Holonetnews 26 n.E.

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Galaxy Holonet News

* - Autor nicht mehr nachvollziehbar
Datum - Autor Überschrift Botschaft
180126 Elex Kratos Neo Imperium & Die Ersten Jünger

Operation VICTORUM II

Der junge Kadett biss sich auf die Unterlippe, sein Blick wanderte durch die Kantine und er suchte nach einen freien Platz. Heute war es besonders voll. Er entdeckte weiter hinten einen Platzt, ging rasch dorthin und nahm dort Platz. Einige in seinem Alter saßen beim Tisch, ein paar Ältere und sie musterten ihn. Der Kadett fühlte sich unwohl. Er wusste natürlich, dass er hier sein musste. Er musste dem Neo Imperium dienen. Schließlich hatten sie seinen Planeten von einem Despoten befreit und nun waren alle Bewohner dem Neo Imperium dankbar.
„Du bist neu, oder?“, fragte dann ein anderer Kadett neben ihm.
„Seit ein paar Monaten. Ja“, antwortete Abraam, gerade einmal 14 Jahre jung.
„Ah, ein Frischling. Phase 1 ist anstrengend und die Ausbilder lassen jeden leiden. Sobald du dich in Phase 2 befindest, wird es einfacher“, erklärte dann der Kadett. Abraam hörte ihm interessiert zu. Die Ausbildung war hart, man verlangte sehr viel von den Kadetten. Die besten wurden schnell ausgegliedert und mussten eine Spezialausbildung durchlaufen. Abraam wusste nicht, was er davon hielt. In den meisten Fällen durften die Kadetten nicht entscheiden in welche Richtung die Ausbildung gehen durfte. Allerdings passierte das meisten erst in Phase 3. Und das dauerte noch.
„Letzten durfte ich im Crawler Walker sitzen. Ich sage es euch: das war der Wahnsinn! Dieser Walker hat alleine ein Versteck der Terroristen ausgeschaltet. Einfach so!“, erzählte ein anderer Kadett, der paar Plätze links von Abraam saß und die ganze Zeit über Einsätze erzählte. Die anderen hörten ihm zu, waren fasziniert, andere genervt.
„Es wird schon“, antwortete nun Abraam, lächelte und begann zu essen.
Die Zeit verging recht schnell. Nach der Pause ging es wieder zurück auf den Trainingsplatz. Manche der Kadetten waren nicht mehr sie selbst. Einer seiner Nachbarn war nun ebenso ein Kadett, doch er sprach kein Wort, gehörte zu den besten, befolgte alles und reagierte schneller, als alle anderen.
„Er war bei den Scholaren, meinte Dad letztens. Ich habe in drei Wochen einen Termin bei denen…Die Kerzenköpfe sind gruselig.“

Abraam durfte einmal im Monat nachhause und das war der beste Tag im Monat. Die Ausbildung verlangte viel von ihm ab. An manchen Tagen hatte er es gehasst, an anderen wieder nicht. Er verdankte dem Neo Imperium doch sein Leben, oder nicht? Abraam hockte auf dem Boden im Wohnzimmer und seine Eltern stritten in der Küche. Wieder einmal.
„Abraam ist jetzt beim Militär. Willst du, dass deine anderen drei Söhne auch zum Militär gehen?“
„Das ist beschlossene Sache! Das ist Gesetz! Jeder männliche Jugendliche ab 14 sollte zum Militär gehen. Ob er dann eine militärische Laufbahn einschlägt, bleibt ihm überlassen“, meinte sein Vater. „Und was ist mit den Scholaren?“, fragte dann seine Mutter und weinte.
Es folgte eine Stille.
„Sie helfen ihm. Die Scholaren sind wichtig, unterstützen die nächste Generation.“
„Dir ist bewusst, dass sich die Menschen verändern, oder? Unsere Nachbarn haben sich den Ersten Jüngern nun angeschlossen, beten irgendeinen Mond an. Das können wir doch nicht machen?“
Abraams Vater schlug mit der Faust gegen etwas. Das musste wehtun. Abraam seufzte. Das Neo Imperium brachte auch die Ersten Jünger mit. Eine neue Religion. Oder eine Sekte, wie er sie eigentlich eher ansah. Alles war anders.
Auf der einen Seite wurde ihr Heimatplanet befreit, doch auf der anderen Seite wieder versklavt.
„Wir schulden es ihnen“, meinte sein Vater nach einer Weile und stürmte aus der Küche. Seine Mutter folgte ihm, aber nur bis zum Wohnzimmer, dann erblickte sie ihren Sohn und setzte ein falsches Lächeln auf. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Ich liebe dich.“
Dann ging sie nach oben. Abraam seufzte abermals. Dieser Streit wiederholte sich jeden Monat.

Abraam und seine Eltern standen vor einem Gebetshaus der Ersten Jünger. Davor standen zwei Kadetten, die Wache hielten.
„Wir sind stolz auf dich und wir glauben, dass es dir helfen wird“, meinte Abraams Vater. Abraam hörte aber kaum hin, was die beiden zu sagen hatten. Er starrte nur das Haus vor ihm an und fürchtete sich. Die Türe öffnete sich und ein Scholar erschien. Man nannte sie im Neo Imperium Kerzenköpfe – das war selbsterklärend. Der Scholar führte Abraam in einen Raum, wo bereits andere Jugendliche warteten. Sie alle waren nervös.
Der Scholar streckte seine Arme aus.
„Kinder, der Weltenverschlinger erwartet uns alle. Er wird euch führen und eurem Leben einen Sinn geben. Gemeinsam befreien wir die Galaxie!“
„Ich will nicht. Ich will das hier nicht“, dachte Abraam, doch dann stand er wie gelähmt da. Seine Gedanken waren…weg. Er hörte nur noch den Scholaren predigen.

Abraams Mutter starrte ihren Sohn stundenlang an. Das war nicht mehr ihr Sohn. Dieser Junge wollte sich den Jüngern anschließen, absolvierte die Phase 1-Ausbildung und gehörte zu den Besten.
Nun war ihre Familie ein Teil der Jünger. Ihren ältesten Sohn hatte sie nun verloren. Die anderen würden in den nächsten Jahren folgen.
„Abraam. Bist du noch da drinnen?“
Abraam runzelte die Stirn.
„Mutter? Alles in Ordnung?“
Sie lächelte.
„Ja. Ja, klar. Alles in Ordnung.“
Sie stand auf und ging in die Küche.
Abraam hörte seine Mutter weinen. Wieder einmal. Sie war schwach. Und diese Schwäche nervte ihn.

Fünf Jahre später diente Abraam als Tec-Trooper auf einer Security Station. Dort erhielt er eine Nachricht von seinem Vater, dass seine Mutter sich das Leben genommen hatte, als nun alle seine Brüder gezwungen wurden sich dem Militär anzuschließen.
„Schwach…“

010226 Elex Kratos Neo Imperium & Die Ersten Jünger –

Operation VICTORUM III

Gegenwart
Der Verhöroffizier, Petal, musterte den Gefangenen, während dieser ihm die Geschichte des Neo Imperiums erzählte. Dem Neo Imperium war es relativ schnell gelungen die Kontrolle über viele Sektoren zu erlangen. Und das dank den Ersten Jüngern, die aber wohl nicht überall gut angekommen waren.
Neos schlossen sich dieser Sekte an. Andere tolerierten sie und manche verteufelten sie. Aber die Jünger waren überall und allmählich wurde Petal bewusst, dass da sehr viel mehr dahinter steckte. Der Gefangene, Admiral Dekker, wollte nicht alles preisgeben.
„Sie starren mich ja immer noch an. Hat Ihnen die Geschichte gefallen? Also die Medien würden sich darauf stürzen“, meinte Dekker lachend.
Petal runzelte die Stirn.
„Ich höre Ihnen gerne zu, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viel Wahrheit in Ihren Geschichten steckt, Admiral.“
Der Feind könnte ihm alles erzählen. Wollte er ihn hinhalten? Wieso sollte ein Admiral so viel über die Wurzeln des Neo Imperiums verraten? Er bezweifelte, dass er überlaufen möchte. Was war es aber dann? Dekker lächelte den Verhöroffizier an.
„Kommen wir nun zu einem Ende, ja? Sie haben bestimmt Besseres zu tun, als einem Gefangenen zuzuhören.“
„Erzählen Sie mir mehr über die Jünger und über…Admiral Howsey.“
Dekker grinste. „Ah, ja. Admiral Howsey, der Gründer des Neo Imperiums, loyal bis zum Schluss und am Ende ein gebrochener Mann. Sie alle haben ihn verlassen und verraten. So sollte ein Admiral nicht sterben“, erzählte Dekker und schloss die Augen.
Der Imperiale lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und wartete ab.


15 nach Endor
„Imperator Palpatine hätte uns zurückrufen müssen. Er entschied sich aber anders. Warum nur? Hatte er uns vergessen? Nein, nein. Es muss mehr dahinterstecken.“ Admiral Howsey, Gründer des Neo Imperiums, saß in seinem Büro im höchsten Gebäude auf dem Planeten Mexarian.
Mexarian war der Sitz des Neo Imperiums und ähnelte zum Teil Coruscant. Er fühlte sich seit Tagen schwach, aber er schob alles auf die Aufregung. Alles lief nach Plan und schon bald waren die Streitkräfte bereit in die bekannte Galaxie zurückzukehren, um das zurückzuholen, was man ihnen gestohlen hatte.
„Ihr solltet die Vergangenheit ruhen lassen. Konzentriert euch auf die Operation und Ihr werdet als Sieger hervorgehen. Zermalmt diese Verräter und holt Euch das Erbe Palpatine zurück“, sagte eine raue Stimme im Hintergrund. In den Schatten lauerte eine abgemagerte Figur und beobachtete Howsey. Howsey nickte.
„Ihr habt Recht. Wir sind die wahren Erben. Sie haben Palpatines Vermächtnis zerstört und nur wir alleine können die wahre Ordnung wiederherstellen!“
Die Gestalt lächelte.
„Ihr werdet die Ordnung wiederherstellen, ja. Nur Ihr alleine.“
Der Admiral drehte sich zur Gestalt um. „Werdet Ihr mich begleiten?“
„Es tut mir Leid, aber ich bin an Mexarian gebunden. Die Jünger brauchen meine Führung“, antwortete er.
„Wir werden morgen abreisen. Operation Victorum wird ein Erfolg, mein Freund.“ Der Admiral ging auf ihn zu legte seine Hand auf die Schulter der Gestalt.
„Ich danke Euch, Allvater Kyrillos.“

Admiral Howsey sollte die erste Welle anführen, doch sein Schiff wurde in der Schlacht gegen die Chiss zerstört. Die Überreste wurden geborgen und man bestattete den Gründer des Neo Imperiums.
Der Hass auf die Galaxie wuchs und genau diesen Hass nutzte man aus. Die Streitkräfte waren bereit, wollten den Admiral rächen und die Chiss sollten die Ersten sein.
Allvater Kyrillos, der ewige Commodore Terrano, General Theemin und Marshall Garrell versammelten sich im Büro des verstorbenen Gründers.
„Wir sind uns also alle einig, ja?“, fragte Terrano und sah in die Runde.
Alle nickten.
„Sein Tod wird die Ordnung wiederherstellen. Er war ein Held“, meinte der Allvater lächelnd.
„Wir werden die Chiss angreifen und unterwerfen. Unser Weg führt direkt nach Coruscant“, erklärte Terrano und erhob sich.
„Wir haben ihn getötet, weil er kein Palpatine war.“
Der Allvater sah zu Terrano hoch, legte den Kopf schief.
„Ihr seid die Erben Palpatines. Wenn nicht Ihr…wer dann?“
Die Streitkräfte waren bereit zurückzukehren. Die Heimat wartete.
„Schon bald wird der Prinz Admiral seinen Auftritt haben…“, dachte der Allvater.

Gegenwart
Der Verhöroffizier schluckte hart und Dekker fing an zu lachen.
„Was denn? Ihr glaubt mir nicht? Nun, Howsey war nicht stark. Sein Tod formte das Neo Imperium zu dem, was es heute ist. Diese Männer wollen euch auslöschen. Die Frauen warten zuhause auf eure Niederlage und die Kinder spucken auf euer Imperium. Palpatine hatte einen Plan und wir haben alles umgesetzt.“
„Es reicht! Sie reden hier von Erben und einer neuen Ordnung. Der Imperator hätte niemals so etwas gewollt! Ihr habt euren Admiral verraten und wofür?“
Dekker beugte sich nach vorne.
„Was ein Märtyrer alles anrichten kann…Alle waren ja so motiviert und sind es immer noch. Wir haben euch besiegt. Und eure Zeit ist vorüber.“
Der Verhöroffizier sah ihn verwirrt an; die Türen öffneten sich und ein Scholar der Ersten Jünger betrat den Raum. Petal sprang auf, doch der Jünger hatte ihn bereits mithilfe der Macht quer durch den Raum geschleudert.
Dekker stand auf und trat dem Offizier ins Gesicht.
„Ich komme mit den Jüngern nicht klar, aber die sind wirklich praktisch. Ich danke Ihnen für Ihre Zeit. Dieses Schiff haben wir schon vor Stunden eingenommen.“
„Sie…Ich bringe Sie um!“
Dekker lachte.
„Nein, nein. Ich habe Ihnen viel erzählt und jetzt werden Sie uns vieles erzählen. Mein Freund hier findet jedes Geheimnis heraus, das in Ihrem Kopf herumschwirrt.“
Ein Assault Knight der Jünger kam herein. "Sir, Ouroboros möchte Sie treffen." Der Admiral runzelte die Stirn und nickte dann leicht.
"Sagen Sie ihnen, dass ich-"
"Jetzt." Der Assault Knight verließ dann auch wieder den Raum und ließ einen verwirrten Admiral zurück.
"Wenn der Allvater Ouroboros schickt, dann plant er also tatsächlich-"
Das Geschreie des Verhöroffiziers holte Dekker aus seinen Gedanken zurück.

170226 Durana Filor

Die Suche nach den verschollen Planeten

Frühjahr 24 n.E

Dr. Arkham betrachtete erneut, es mussten mehrere hundert Male gewesen sein, seit dem der Imperator die Artefakte aktiviert hatte, die Aufzeichnung aus dem Ballsaal der Crown. Wieder und wieder hatte er versucht daraus schlau zu werden, doch es war schwer ohne Machtbegabung mehr aus den Artefakten selbst herauszuholen. Sein Team hatte bereits alle möglichen Tests durchgeführt, doch die Artefakte schienen sich einer wissenschaftlichen Untersuchung beharrlich zu verweigern.

Die Astrographen hatten es aber geschafft, die Sterne auf der Karte zu identifizieren und die versteckten Planeten zu lokalisieren. Zumindest theoretisch wussten sie nun, wo sie weitersuchen mussten. Leider schien es, dass die Planeten ohne die Artefakte nicht zu finden waren, so dass der Imperator Arkham und seine Leute kurzerhand in einen alten Victory-Sternzerstörer verfrachtet hatte, der sie, zusammen mit der kostbaren Fracht, zu den einzelnen Planeten flog, bei denen Sie deren Geheimnisse erkunden sollten.

Arkham hatte sich einen Bericht von Admiral Filor zeigen lassen, der wohl ein ähnliches Schicksal widerfahren war, als ihr Schiff einen Planeten fand, der von der Galaxis abgeschirmt war und vor Sensoren unsichtbar war. Doch sicher war nichts. Die aufbrausende Admiralin - der Doktor hatte das Missvergnügen eines persönlichen Kennenlernens gehabt - hatte zwar Aufzeichnungen mitgebracht, aber wertvolle Hinweise zerstört. Immerhin hatte sie soweit gedacht, die Koordinaten herauszufinden, so dass man diese Welt wieder erreichen konnte. Arkham hatte ein Team losgeschickt, aber noch keine Ergebnisse erhalten.

Der Imperator hatte verfügt, dass aufgrund der Kriegslage nicht mehr davon ausgegangen werden kann, dass das Holonet sicher verschlüsselt ist. Deshalb mussten alle Teams mühsam Kontakt über Kuriere halten. Seine Leute wurden alle mehrfach durch den Geheimdienst und einige machtaktive Spürhunde aus der Imperialen Garde geprüft. Neben der Hufgröße des Imperators war seine Forschung das größte Staatsgeheimnis des Imperiums.

Der Doktor war sich sicher, dass diese Planeten mehr Geheimsnisse versteckten, als sie bisher ahnten. Unsicher war er sich nur darüber, ob dort nicht etwas viel Gefährlicheres als der Weltenverschlinger warten würde. Allein die Beteiligung der antiken Schöpfer der Shkaam verhieß nichts Gutes und die letzte Konfrontation zwischen beiden Rassen hatte katastrophale Auswirkungen auf die Galaxis gehabt.

Seine Majestät war jedoch entschlossen, dass jede Waffe gegen den Weltenverschlinger das Imperium zurück zum Sieg führen würde. Der Kaiser hatte sich darauf derart eingaloppiert, dass alle Versuche Arkhams, die Erwartungen etwas realistischer zu gestalten von vornherein zum Scheitern verurteilt waren.

280226 Durana Filor

Im Tempel der Uralten

(Anfang 25 n.E.)

Das eindrücklichste Erlebnis war der Geruch, der einem nach der Landung entgegenschlug. Dr. Arkham hatte viele Planeten besucht, mehr als er sich merken konnte, die alle ihren eigenen Geruch hatten, doch dieser Planet stach heraus. Die Mischung aus Gewürzen, Säure und einer starken Dosis Methan war überwältigend. Offiziell galt die Atmosphäre als atembar, doch die meisten Teilnehmer des Expeditionsteams trugen außerhalb der festen Unterkünfte stets die Atemmasken, welche die Wirkung dämpften.

Die Ruinen waren stark überwuchert, doch eindeutig zu erkennen gewesen. Doktor Estreum hatte die Einflüsse der Shkaam eindeutig identifiziert, auch wenn der Tempel viel älter war. Seine Leute hatten eine neue Version der Wandskulpturen gefunden, die in der ganzen Galaxis verstreut waren. Nur diese hier wichen von den normalen Darstellungen ab. Auch wenn immer wieder einzelnen Szenen nicht dargestellt wurden, gab es doch einen begrenzten Kanon.

Die Wandbilder hier waren viel detaillierter und auch umfangreicher, als ob die Erschaffer der Artefakte eine Chronik oder Bedienungsanleitung hinterlassen hatten. Es reizte ihn sehr, die Fingerkuppen über die uralten Reliefs streichen zu lassen und den Stein zu spüren. Doch er war kein verträumter Jüngling mehr und die Situation kritisch genug. Der Imperator erwartete Ergebnisse und das Schicksal der Galaxis hing an den Resultaten der Forschungen. Arkham glaubte zwar nicht an Schreckgespenster, aber die sehr reale Bedrohung durch den Weltenverschlinger, ließ die sehr esoterisch erscheinenden Geschichten aus den Ausgrabungen nicht wie eine beliebige religiöse Darstellungen erscheinen. Der Doktor war kein Freund der Geschichten über Jedi und Sith, die über fantastische Fähigkeiten verfügten und im Alleingang den Lauf der Geschichte verändern konnten. Nichtsdestotrotz musste er die vernichtende Kraft des Killermondes anerkennen.

Sollte also die Möglichkeit bestehen, dass man den Weltenverschlinger ausschalten konnte, sei die Prozedur auch noch so obskur, dann würde Arkham alles darüber herausfinden, was er konnte. Gemächlich trat er hinter den Arbeitstisch eines Doktoranden, der mit einem Handscanner die Reliefs digitalisiert hatte und diese nun auf einem Holodisplay betrachtete. Später würde ein Droide die Auswertung mit den anderen Reliefs vergleichen.

Bisher konnte man nur raten, was genau passiert war, die groben Steinbilder waren eben keine Texte. Doch hier erkannte er die Apokryphen der Shkaam. Doktor Estreum würde seine Freude haben.

Schon bald würde das Imperium zurückschlagen.

180326 Durana Filor

Nachtlied für einen Mond

Der Imperator machte ein langes Gesicht, wie er es immer tat, sobald er frustriert war. Der mächtigste Mann der Galaxis (oder zumindest des Imperiums, wie es aktuell aussah), scharrte förmlich mit den Hufen vor Erregung. Die Erregung des Herrschers machte wiederum die beiden Doktoren nervös, die vor seinem schlichten Thron standen und hofften, dass das Temperament nicht mit dem Kaiser durchging. Denn obwohl der aktuelle Imperator nicht als der Jähzornigste bekannt war, so war er nichtsdestotrotz noch der Imperator.

Daraay machte eine drängende Handbewegung “Also, was haben Sie für mich?” „Wir konnten den Tempel auf Protos-Alpha eingehend untersuchen und mehrere Erkenntnisse gewinnen. Einige der Inschriften waren in der Sprache der Shkaam geschrieben, auch wenn der Tempel älter ist, als wir die ältesten Shkaam-Artefakte datieren.“, erklärte Arkham und warf Estreum einen Seitenblick zu. Der Xenolinguist, der seit langem der führende Experte für die Shkaam war, erkannte den Hinweis. „Die Shkaam sind künstlich erschaffene Wesen, soweit wir wissen, weshalb ihre Sprache und Schrift von jemand anderem erfunden wurde.“ begann der Doktor. „Wir gehen davon aus, dass der Tempel ein Überbleibsel der Rasse ist, welche die Shkaam erschuf und sich als eine Art Wächter der Galaxis sieht.“ Hinter Estreum erwachte ein Hologramm zum Leben, das diverse Aufnahmen des Tempels zeigte. „Offensichtlich sind wir nicht die ersten, die auf diesen Killermond gestoßen sind. Diese Uralten haben offensichtlich auch mit ihm zu tun gehabt.“ Das Hologramm umrahmte eine bestimmte Figurengruppe und zoomte heran. Das bekannte Bild einer Kugel mit Tentakeln, mittlerweile offen als Weltenverschlinger identifiziert, griff einen Planeten an und zerstörte diesen.

Estreum seufzte. „Die Sprache war die der Shkaam, doch der Stil war völlig untypisch. Wir konnten es soweit übersetzen, dass die Uralten die Artefakte schufen, um damit überall in der Galaxis Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Danach schufen Sie sogenannte Meister-Tempel, die als Waffe gegen den Mond, sie nennen ihn Weltenverschinger, funktionieren.“ Der Imperator schnaubte ostentativ. „Das heißt wir haben eine Möglichkeit gefunden, diesen unsäglichen Mond zu töten?“ Arkham nickte enthusiastisch „Nicht ganz eure Majestät. Die Meister-Tempel können ihn nur in eine Art Tiefschlaf versetzen. die Artefakte, die wir überall gefunden haben, dienen als eine Art Aktivator oder Bedienungsanleitung.“

Arkham konnte seine Aufregung nicht verbergen. Sollten die Meister-Tempel wirklich eine Waffe darstellen, so würden Sie dem Imperium erlauben gegen alle Gegner vorzugehen, die auch nur daran dachten sich gegen das Imperium zu stellen. Die Inschriften deuteten etwas vage an, dass mehrere dieser Tempel existieren würden, doch bis jetzt kannte man nur einen. Der Doktor hoffte inständig, dass ein Tempel ausreichte, um die Waffe der Uralten zu aktivieren.

Der Imperator warf beiden einen skeptischen Blick zu. „Finden sie heraus, wie man den Weltenverschlinger umbringen kann und dann starten Sie das Ritual.”

150426 Jolan Rendar

SN OKDST: Verteidigung von Carida

-[o]- --- > Incoming Message < --- -[o]-

ISD III Misery
Vice Admiral Janek Dystra
Standortkommandant Carida-Raumverteidigung
Zeitindex: 090426 n.E.
Geheimhaltungsstufe: Rot

-[o]- ---> Start of Transmission <--- -[o]-

Verehrtes Oberkommando,

ich melde mich in schwieriger Lage, um Ihnen eine Entwicklung bei der Standortverteidigung Carida mitzuteilen. Nachdem das Neo-Imperium in den letzten Wochen mit Ausnahme kleinerer Scharmützel in den umliegenden Systemen keine größeren Operationen entlang meiner Frontlinie durchgeführt hat, erleben wir in diesem Augenblick einen Frontalangriff mehrerer neo-imperialer Gefechtsgeschwader, die sich mit all ihrer Kraft gegen unsere Verteidigungslinien werfen. Kommandoaktionen des Feindes auf Carida selbst haben dafür gesorgt, dass der planetare Verteidigungsschild und ein Teil der dort stationierten Geschützbatterien nicht einsatzbereit ist. Mehrere Kraftwerke und Relaisstationen wurden scheinbar vom Feind empfindlich getroffen, trotz der höchsten Sicherheitsvorkehrungen die von meiner Seite aus und von General Ashen getroffen wurden.

Derzeit rechnen wir damit, dass der Feind signifikante Bodenstreitkräfte auf Carida landen lassen wird, da der Einsatz von Sternenzerstörern mit Superlasern eine Lücke in unsere Raumverteidigung gebrochen hat, die nun vom Feind ausgenutzt wird. Wenngleich ich derzeit diese Lücke schließen lasse, wird der Kampf im Orbit als auch auf dem Planeten brutal und langanhaltend sein. Ich habe sämtliche nicht relevanten Kräfte aus den umliegenden Sternensystemen sofort nach Carida befohlen, um die Verteidigung noch weiter zu stärken. Commodore Rendars 77. Kampfgeschwader sowie das Heimatgeschwader Caridas und zwei weitere Gefechtsgeschwader (das 134. und 394. Kampfgeschwader) werden zusammen mit meinem Kampfgeschwader alles tun, um Carida nicht in feindliche Hände fallen zu lassen. Sobald es die Lage zulässt, melde ich mich mit einem weiteren Zwischenbericht.

Für den Imperator!

Janek Dystra
Vice Admiral
Standortkommando Carida-Raumverteidigung

-[o]- --- > End of Transmission<--- -[o]-

150426 Durana Filor

SN OKDST: Verteidigung von Carida II

-[o]- --- > Incoming Message < --- -[o]-

Oberkommando der Streitkräfte
VAdm Adol Lessent
Adjutant des OkdSt
Zeitindex: 150426 n.E.
Geheimhaltungsstufe: Gelb

-[o]- ---> Start of Transmission <--- -[o]-

An Systemkommandant Carida, Vice Admiral Dystra,

Carida ist ein wichtiger Planet für die Ausbildung von Offiziersnachwuchs, wie Sie selbst wissen.Sie sind angewiesen alle Kräfte, die lokal Verfügbar sind, für die Verteidigung aufzuwenden. Wir setzen den Kreuzer “Inutilius” mit dem 23. IAF-Regiment “Fighting Fools” in Bewegung, damit der Planet gehalten werden kann.

Admiral, mit eisernem Willen, starker Disziplin und unnachgiebiger Härte, gegen den Feind und gegen sich selber, muss die Akademie verteidigt werden. Das Imperium, seine Bürger und der Imperator höchstselbst vertraut darauf, dass Ihre Führung den Feind abweisen und in die Knie zwingen wird.

Carida liegt in Ihrer Hand Admiral.

Lassen Sie es nicht fallen.

Für das Imperium!

Adol Lessent
Vice Admiral

-[o]- --- > End of Transmission<--- -[o]-

210426 Durana Filor

Maulkorb für den Weltenverschlinger

Dr. Arkham betrachtete den angefangenen Absatz seines Abschlussberichtes über den Weltenverschlinger und die Waffen gegen ihn. Normalerweise konnte er seine Arbeiten fließend und ohne große nachträgliche Korrektur tippen. Er hätte es auch einem Droiden diktieren können, aber das betrachtete er als den faulen, unwissenschaftlichen Weg, den kein ernstzunehmender Wissenschaftler beschreiten sollte. Der Doktor war der Meinung, dass Wissenschaft Fehler beinhalten würde, so dass die Tippfehler in allen Berichten dazu gehörten, wie die Antithese zur Hypothese. Er wusste natürlich, dass viel Arbeit in der Forschung durch Droiden erledigt wurde, aber an seiner Alma Mater war der Fachbereich der Philosophie der traditionell größte, so dass er die archaischen Traditionen der Universität verinnerlicht hatte, auch wenn er seit Dekaden nicht mehr dort gewesen war.

Er hatte den Weltenverschlinger -was für ein pathetischer Name der Imperialen Propaganda- studiert und war durch die ganze Galaxis gereist, auf der Suche nach weiteren Zeugnissen über diese Lebensform und seine Gegner. Er hatte äonenalte Tempel praktisch durchwühlt, um den fürchterlichsten Feind der Galaxis bezwingen zu können. Durch diese Reise hatte er Material für Jahrzehnte an Folgeforschungen gesammelt und würde sicher Jahre für die Sichtung und Ordnung des ganzen benötigen. Der Imperator hatte angedeutet, dass Arkham für seine Verdienste genug Mittel erhalten würde, um die Forschungen an den Shkaam und ihren Stätten fortzuführen. Sobald die Kämpfe vorbei sein würden, würde er sich eine ruhige Kernwelt suchen und an der dortigen Universität seinen Lehrstuhl einrichten. Welche Universität würde ihn nicht annehmen wollen, wenn er derjenige war, der dem Imperium den entscheidenden Schlüssel zum Sieg übergeben hatte.

Er fragte sich, ob das Neo-Imperium zusammenfallen würde, wenn der Weltenverschlinger erst einmal bezwungen war. Seit zwei Jahren tobte nun der Kampf in den nördlichen Kernwelten schon und hatte einige, einst prosperierende Planeten zum Schlachtfeldern gemacht. Doch die Kampagne der Neo-Imperialen stockte, als ob man etwas gestartet hätte und nun nicht mehr weiter wüsste. Gäbe es übernatürliche Wesenheiten, die das Schicksal bestimmten, so waren ihnen die Ideen ausgegangen, nachdem sie im Rausch einen Einfall gehabt hatten. Einer der Professoren aus seiner Jugend hatte gesagt, dass man niemals voraussetzen sollte, dass Götter klug sind, sondern genauso absurd handeln, wie es normale Lebewesen taten. Die philosophische Paranoia seiner Gedanken ließ ihn schnauben. Warum musste er immer wieder abschweifen? Erst wenn die Neo-Imperialen aus dem Kern vertrieben waren, würde er seinen Lehrstuhl erhalten und dies würde wohl erst gelingen, wenn man den Weltenverschlinger besiegen konnte. Dies war jedoch nur mit seinem Abschlussbericht möglich.

Enerviert löschte er die Worte der Einleitung, trank einen Schluck des kalt gewordenen Kafs und atmete durch. Dann begann er erst langsam, später wie im Rausch die Worte in seine Konsole zu tippen. Das Ritual zu starten war etwas schwieriger als ursprünglich angenommen, aber der Imperator würde das Ergebnis trotzdem zu schätzen wissen. Das hoffte Arkham zumindest.

010626 Durana Filor

Abschlussbericht

über den Weltenverschlinger, die Artefakte und den Rest

Mein Imperator,

heute, fast vier Jahre nachdem der Weltenverschlinger Nirauan zu Felsstaub zermahlen hat, kann ich Euch, mein Kaiser, mit Freude mitteilen, dass meine Forschungen zum Weltenverschlinger zu einem Ergebnis geführt haben. Wir können den Weltenverschlinger oder “Killermond”, besiegen.

Der Weltenverschlinger tauchte 100722 n.E. zum ersten Mal in der bekannten Galaxis auf, als er bei Nirauan die Flotte und die Hauptwelt des Imperiums der Hand vernichtete. Ein halbes Jahr darauf begann die Invasion des Neo-Imperiums mit der Schlacht von Dorin (080123n.E.), als unsere Achte Flotte vom Weltenverschlinger in die Falle gelockt und vernichtet wurde, was schließlich in der Eroberung des Imperialen Zentrums ZI 181123 n.E. gipfelte. Wie Ihr wisst, konnten wir durch die Aktivierung der Artefakte ZI 200124 n.E. herausfinden, dass diese Karten darstellen, die uns erlauben, die Tempel der Uralten zu finden, die bereits vor Millionen Jahren diese Welten schufen und eine Waffe gegen einen Feind entwickelten, von dem wir heute ausgehen, dass es sich dabei um den Weltenverschlinger handelt.

In den vergangen zwei Jahren konnte ich sehr viel über diese Uralten und ihre Tempel erfahren. Die Erbauer nannten sich selbst die Herren der Ordnung und wurden später zu den “Schöpfern” der Shkaam, wenn man es so ausdrücken will. Sie hinterließen ihren Kindern die Tempel als Wegweiser und Wachposten, sollte die Galaxis je von diesem namenlosen Schrecken heimgesucht werden. Wir konnten dabei aber nie feststellen, ob es sich dabei um eine Prophezeiung handelte, oder ein Vorgänger des Weltenverschlingers tatsächlich schon einmal bezwungen werden konnte..

Die Tempel weisen den Weg zu den sogenannten Protos-Planeten, die auf keiner Karte des Imperialen Archivs verzeichnet sind und durch keinen Tiefraumscan gefunden werden können. Mit Hilfe der Tempel und bestimmter Artefakte kann man diese Planeten finden. Wir haben keine Ahnung, wie diese Planeten im Einzelnen aussehen, doch es existieren dreizehn Stück davon, die alle zusammen unsere Waffe gegen den Weltenverschlinger bilden. Auf allen Planeten befinden sich Meister-Tempel, die den Schlüssel darstellen.

Gemäß den Überlieferungen unserer Ausgrabungen muss zeitgleich ein Ritual ausgeführt werden, welches den Weltenverschlinger für weitere Zeit aus der Galaxis verbannt.

Majestät, ich weiß nicht genau, was passieren wird, wenn das Ritual in den Meister-Tempeln durchgeführt wird. Die Inschriften der Tempel sprechen von der Wiederherstellung des galaktischen Gleichgewichts. Wir sind uns daher sicher, dass dies den Weltenverschlinger bezwingen wird. Sobald der Weltenverschlinger gefallen ist, nehme ich an, dass seine Anhänger bei den Neo-Imperialen, diese Ersten Jünger, fliehen werden. So sollte es Euren Truppen möglich sein, den Kern zurück zu erobern und erneut für eine friedliche und sichere Galaxis zu sorgen.

Mein Imperator, ich empfehle daher dringend, die bereits laufenden Expeditionen Eurer Streitkräfte bei der Suche und Eroberung der Protos-Planeten zu intensivieren.

Ergebenst Dr. Beredont Arkham

150626 Acido Hailfire

Gute Soldaten befolgen Befehle

Byss
Beshqek System, Deep Core Cluster
ISZ: 2301 - 140626 n.E.

Das dumpfe Dröhnen des Transporters war das einzige Geräusch, das den Passagierraum erfüllte. Kreidebleiche Masken aus glänzendem Duraplast starrten emotionslos in die Leere. In ihren schwarzen Augenhöhlen spiegelten sich die Neonlichter der nächtlichen Hauptstadt.

Es war ein ganz normaler Einsatz. Eigentlich unter ihrer Würde. Sie waren Sturmtruppen - die Elitesoldaten des Imperiums, geboren im härtesten Drill, den die Galaxis kannte, ihrer ehemaligen Identitäten beraubt und geschaffen zu einem einzigen Zweck: den Willen des Imperators mit Angst und Schrecken und eiserner Härte durchzusetzen. Und doch hatten sie darauf bestanden, diesen ‘Polizeieinsatz’ persönlich auszuführen.

Der Transporter hielt, das Dröhnen verstummte und die fünf Männer sahen einander durch die skelettartigen Visiere ihrer ikonischen Rüstungen an, ehe sie sich gleichzeitig erhoben und nach draußen traten. Sie mussten nicht kommunizieren, um sich zu verstehen. Jeder von ihnen wusste genau, was zu tun war.

Auf der Straße regnete es und das Wasser spritzte an ihren blank geputzten, weißen Stiefeln hoch, als sie in die Pfütze vor dem Transporter sprangen und ihre Waffen entsicherten. Ihr bloßer Anblick veranlasste die beiden Dirnen auf der anderen Straßenseite und ihren glücklosen Freier zur sofortigen Flucht. Aber sie waren nicht für ein paar armselige Prostituierte und Killerstick-Dealer gekommen.

Das verfallene Wohngebäude ragte wie ein Mahnmal vor ihnen auf. Mit ihren E-11 im Anschlag betraten sie das Gebäude durch den Fronteingang, wobei jeweils zwei von ihnen die Flanken und den Rücken deckten. Der Kompanieführer ging voran. Über das integrierte HUD bestätigten in diesem Augenblick weitere Einsatzgruppen die Sicherung aller Ausgänge. Er saß in der Falle.


Den Flur hinab und das Treppenhaus hinauf - der Lift war schon lange defekt - begegneten sie einigen Anwohnern, die erschrocken in ihren Appartments verschwanden, oder zu Salzsäulen erstarrten. In diesem Viertel hatten die meisten Dreck am Stecken. Eine abgemagerte Twi’lek fiel weinend vor ihnen auf die Knie und begann in gebrochenem Basic um Gnade zu flehen. Ihre Unterarme waren übersäht von schlecht verheilten Einstichwunden.

“Gehen Sie zurück in Ihr Apartment, Ma’am, und verschließen Sie die Tür hinter sich!”, befahl die Stimme des Kommandanten, die der Helm mechanisch verzerrte.

Stattdessen umklammerte sie seinen Schienbeinpanzer und blieb schluchzend auf dem klebrigen Flurboden liegen, als er sie nicht unsanft, aber bestimmt beiseite stieß und seinen Weg fortsetze.

Sie mochte Alien-Abschaum sein, aber sie war eine Bürgerin des Imperiums und damit nicht ihr Ziel, sondern in gewisser Weise ihre Schutzbefohlene. Auch wenn dieser Tage einige das anders sahen. Die Zeiten waren turbulent, der Einfluss des Neo-Imperiums bis über seine Grenzen hinaus stark. Es hing ein Hauch von Palpatines Imperium in der Luft - die gute, alte Zeit. Kaum einer von ihnen hatte sie noch persönlich erlebt. Und doch schwebte der Kodex aus diesen Tagen noch immer über den Trainingshallen und Kasernen ihrer Legionen. Militärische Disziplin bis in den Tod und absolute Loyalität gegenüber dem Imperator waren schon seit den Tagen der Klonkriege die Grundpfeiler der Sturmtruppen gewesen. Seitdem war viel geschehen. Ein Kriegsherr hatte den anderen abgelöst, der Thron auf Coruscant öfter gewechselt als ein Trooper seinen schwarzen Overall und nicht immer waren die Fronten und Befehlsgeber dabei klar gewesen. Erst unter Casston schien die Truppe wieder zu einer klaren Leitlinie gefunden zu haben und dennoch hatten sie von bestätigten Gerüchten aus den eigenen Reihen gehört, die von Befehlen von ganz oben sprachen - Befehle, die Redhorse Revolution bei ihrem Thronsturz nicht zu behindern, ja sogar zu unterstützen. Und nun war er, Daraay, der Imperator. Und nicht jedem gefiel das.

Die fünf Männer gingen in Position und zählten herunter. 5… 4… 3… 2… 1…

Wie auf ein unsichtbares Zeichen brachen sie die Tür von Apartment 77/34, rissen die Waffen hoch und brüllten Befehle. Blaues Plasma schlug ihnen entgegen und von da an war alles Routine. Es dauerte exakt 23 Sekunden, dann waren alle zwölf Dissidenten in dem abgedunkelten Raum tot. Querschläger hatten die Fenster auf der Rückseite zerschmettert und der Wind draußen peitschte den Regen in den 77ten Stock des Gebäudes.

Langsam trat der Kompanieführer tiefer in den Raum, wobei er die Leichen überschritt und ihnen mit dem Scheinwerfer seines Blasters ins Gesicht leuchtete, einem nach dem anderen. Die Glassplitter knirschten leise unter den Stiefeln der anderen, als sie das winzige Apartment absicherten, das die Männer - sie waren allesamt Menschen gewesen - als Stützpunkt für ihre illegalen Operationen gewählt hatten.

Das suchende Licht des Scheinwerfers glitt über gestohlenes Flimsi mit Bauplänen militärischer Einrichtungen, Hochrechnungen zu Truppenstärken und orbitalen Patrouillenrouten. In einer Ecke des Raumes befand sich ein altes Holonet-Terminal, das man von den offiziellen Datennetzen entkoppelt hatte, um unbemerkt nach draußen kommunizieren zu können.

Schließlich blieb der Lichtkegel an einem Gesicht hängen. Es war ein Gesicht, das ihnen allen sehr vertraut war, und das sie doch vornehmlich nur hinter der kalten Grimasse ihrer Helme kannten.

“Der Verräter TR-8702 wurde eliminiert.”, quittierte der Kompanieführer über den internen Funk und beendete damit den Einsatz. Nun konnten die regulären Truppen übernehmen, sich um die Sicherung der Datenlecks kümmern und das faulige Geschwür ihres Netzwerks weiterverfolgen.

Wie jeder Kriegsherr in der langen Geschichte des Galaktischen Imperiums hatte auch Prinz Admiral Mikosh Sympathisanten. Und der Verrat schlug seine Wurzeln tief - zu tief.

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