Prothetik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Juli 2008, 15:04 Uhr

"Solange das Gehirn eines Lebewesens noch intakt ist, kann ein Chirurg einzelne Gliedmaßen und sogar den ganzen Körper ersetzen."

Schon seit langer Zeit ersetzen organische Lebewesen zerstörte Körperteile durch elektromechanische Gegenstücke. Einer der ersten Berichte, in denen die Verwendung einer solchen Prothese erwähnt wird, handelt von dem Jedi-Ritter Cay Qel-Droma. Das Dokument, von Experten auf viertausend Jahre vor Beginn des Galaktischen Bürgerkriegs datiert, schildert, wie Qel-Droma in den Onderon-Kriegen seinen Arm verlor und ihn durch Teile eines XT-6-Servicedroiden ersetzte. Historiker weisen gerne darauf hin, dass für einen solchen Eingriff bereits umfangreiches medizinisches und technisches Wissen vonnöten war, und vermuten daher, dass die Anfänge der Prothetik noch weiter zurückliegen. Einige wenige Wissenschaftler hängen sogar einer Theorie an, nach der es künstliche Gliedmaßen bereits lange vor der Droidentechnologie gab und sie ihren Ursprung in der Mechanik und nicht in der Elektronik haben.

Egal, ob man einer derart obskuren Theorie Glauben schenken will oder nicht - unbestreitbar bleibt die Tatsache, dass die Kunst, lebendes Gewebe mit kaltem Stahl zu verbinden, von jeher vor allem in Kriegszeiten gewaltige Fortschritte gemacht hat. Während der Zeit der Klonkriege und des darauf folgenden Galaktischen Bürgerkriegs etwa sollten sich auf beiden Seiten Tausende von verletzten Soldaten umfassenden prothetischen Operationen unterziehen und den behandelnden Ärzten so zahlreiche neue Erkenntnisse ermöglichen.

Der Fortschritt, den die Prothetik während des Bürgerkrieges erlebte, wird deutlich, wenn man Anakin Skywalkers relativ primitiven "Droidengreifer" der Technologie gegenüberstellt, die seinem Sohn Luke kaum 30 Jahre später eine vollkommen echt wirkende künstliche Hand schenkte. Dabei handelt es sich nicht nur um eine rein kosmetische Weiterentwicklung: Die künstlichen Gliedmaßen zur Zeit der Alten Republik stellten zwar einen durchaus leistungsfähigen Ersatz für ein verloren gegangenes Körperteil dar, waren aber gerade in den Bereichen der Feinmotorik, Empfindungsfähigkeit oder Reaktionszeit noch weit von ihrem organischen Vorbild entfernt.

In den letzten Jahren sind Prothesen zwar immer alltäglicher geworden, aber Qualität hat ihren Preis. Nur wer über die entsprechenden Geldmittel verfügt, kann sich nahezu jedes beliebige Körperteil ersetzen lassen.

Die Technologie ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass sich daraus auf manchen Planeten sogar ein Modetrend entwickelt hat - Prothesen dienen dort nur noch kosmetischen Zwecken. Allerdings liegt der Reiz künstlicher Gliedmaßen nicht nur in deren exotischem Aussehen. Sie können ihrem Träger verstärkte Kraft und ein längeres Leben verleihen. Manche Chirurgen bieten sogar "Wiederaufbereitungsdienste" an, bei denen altersschwache Organe durch mechanische ersetzt werden.

Es ist möglich , nicht nur einzelne Gliedmaßen und Organe nachzubauen, sondern sogar einen nahezu vollständigen künstlichen Körper zu erschaffen. Der bekannteste Träger einer solch umfassenden Prothese ist zweifellos König Empatojayos Brand, dem trotz seiner Behinderung eine tragende Rolle bei der Vernichtung des zweiten Klons von Imperator Palpatine zukam. Jahre zuvor, während der Großen Jedi-Säuberungen, büßte der damalige Jedi Brand bei einem Kampf mit Darth Vader nicht nur alle seine Gliedmaßen, sondern auch einen Großteil seiner Organe ein. Sterbend von dem Dunklen Lord zurückgelassen, wurde er von dem Volk der Granathans gerettet und mit einem neuen Körper ausgestattet. Die kugelförmige Einheit, aus der lediglich der obere Teil von Brands Gesicht herausragte, hatte allerdings keinerlei Ähnlichkeit mehr mit seinem ursprünglichen Körper. Anstelle von Beinen verfügte die Prothese über einen Repulsorantrieb, und statt der Arme besaß der Jedi nun zwei Mehrzweckglieder, die mit zahlreichen Waffen, einschließlich eines Lichtschwertes, ausgerüstet werden konnten. Obwohl von seinem organischen Körper letztlich nur der Kopf und ein Teil des Brustkorbs funktionsfähig waren, stellte Brand dank seines neuen Körpers bei einem Kampf einen äußerst gefährlichen Gegner dar, vielleicht sogar gefährlicher als vor seiner Begegnung mit Darth Vader.

In manchen Fällen bedient sich die Wiederherstellungschirurgie auch der Körperteile anderer Lebewesen. Da diese Form der Prothetik aber als sehr unzuverlässig bekannt ist, stellt sie neben der elektromechanischen Ersatzmetallteilchirurgie meist nur die zweite Wahl. Manche Völker wenden beide Formen dennoch äußerst erfolgreich an. Der von den Arkanianern geschaffene Cyborg Krieger und spätere Kopfgeldjäger "Gorm der Zerstörer" etwa vereinte nicht weniger als sechs verschiedene Spezies und sieben unterschiedliche Droidengenerationen in sich.

Betrachtet man die Ärzte hinter all diesen medizinischen Wunderwerken, stellt man schnell fest, dass prothetische Operationen nahezu ausschließlich von Droiden durchgeführt werden. Nur wenige Spezies, wie die Colicoiden, die Arkanianer und die Menschen, besitzen das für diese komplizierte Arbeit notwendige Geschick, und meist auch nur dann, wenn sie durch eine hochmoderne Technologie unterstützt werden. Außerdem haben Droiden den Vorteil, auf ein schier unerschöpfliches medizinisches Wissen zurückgreifen zu können. Die Einheiten der 2-1 B-Reihe, besaßen beispielsweise einen Datenport, der an einen medizinischen Großrechner angeschlossen werden konnte. So waren sie in der Lage, Informationen erst dann herunterzuladen, wenn diese benötigt wurden, und konnten in der Zwischenzeit arbeiten, ohne ihre Schaltkreise durch überflüssige Datenströme zu verlangsamen. Inzwischen wurden die 2-1 B-Einheiten größtenteils von der fortschrittlicheren MD-Reihe ersetzt. Sie bietet Droiden für alle Bereiche der Medizin an, vom einfachen Assistenten bis hin zum hoch spezialisierten Facharzt.

(P&P RS)