringschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten führte.
Samantha stellte für Lhysana ein helles Licht in sonstiger Dunkelheit dar. Ihre Mutter zeigte ihr offenkundig, wie sehr sie ihre Person schätzte, ihre Stärken und Schwächen gleichermaßen. Sie versuchte stets ihre Talente hervorzuheben und zu fördern, anstatt diese zu untergraben. Lhysana verband alle guten Eigenschaften mit ihrer Mutter: Wärme, Zuneigung, Zuverlässigkeit, Zärtlichkeit, Toleranz, Treue, Barmherzigkeit, Menschlichkeit…
Samanthas größtes Problem war es jedoch, sich wirksam gegen Jonathan zu stellen, wenn dieser - und das war der Regelfall - andere Ansichten vertrat und diese auch durchsetzen wollte. Man muss hier schon von “Feigheit” sprechen, es war nicht mehr und nicht weniger. Trotz einer guten Ausbildung und einem Studienabschluss mit Auszeichnung, nahm sie nie eine berufliche Tätigkeit auf, da sie kurze Zeit nach ihrem Abschluss Jonathan zum Ehemann nahm und nur zwei Monate später mit Marcus schwanger war. Da ihr Mann bei der Navy gut verdient hat und ohnehin ein Kind in diese Welt unterwegs war, stellte sich nie die Frage, ob sie arbeiten sollte oder nicht. Nachdem Lhysana alt genug war, lagen schon zu viele Jahre ohne Arbeit und ohne jegliche Übung oder Auffrischung hinter Samantha, als dass sie fähig gewesen wäre, sich ins Berufsleben einzufinden. Dies wirkte stets einen hohen Druck auf sie aus, da sie sich komplett von Jonathan abhängig gemacht hatte. Diesen Druck gab sie aber keineswegs an ihre Kinder weiter, sondern versuchte ihn ständig zu verheimlichen - verweinte Augen entgehen allerdings keinem Kind.
Einen weiteren Halt in Lhysanas Kindheit verkörperte ihr Bruder. Er hatte von Anfang an zu seiner kleinen Schwester gestanden und sie, genauso wie ihre Mutter, unterstützt und versucht sie in ihrem Tun zu bestärken. Besonders hervorzuheben ist, dass Marcus bereits sehr bald eine Begeisterung für Technik entwickelte und sich diese schnell und ungebremst auf Lhysana übertrug. Sie waren häufig heimlich gemeinsam bei dem privaten Schrottplatz nahe ihres Appartements und stahlen elektronische, teils sehr teure, Teile, mit denen sie im Anschluss stundenlang herumexperimentierten. Oftmals gelang es ihnen sogar, kleine Prototypen von Datapads fertigzustellen, welche eine simple Funktion erfüllten, beispielsweise die Ausführung eines Unterhaltungsprogrammes.
--- Auszug ihres Memorandums in der dritten Person - ZI 140605 n. E. --- Lhysana öffnet schnell die Augen und lauscht aufmerksam den Geräuschen im Zimmer. Ihr Bruder Marcus liegt auf dem Bett neben ihr und wälzt sich unruhig von einer auf die andere Seite. Immer wieder stöhnt er gequält, als wenn ihm körperliches Leid angetan würde. Wieder ein Alptraum… Besorgt mustert sie ihn eine Zeit lang, ehe sie sich leise von ihrem Bett rollt und langsam zu ihm geht. Dort angekommen lässt sie sich auf die Knie sinken und legt ihrem Bruder, welcher auf dem Bauch zum Liegen gekommen ist, behutsam ihre rechte Hand auf den Rücken. “Marcus, he, wach auf.”, flüstert ihm Lhysana leise zu und lächelt ihn warm an, als er verschlafen zur ihr aufblickt. “Lhys, was ist los?”, antwortet er brummend und gähnt müde in ihre Richtung. “Du hast wieder schlecht geträumt, ich wollte dich dem nicht überlassen… Schlaf jetzt… und träum schön”, gibt sie ihm knapp zurück, streicht beruhigend über seinen Hinterkopf und erhebt sich seufzend. Auf Zehenspitzen wandert sie wieder zu ihrem Bett zurück und lässt sich erschöpft darauf fallen. Gedankenverloren lässt sie ihren Blick durch den Raum schweifen, welcher lediglich von dem schwachen Mondlicht, das durch das kleine Fenster scheint, erhellt wird. Lhysana setzt sich langsam auf, lehnt ihren Rücken an die Wand beim Kopfteil des Bettes und vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen. Sie zieht ihre Beine an ihren Oberkörper heran und positioniert sie abgewinkelt vor sich. Mit geschlossenen Augen sitzt sie ewig lange Momente einfach nur so da, bevor plötzlich einige Worte an ihr Ohr dringen und sie sich hastig zu ihrem Bruder wendet. “Wie bitte?”, fragt sie Marcus leise, der sie fast schon wütend ansieht. “Ich sagte, du sollst dir nicht schon wieder den Kopf darüber zerbrechen, wie du die Zuneigung unseres Vaters gewinnen kannst. Du weißt doch wie er ist… das ist unnötig vergeudete Zeit… und zwar schon seit Jahren.” Er setzt sich im Schneidersitz hin und mustert sie eindringlich. “Wir haben uns, das ist das Einzige, was zählt.” Bei diesen Worten kriecht er vorsichtig vom Bett herunter, wandert leise zu Lhysana und lässt sich neben ihr nieder. Nach einem bestärkenden Lächeln schließt er sie in seine Arme und drückt sie sanft an sich. “Vergiss das nicht. Vergiss das niemals, Lhys.” Niemals… --- Auszug - Ende --- |
Der Kampf um Anerkennung - eine fordernde Jugendzeit
Wunsch nach Anerkennung
Im Laufe der Jahre ist Lhysanas Verlangen nach Rückhalt durch ihren Vater beständig gewachsen. Es schmerzte sie zutiefst, dass sie in seinen Augen keinen Wert und vor allem keinen Platz in seiner Nähe hatte. Je mehr Fehlschläge sie miterlebte, desto mehr Bemühungen legte sie in ihre nächsten Versuche, sich ihm anzunähren.
Nach vielen intensiven Gesprächen mit ihrer Mutter - welche diese bislang strikt verweigerte und grundlos ablehnte - konnte Lhysana mit einem Alter von 15 Jahren herausfinden, dass sich ihr Vater nichts sehnlicher als einen männlichen Nachfolger für seine Navy-Laufbahn wünscht. Trotz der Betonung des “männlichen” Aspektes ließ sie es auf einen Versuch ankommen…
--- Auszug ihres Tagebuches in der ersten Person - ZI 270409 n. E. --- [16:33] Ich bin aufgeregt und sehr nervös. Heute ist der Tag gekommen, an dem ich meinem Vater meinen Entschluss mitteile, zur Navy zu gehen und in seine Fußstapfen zu treten. Mutter hat mir ein paar Credits geschenkt, damit ich ihn zum Essen einladen kann. Ich glaube er findet meine Einladung etwas merkwürdig, allerdings hoffe ich, dass es ihn positiv berührt. Dieses Mal muss es einfach funktionieren… er scheint es sich so innig zu wünschen, kann da wirklich der bloße Fakt des falschen Geschlechts dazwischen treten und mir alles verderben? Nein, das glaube ich nicht. Ich hoffe es nicht… [22:57] Vater hat mich angebrüllt, als ich ihm meinen Vorschlag unterbreitet habe. Ich würde Schande über die Familie und seinen Namen bringen, hieß es. Als nutzloses Weib hat er mich bezeichnet… Aufbrausend hat er die Teller vom Tisch gefegt und hat mit hochrotem Kopf die Lokalität verlassen - ich habe mich kaum nach Hause getraut, aber dem Imperator sei Dank hat er mich lediglich mit Schweigen bestraft. Mutter und Marcus hatten Recht, er würde sich nie ändern. Es war hoffnungslos… --- Auszug - Ende --- |
Unterstützung des Bruders
Auch in dieser schwierigen Phase der völligen Missachtung ihres Vaters, bekam sie Hilfe von ihrem großen Bruder. Er konnte es nicht mehr tatenlos mit ansehen, wie Lhysana sich für diesen ignoranten Mann aufgab. In kürzester Zeit erzeugte Marcus sehr viel Unruhe im Hause Dyrus, um mit Jonathan möglichst viele Konfrontationen eingehen zu können. Sie schrien sich oftmals stundenlang an, Marcus verschanzte sich in seinem Zimmer und die meiste Kommunikation wurde durch eine Tür hindurch geführt. Lhysana und ihre Mutter verließen in diesen stressigen Situationen gemeinsam das Wohnviertel und versuchten sich anderweitig mit langen Spaziergängen und Gesprächen über belanglose Themen abzulenken. Zu dieser Zeit verfluchte sie ihren Bruder, weil sie die Hintergründe für seine Aktionen nicht verstand und dachte, er würde lediglich unkontrolliertes Chaos säen wollen. Lhysana ließ ihn dies auch spüren, indem auch sie anfangs einige Streitgespräche mit ihm führte und sich später komplett von allen zurückzog, auch von ihrer Mutter. Ebenso der allzeit gehegte Wunsch nach Anerkennung ist wie eine Blume in ihrem Herzen verwelkt.
Ein zwanghaftes Erwachsenwerden
Abkehr von der Familie
Lhysana zog sich in den folgenden Jahren von allen Personen in ihrer Nähe zurück, sowohl von Familie, als auch Freunden. Die Überbleibsel dieses Lebensabschnittes zeichnen sich in ihren Wesenmerkmalen ab: sie verhielt sich seitdem schüchtern gegenüber Fremden und zeigte sich zunehmend introvertiert.
Erst nach und nach offenbarte Marcus seinen Plan, den Vater so sehr in Rage zu bringen, dass er ihn aus der Wohnung werfen würde. Jonathan vertrat die Ansicht, dass ein Kind erst mit dem 21. Lebensalter das Elternhaus zu verlassen habe, da es erst dann völlig “lebensfähig” ist. Marcus Aktionen wurde mit jedem Mal dreister und gipfelten schließlich darin, dass er die Offiziersjacke seines Vaters der Länge nach durchschritt und ihm voller Stolz sein Werk präsentierte. Jonathans lang angestaute Wut artete an diesem Abend in blanken Hass aus und er verprügelte sein eigenes Kind, bis es reglos auf dem Boden lag. Lhysana wollte eingreifen und ihrem Bruder helfen, wurde jedoch von ihrer Mutter zurückgehalten, welche Angst hatte, dass sie dadurch ebenso ins Kreuzfeuer gerät. Noch in der selben Nacht flohen Lhysana und Marcus, um weiteren Konsequenzen zu entgehen. Der Kontakt zwischen den Eltern und den Kindern brach an diesem Tag vollkommen ab und wurde auch in der jüngsten Vergangenheit nicht wiederhergestellt.
--- Auszug ihres Memorandums in der dritten Person - ZI 060810 n. E. --- Samantha drückt Marcus eilig ihre Creditchips in die Hand, welche sie für Notfälle beiseite gelegt hatte. “Damit solltet ihr euch etwa drei Monate über Wasser halten können, wenn ihr nicht verschwenderisch damit umgeht.”, flüstert sie und stopft währenddessen so viel Kleidungsstücke in die Rücksäcke der Kinder, wie es nur irgend möglich war. “Bitte versprecht mir, dass ihr aufeinander Acht gebt und euch nicht alleine lasst.” Erst jetzt stoppt sie ihre Tätigkeit und dreht sich zu ihrem Sohn um. Ihr Augen wirken leer, emotionslos und eingefallen, als sie ihn ansieht und sanft über seinen Kopf streicht. “Pass gut auf deine kleine Schwester auf. Sie braucht dich jetzt ganz dringend.” Marcus nickt knapp, auch sein Blick wirkt abwesend und inhaltslos. Flüchtig küsst seine Mutter ihn auf die Stirn, ehe sie sich zu Lhysana wendet und diese fest an sich drückt. “Bitte hör auf deinen Bruder und sei brav, ja?” Samantha kann ein leises Schluchzen nun nicht mehr unterdrücken und auch ihre Tochter bricht in Tränen aus. Ihre Mutter drückt sie noch einen Moment fester an sich, lässt sie danach los und wischt mit ihren Daumen die Tränen aus Lhysanas Gesicht. Ein kurzes Lächeln überfliegt Samanthas Lippen, um ihrer Tochter zumindest ein wenig Hoffnung zu vermitteln. “Du schaffst das.” --- Auszug - Ende --- |
Das Team: Bruder und Schwester
Nach der gemeinsamen Flucht aus dem familiären Gefilde lebten die Geschwister zwei Monate lang auf der Straße und versorgten sich mit dem Geld der Mutter. Sie lernten sehr schnell andere Leute kennen, die schon seit Jahren unter diesen Bedingungen lebten und sich an die Situation angepasst hatten. Marcus geriet dadurch schnell in die Drogenszene, die wenig später durch hemmungslosen Alkoholkonsum ersetzt wurde. Lhysana erlag diesen Verlockungen nie und wurde somit mehr oder weniger ein Anhängsel ihres Bruders. Sie war dankbar, dass es so war.
Die Clique, in die sie einige Zeit später gerieten, war wenig förderlich für ihre ohnehin schon schlechte Lage. Sie begingen Diebstähle, Raubüberfälle, Einbrüche - teilweise arteten diese Straftaten auch in Körperverletzungen und, im Extremfall, in Totschlag aus. Lhysana selbst wurden Infiltrationsmission zugewiesen, da sie eine der wenigen Frauen der Gruppe war. Ihre Hauptaufgabe war es, sich das Vertrauen ihrer Zielpersonen zu erschleichen, um an wichtige Informationen heranzukommen.
Diese unehrenhaften Tätigkeiten ermöglichten es den Geschwistern, sich eine eigene Wohnung zu leisten. Marcus förderte weiterhin Lhysanas Ingenieurs-Talent und beschaffte ihr, natürlich illegal, immer mehr Materialien, damit sie Geräte für ihre Operationen herstellen konnte. Er selbst zog sich von der Technikschiene komplett zurück und übte sich stattdessen darin, Anführerqualitäten zu entwickeln.
Eines Tages fasste Marcus den Entschluss, sich bei der Imperialen Akademie anzumelden, um dort vor allem taktische Vorgehensweisen besser kennenzulernen. Die Ausbildung absolvierte er in einer Bestzeit von lediglich drei Monaten und zusätzlich mit Auszeichnung. Er fing an bei einer Army-Einheit als Trooper zu arbeiten und war zu Beginn auch eine willkommene Verstärkung des Teams. Allerdings fiel er während dem Dienst oft negativ auf, zeigte Ungehorsam und Aggression. Dies führte nach nur einem Jahr zur Beendigung seines Dienstverhältnisses, nachdem er einen Kollegen aufgrund einer Nichtigkeit brutal zusammengeschlagen hatte. Marcus sah dies als Verrat an sich an und schwor dem Imperium Rache. So kam es schlussendlich dazu, dass er aus der Clique eine Untergrundgruppe bildete und aktiv nach weiteren Mitgliedern suchte.
Lhysana war während Marcus’ Tätigkeit beim Imperium hauptsächlich im Appartement gewesen und hatte versucht, neue Programme für ihre Datapads zu entwickeln. Ihre größte Errungenschaft war eine Software, die automatisch in fremden Systemen nach bestimmten Schlüsselwörtern sucht und in sekundenschnelle diese Quellen auswertet, ob diese von Interesse sind oder nicht. Die Parameter des “Interesses” konnten natürlich bis ins kleinste Detail eingestellt und jederzeit verändert werden. Dieses Programm hat sie bei allen folgenden Aufträgen verwendet und konnte so wichtige Informationen über Wirtschaft, Politik und Technik sammeln, die Marcus von ihr verlangt hatte.
Die junge Frau fühlte sich zunehmend unwohl und sprach auch offen und ehrlich mit ihrem Bruder darüber. Dieser besänftigte sie immer mit dem Gedanken, dass sie das Richtige tun und alles bald einfacher werden würde. Lhysana wollte Marcus nicht verletzen und sie hatte das Gefühl, als wenn sie ihn nun nicht allein lassen dürfte und er sie dringend brauchte.
In einer Bar lernte sie zu ZI 080814 n. E. einen Mann namens Rick kennen. Sie verstanden sich auf Anhieb prächtig miteinander und trafen sich in der Folge mehrere Male. Die Beziehung zueinander erwuchs sehr schnell in Liebe, Lhysana war wirklich fasziniert von seiner Zärtlichkeit und Hingabe. Nachdem eine feste Bindung zwischen ihnen bestand, hatte sie Rick zu ihrem Bruder gebracht und sie bekannt gemacht. Auch die Beiden schienen sich auf der selben Wellenlänge zu bewegen und es bildete sich sofort eine Freundschaft. Mit dieser Freundschaft begannen dann die Probleme: Rick wurde zunehmend aggressiv und unkontrolliert, er wurde Lhysana gegenüber ausfällig und auch handgreiflich. Jeder Schritt Richtung Selbstwertgefühl wurde mit seiner Gewalt wieder zerschlagen und sie begann erneut, sich in ihrem Inneren zu verschanzen. Warum Rick so einen plötzlichen Wandel durchmachte, konnte sie sich nicht erklären, so gab sie sich automatisch selbst die Schuld dafür.
Zehn Monate später musste Lhysana mit Schrecken feststellen, dass sie im vierten Monat schwanger war. Sie hatte zu der Zeit mit starken Schwangerschaftsbeschwerden zu kämpfen, weswegen ihr überhaupt der Gedanke zu einem Test kam. Ihren etwas vergrößerten Bauchumfang hatte sie auf ihre schlechte Ernährung geschoben. Lhysana kämpfte einige Zeit mit sich, ob sie es ihrem Freund sagen sollte oder nicht, sie hatte seine Reaktion gefürchtet. Schlussendlich entschloss sie sich dazu, es ihrem Bruder zu erzählen und seinen Rat einzuholen. Marcus hatte ihr empfohlen, es vor Rick geheim zu halten, da er dessen Einstellung in Sachen Kindern nur zu gut kannte. Er hasste Kinder schlichtweg. Marcus sicherte Lhysana seine volle Unterstützung zu und entließ sie bis zum Ende ihrer Schwangerschaft aus seinen Diensten.
Lhysanas Schwangerschaft verlief äußerst ruhig und beschwerdefrei, auch die Geburt auf der Krankenstation bedurfte nur weniger Stunden und war komplikationsfrei. Zwei Tage nach der Geburt kam sie zurück in ihre Wohnung und ging in ihrer Mutterrolle vollkommen auf. Khiara war ihr ganzer Stolz, ihr kleiner Sonnenschein, ihr Leben. Lhysana vergaß die Welt um sich herum, seit sie mit ihrer Kleinen zusammen war und war seit langem wieder tief im Herzen glücklich und zufrieden. Das Glück währt jedoch nicht lange, als eines Abend plötzlich Rick vor ihrer Tür stand. Marcus hatte ihr versichert, dass er sich lange Zeit in einem Einsatz befinden würde, damit sie ihre Tochter in Ruhe großziehen konnte. Lhysanas Freund rannte am Todestag ihres Kindes wutentbrannt ins Wohnzimmer, nahm Khiara grob aus ihrem Bettchen heraus und verschwand mit den Worten: “Du wirst sie niemals wiedersehen!”. Sie war in diesem Moment so geschockt gewesen, dass sie starr im Wohnzimmer stehen blieb und zusah, wie Rick ihr Kind entführte. Marcus hatte gelogen, er hatte Rick von dem Kind erzählt und ihr Vertrauen missbraucht. Sie hatte ein Kind geboren, dass zum Tode verurteilt war.
Anmeldung bei der Imperialen Akademie - ZI 300616 n. E.
Lhysana vergrub sich nach den vorangegangnen Ereignissen zusehends in ihren technischen Spielereien und arbeitete oftmals drei Tage lang durch, ohne sich viel auszuruhen, geschweige denn zu schlafen. Die Grenzen ihres Wissens waren dadurch schnell erreicht und sie hatte das Verlangen ihr Können zu optimieren und zu erweitern.
Nachdem sie die Genehmigung ihres Bruder eingeholt hatte, meldete sie sich bei der Imperialen Akademie für eine Ausbildung als Navy Ingenieurin an. Marcus reagierte zuerst sehr heftig auf ihre Frage, da er nach wie vor einen tiefen Groll gegen das Imperium hegte. Allerdings sah er auch einen Vorteil für sich, dass seine Schwester so an Daten herankommen könnte, die ihm bei seinem Feldzug dienlich sein konnten. Lhysana schloss die Ausbildung binnen fünf Monaten mit Auszeichnung ab und lernte schon während dieser Zeit Commodore Anthony Donatra kennen. Sie war zuerst irritiert von seiner Freundlichkeit, da sie etwas anderes von imperialen Offizieren erwartet hatte. Ihr Gefühl wandelte sich schließlich in Verwirrung um, da er ihr eine Wärme entgegenbrachte, die sie zuletzt vor so vielen Jahren bei ihrer Mutter gespürt hatte. Dieser Mann hatte eine Ausstrahlung, von der sie sich angezogen und tief berührt fühlte.
Die finale Kehrtwende
Ende eines Alptraums
Lhysana und Anthony trafen sich - nach ihrer ersten Begegnung auf dem Raumhafengelände in der Nähe der Akademie - nach vier Tagen erneut zufällig auf dem Nachhauseweg. Es war regnerisch und bereits dunkel an diesem Tag und ihr Weg wäre noch sehr weit gewesen, deswegen lud er sie zu sich ein. Dankend nahm sie sein Angebot an und nutzte die Zeit sich intensiv mit ihm zu unterhalten. Sie offenbarte ihm, dass sie einer Untergrundorganisation angehörte und keine Möglichkeit sah, sich von dieser zu lösen. Anthony redete lange auf sie ein und sprach ihr Mut zu, versprach ihr Unterstützung und Rückhalt. Obwohl sie voll von Zweifeln und Angst erfüllt war, willigte sie in den Versuch ein und begab sich noch in derselben Nacht zum Versteck ihres Bruders.
Das Gespräch mit Marcus und Rick verlief wie erwartet, Lhysana wurde nicht ernst genommen und ein Ausstieg kam unter keinen Umständen in Frage. Die Situation wurde damit aufgelöst, dass sie in ein Zimmer gesperrt wurde, um sich wieder zu beruhigen. Am nächsten Tag wurde sie freigelassen und mit der Mission losgeschickt, Daten von der Imperialen Akademie zu besorgen und dies so zu inszenieren, als ob es Anthony gewesen wäre. Lhysana legte keine Widerworte ein und machte sich im Anschluss sofort auf den Weg zu seinem Appartement.
Sie erzählte ihm von Marcus Plan und dass sie diesen auf keinen Fall in die Tat umsetzen wollte. Anthony reagierte - entgegen ihrer Erwartung - verständnisvoll und hatte nur noch mehr den Wunsch, ihr zu helfen. Ihr Bruder hatte ihr den plötzlichen Sinneswandel am Morgen nicht abgekauft und zwei seiner Leute geschickt, um sie wieder zurückzuholen und Anthony ermorden zu lassen. Das Attentat endete in einer Schießerei im Appartement, bei welcher Lhysana und Anthony die Oberhand gewannen. Einer der Männer wurde tödlich getroffen, woraufhin der zweite Mann verschwand, aber bei der Flucht von den Beamten aufgegriffen werden konnte.
Nach den Strapazen wurde Lhysana medizinisch versorgt und verbrachte die Nacht bei Anthony. Dieser bot ihr am nächsten Tag an, die nächste Zeit bei ihm zu verbringen, damit sie sich sorgenfrei erholen konnte. Dankend nahm sie das Angebot an, auch wenn es ihr sehr unangenehm war, auf seine Hilfe angewiesen zu sein.
Noch am selben Abend verbrachten sie ihre Freizeit im Galaxy-Pub und genossen die Ruhe und Friedlichkeit in dem Lokal. Auf dem Nachhauseweg teilte Anthony Lhysana mit, dass sie auf den MSD Devastator versetzt wurde - das Schiff, auf dem auch er dient. Beide blickten dieser Tatsache mit gemischten Gefühlen entgegen, da es schwer sein würde, Dienst und Privatleben sauber zu trennen.
Am nächsten Tag folgte ein Verhör des Einbrechers - Perry Haven. Er teilte ihnen seinen Auftrag mit (siehe oben) und ebenso das derzeitige Versteck von Marcus. Ohne weitere Zeit zu verlieren, machten sie sich zu einer Lagerstätte auf, unter der sich der momentane Standort ihres Bruders befand. Die Beiden gerieten in einen Hinterhalt, konnten sich aber aus der misslichen Lage befreien und Verstärkung hinzuziehen. Marcus und Rick wurden den Justizbeamten übergeben.
Der Alptraum war vorbei.
Nebenereignisse
ZI 180314 n. E. - Lhysana trägt einen Ring an ihrem rechten Ringfinger, den sie von einem Jungen bekam, der im Sterben lag. Er hatte sie gebeten, den Ring an sich zu nehmen und jeden Tag an ihn zu denken, damit er nicht in Vergessenheit geraten würde. Nur so könne seine Seele ruhen.