Leitfaden zum Granateneinsatz: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 3. April 2020, 17:24 Uhr

< Kapitel 7: Taktisches Handbuch


Leitfaden zum Einsatz von Sprengkörpern in Abhängigkeit der Einsatzumgebung

Einleitung

Sehr geehrte Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten der imperialen Streitkräfte,

in meiner Eigenschaft als Techniker in den Reihen der Army-Division "Eagleknights" beschäftige ich mich tagtäglich mit der Lösung einsatzspezifischer Technikfragen.

Eines dieser Probleme, welches mir im Laufe der letzten Einsatzmonate auffiel, ist die fehlende Erfahrung gerade junger Soldaten in Bezug auf die Gefahren des falschen Einsatzes von Granaten, Minen und Sprengkörpern. Ich beziehe mich dabei nicht auf die unmittelbare Gefahr der Selbstverletzung durch fehlerhafte Handhabung – diese ist jedem Soldaten natürlich wohlbekannt -, sondern eher auf das mangelnde Verständnis und die fehlende Weitsicht auf die Wirkung der technischen Einrichtungen des Einsatzziels. Ich möchte in diesem Leitfaden nun über die Gefahren, welche für das Missionsziel, ja sogar die ganze Einheit, bestehen, wenn aus Unwissenheit oder Ignoranz zu schnell zur Granate gegriffen wird.

Durch Beobachtungen im Feld, bei Tests, sowie Simulationen glaube ich die gängigsten Szenarien abdecken und Ihnen verständlich machen zu können.

Technisches Vorwort

Um die Gefahren und Risiken näher beschreiben zu können, ist es nötig die Wirkung aller Arten im Einsatz befindlicher Explosivkörper auf die technischen Geräte, welche sich in Gebäuden oder auf Schiffen befinden, zu erläutern.

Erschütterungsgranaten

Durch ihre Konstruktion sind sie besonders dafür geeignet auf Lebensformen einzuwirken; eine mechanische Wirkung auf Geräte oder Panzerung war nie beabsichtigt, weshalb sie lediglich einen oberflächlichen Schaden an allen Einrichtungen anrichten, welcher sich wiederbeheben lässt. Displays und offene Kontrolltaster et cetera werden aber trotzdem ausfallen.

Thermaldetonatoren

Obwohl nur in sehr begrenztem Gebrauch befindlich, findet sich hin und wieder ein einfacher Soldat, der einen Thermaldetonator in seinem Besitz hat und bereit ist ihn anzuwenden. Was dabei nie bedacht wird, ist, dass die Hitzewirkung des Baradiumkerns nicht nur organisches Gewebe innerhalb des scharf begrenzten Wirkungsradius (üblichweise circa fünf Meter) vollständig vaporisiert, sondern ebenso auch die meisten Werkstoffe. Computer und Türkontrollen können dem nur standhalten, wenn das Objekt mit einem Kraftfeld abgeschirmt wurde. Die Druckwelle ist hierbei vernachlässigbar. Das unerlaubte Mitführen von Thermaldetonatoren steht im Imperium übrigens unter Strafe!

EMP-Granaten

Obwohl der effektive Detonationsradius nur etwas über drei Meter beträgt, darf man den Effekt auf sichtbare Teile der Systeme nicht unterschätzen. Offensichtlich wird ein Computer oder ähnliches augenblicklich für eine gewisse Zeit ausfallen. Allerdings wird der EMP auch die Bodenplatte am Einschlagpunkt durchdringen und alle unterirdisch verlaufenden Systeme und Leitungen ausschalten. Das kann von den Sensoren über die Flugkontrolle bis zur Lebenserhaltung reichen. Gerade bei Schiffen ist dieser Effekt unkalkulierbar!

Sprengsätze und -minen

Sie sollen in einem größtmöglichen Radius alles durch ihre pure Detonation zerstören, weshalb ihnen selbst Türen, Schotten und leichte Panzerplatten nichts entgegenzusetzen haben. Alle Technik, die von der Druckwelle erfasst wird, ist zu 90% zerstört.

Abschnitt 1

Der Einsatz im offenen Feld

Zum Einsatz im offenen Feld gibt es, außer dem in der Grundausbildung vermittelten Wissen, eigentlich kaum Anmerkungen zu machen. Lediglich auf die Gefahr durch außer Kontrolle geratene Einsatzfahrzeuge im Zuge des Einsatzes von EMP-, Concussion- oder Thermalgranaten ist zu achten. Das Risiko einer Selbstgefährdung ist also äußerst gering einzuschätzen.

Abschnitt 2

Der Einsatz in geschlossenen zivilen Gebäuden

Geschlossene zivile Gebäude verfügen in der Regel über keine nennenswerten sensiblen Einrichtungen, welche eine Gefährdung darstellen dürften. Lediglich wenn das Ziel der Zugriff auf eine Datenbank oder ein Terminal ist, sollte es dem Kommandeur wohl sehr schwer fallen über eine Zerstörung derselben durch EMP-Granaten (Datenlöschung durch elektromagnetischen Effekt) oder Thermaldetonatoren (Verbrennen der Computerschaltkreise) erfreut zu seien. Lediglich beim Einsatz von Erschütterungsgranaten ist das Risiko annähernd Null, da hierbei lediglich das Außengehäuse beschädigt werden würde. Ein geschulter Computertechniker kann selbst hieraus noch alle Daten retten. Das Risiko eines Datenverlusts wäre als gering zu betrachten.

Abschnitt 3

Der Einsatz in geschlossenen militärischen Einrichtungen

Militärische Gebäude und Areale zeichnen sich bekannterweise durch eine Vielzahl an wichtigen technischen Einrichtungen wie zum Beispiel Hyperlinks, Datenbanken, Sicherheitssysteme (aktive und passive), Wartungseinrichtungen oder auch Lebenserhaltungssysteme aus.

Je nach Größe des Komplexes werden die Systeme entweder durch einen großen oder mehrere kleinere Computer, welche miteinander vernetzt sind, kontrolliert. Ein Schaden an diesen Computern kann so zu einem teilweisen oder vollständigen Ausfall des Systems führen. Wie bereits in Abschnitt 2 erwähnt, führen EMP-Waffen zu einem Ausfall oder zur Datenlöschung, während thermale Explosivkörper irreparablen physischen Schaden anrichten.

Das geringste Übel wäre der Ausfall aller Sekundärsysteme, der schlimmste eine vollkommene Überlastung des internen Reaktors mit allen daraus resultierenden Folgen (was aber durch interne Sicherheitsprotokolle sehr unwahrscheinlich ist). Aber auch die willkürliche Aktivierung von Kraftfeldern und Abwehrgeschützen wäre denkbar. Und es wird auch niemandem nützen, wenn sich der Einsatztrupp in einem Schottbereich eingeschlossen hat und sprengen oder auf die Ankunft der feindlichen Verstärkung warten muss. Die Folgen des Fehleinsatzes sind überschaubar, aber zumindest als mäßig bis moderat einzuschätzen.

Abschnitt 4

Der Einsatz in geheimdienstlich oder sensiblen, geschlossenen Einrichtungen

Gebäude, die den Geheimdiensten oder anderen geheimen Organisationen (wozu zum Beispiel auch Top-Secret-Forschungszentren, Hauptquartiere von Verbrecherorganisationen oder Komplexe des Dunklen Ordens gezählt werden können) unterstellt sind, verfügen vermutlich über eine Vielzahl von versteckten und offensichtlichen Computer- und Elektrosystemen, deren Funktionsweise unmöglich einzuschätzen ist, solange kein verlässlicher Aufklärungsbericht vorliegt. Gerade deswegen ist das Risiko bei Beschädigung sehr hoch.

Abschnitt 5

Der Einsatz auf zivilen Schiffen kleinster und kleiner Größe (Shuttles und so weiter)

Kleine zivile Schiffe verfügen in der Regel nur über einfach vorhandene Hauptsysteme, was deren Anfälligkeit drastisch erhöht. Von einem Einsatz etwaiger Sprengmittel im Inneren ist dringend abzuraten, wenn man nicht die Zerstörung der ganzen Einheit riskieren will. Auch die Gefahr des Sprengens der Außenhülle darf auf keinem Schiff, egal welcher Größe und Klasse, unterschätzt werden. Glücklicherweise ergibt sich der Bedarf des Einsatzes solcher Mittel in solchen Fällen so gut wie nie. Das Risiko ist immens hoch!

Abschnitt 6

Der Einsatz auf zivilen Schiffen mittlerer Größe (Frachter und so weiter)

Zivilfrachter und ähnliche Schiffe sind weniger anfällig gegen handgeführte Sprengkörper als ihre kleineren Pendants. Lediglich die sensiblen Bereiche der Brücke oder die Maschinenkontrollstation sind gefährdete Systeme. Daher sollte hier etwas mehr Vorsicht geboten sein. Die Gefahr ist moderat.

Abschnitt 7

Der Einsatz auf großen zivilen Schiffen und Stationen

Diese Einheiten verfügen üblicherweise über getrennte Systeme und sind redundant ausgebaut. Hier können die gleichen Richtlinien wie in Abschnitt 2 angewendet werden, mit der Ausnahme, dass natürlich auf den Reaktor Rücksicht zu nehmen ist. Dennoch besteht nur geringe Gefahr bei Fehleinsatz.

Abschnitt 8

Der Einsatz auf kleinen Militärschiffen

Militärschiffe verfügen über stärkere Außenhüllen und geschirmte Systeme gegen Überladung, weswegen sie nicht so anfällig sind wie ihre zivilen Gegenstücke. Lediglich das Cockpit beziehungsweise Kontrollzentrum ist ein Schwachpunkt, da hier viele Systeme zusammenlaufen. Ebenso besteht wiederum die Gefahr mit genügender Sprengkraft ein Loch in die Außenhülle zu schlagen. Wenn man dies beachtet, ist das Risiko als gering anzusehen.

Abschnitt 9

Der Einsatz auf Kriegsschiffen und Militärstationen

Beim Einsatz auf solch großen Schiffen besteht grundsätzlich kaum Gefahr, dass etwas grundlegendes zerstört werden kann. Diese Einheiten sind dafür gebaut worden die Schäden, die durch einen Entertrupp verursacht werden, einfach wegzustecken. Auch die Außenhülle ist durch Granaten kaum zu durchschlagen. Lediglich die Wände innerhalb der Sektionen und der Zwischendecks können durchschlagen werden, was vielleicht für Verteidiger interessant ist, wenn sie nicht ihre Kameraden ein Deck tiefer töten wollen. Da gewisse Kontrollcomputer, Datenbanken oder Türkontrollen, aber auch hier zugänglich sein müssen und beschädigt werden könnten, besteht ein geringes Risiko bei Fehleinsatz.

Wichtiger Hinweis für den Umgang mit Sprengkörpern unbekannter Herkunft

Immer wieder kommt es vor, dass gerade unerfahrene Soldaten im Gefecht auf die Granaten von gefallenen Feinden zurückgreifen und diese verwenden oder als Souvenir behalten wollen. Von einer solchen Handlung muss in aller Schärfe abgeraten werden! Viele feindliche Streitkräfte und Gruppierungen benutzen Granaten, die zwar ähnlich wie die imperialen aussehen, sich aber teilweise deutlich von ihnen unterscheiden; sei es in Bezug auf die Bedienung als auch auf die Wirkung. Manche benutzen sogar liegengelassene Waffen als Minen!

So benutzen Piratengruppen und Kopfgeldjäger gerne Thermaldetonatoren, welche anders als die im Imperium zugelassenen Detonatoren einen Vernichtungsradius von teilweise mehr als 20 Metern besitzen. Der Einsatz, ja sogar der Besitz, einer solchen illegalen Waffe steht unter schwerster Strafe, ganz zu schweigen davon, dass er die gesamte Gruppe in den Tod reißen kann. Die Identifikation solcher fremden Sprengkörper obliegt ganz alleine einem Sprengstoffexperten, der über die entsprechenden Kenntnisse und die Erfahrung verfügt sicher mit ihnen umgehen zu können.

Schlusswort

Ich hoffe dem Leser mit diesem Leitfaden ein Werkzeug zum sicheren Gebrauch von Sprengmitteln in die Hand gegeben zu haben. Selbstverständlich liegt es immer im Ermessen des Einzelnen und seines Vorgesetzten das hier Geschriebene umzusetzen.

Quellen