Gruppenformationen der Army
Formationen haben in der Bodenkriegsführung stets eine bedeutende Rolle gespielt. Mit zunehmender Entwicklung der weitreichenden Waffensysteme sowie der Entstehung kleinerer Kampfverbände und insbesondere den Erfahrungen aus dem Kampf gegen Guerilla-Taktiken, die verheerende Auswirkungen auf zu starre Formationen hatten, haben sich fast nur noch auf der Gruppenebene gewisse Ansätze für feste Formationen gehalten.
Die Wahl einer Formation basiert grundsätzlich auf Lage, Auftrag und dem Gelände. Von gehobener Bedeutung kann so beispielsweise das Maß an Feuerkraft, welches die Gruppe an den Feind bringen kann – sprich Anzahl und Art der in der Gruppe vorhandenen Waffen, die auf den Feind wirken können – aber auch der Schutz der eigenen Flanken und des Rückens, geringerer Koordinationsbedarfs oder die Ausnutzung von Deckung durch Auflockerung sein. Im Folgenden werden die Vor- und Nachteile verschiedener Formationen in unterschiedlichen Situationen am Beispiel einer Gruppe der IAF (Stärke 10) betrachtet. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die einzelnen Positionen mehr ein grober Anhalt für den Gruppenführer denn eine wirklich dogmatische Vorgabe sind.
Kolonne / Schützenreihe
Die Schützenreihe ist eine relativ einfache Formation, die jeder Imperiale Rekrut bereits an der Imperialen Akademie ausgiebig kennenlernt. Hierbei nutzt die Gruppe Wege und Straßen aus, um zügig voranzukommen. Jeder Soldat hält je nach Gelände einen ausreichenden Abstand zu seinem Vordermann um die Auswirkungen von Granaten und Sprengmitteln zu minimieren. Die beiden Späher laufen dabei versetzt mit etwas Abstand vor dem Rest der Gruppe und haben den Auftrag auftretenden Feind möglichst früh aufklären oder im Falle eines Hinterhalts dem Gruppenführer zumindest etwas Zeit zu verschaffen, die Gruppe in eine zweckmäßigere Kampfformation zu bringen. Wichtig ist dabei der Einsatz der schweren Waffen der Gruppe im vorderen Drittel, so dass diese möglichst schnell den Feind niederhalten können. Der Beobachtungsbereich eines jeden Soldaten ist schräg nach vorne auf der jeweiligen Seite der Formation, auf der er sich befindet. Nur die beiden letzten Soldaten haben dabei den Auftrag die Gruppe nach hinten zu sichern. Der Gruppenführer selbst ist mit seinem Funker flexibel und kann sich jederzeit in seinen Schwerpunkt verschieben, um sich so beispielsweise über von den Spähern gemeldetem Feind ein eigenes Bild zu verschaffen oder das Feuer seiner schweren Waffen zu koordinieren.
Vorteil: Die Schützenreihe eignet sich besonders dazu auch längere befestigte Strecken schnell zu überwinden. Der Koordinierungsbedarf für den Gruppenführer ist hierbei minimal und die Flankensicherung optimal.
Nachteil: Durch die Aufstellung der Soldaten hintereinander ist es nicht möglich schnell viel Feuerkraft nach vorne oder hinten zu entwickeln. Durch starken von vorne oder hinten auftretenden Feind könnte die Gruppe dabei im schlimmsten Fall getrennt oder gar aufgerieben werden.
Linien-Formation
Die Linie ist eine sehr einfache Formation, deren Zweck es ist möglichst geballte Feuerkraft auf einen bekannten von vorne auftretenden Feind zu entwickeln. Hierbei kann die Gruppe bei ausreichender Deckung entweder sehr eng zusammen sein, um die Koordination des Gruppenführers zu erleichtern, oder aber weit aufgelockert – unter Umständen auch in bereits vorbereiteten Stellungen – im Gelände verteilt sein. Wenn möglich sollten schwere Waffen hierbei entweder flankierend oder aber im erwarteten Schwerpunkt des Feindes eingesetzt werden.
Vorteil: Die Linienformation bietet wegen ihrer Einfachheit und der optimalen Feuerkraft nach vorne besonders in der Verteidigung viele Vorteile.
Nachteil: Aus der linearen Aufstellung geht eine erhebliche Bedrohung der Flanken hervor. Wenn diese nicht durch einen Nachbarn geschützt werden bieten sie dem Feind die Möglichkeit in die Formation einzubrechen.
Keil-Formation
Der Keil ist eine Formation, der sich aus der Linie und der Gefährdung ihrer Flanken entwickelt hat. Er eignet sich besonders dann, wenn die Feindlage unklar ist und nicht vorhergesagt werden kann aus welcher exakten Richtung der Feind auftaucht. Im Keil führt der Gruppenführer grundsätzlich von vorne, kann jedoch alternativ auch seine beiden Späher zur Aufklärung nach vorne schicken. Sollte Feind in der Flanke auftreten kann die Formation schnell zur Linie in Richtung des Feindes umgewandelt werden, indem sich die Soldaten nur wenig verschieben. Der Keil ist damit die klassische Formation der Infanteriegruppe, die in feindliches Terrain vorstößt.
Vorteil: Gute Feuerkraft nach vorne und ein verhältnismäßiger Flankenschutz sind die wesentlichen Merkmale der Keilformation.
Nachteil: Auch wenn die Flanken der Keilformation geschützt sind, gilt dies nicht für den Rücken der Gruppe, der weiterhin ungeschützt bleibt.
Breitkeil / V-Formation
Der Breitkeil ist eine Formation, die mehr auf Kompanie- und Bataillons- denn auch Gruppenebene Anwendung findet. Er bietet die Möglichkeit viele Kräfte nebeneinander antreten zu lassen, um so einen Schwachpunkt in den feindlichen Reihen zu finden und diesen zum Ein- und Durchbruch nutzen zu können. Auf Gruppenebene spiegelt die V-Formation dies nur in groben Zügen wieder. Durch sie ist es möglich einem bekannten und einzelnen Feind zu begegnen und das eigene Feuer auf diesen zu konzentrieren. Zugleich wird der Feind nahezu eingekesselt und kann zumindest in eine gewünschte Richtung getrieben werden.
Vorteil: Die V-Formation bietet exzellente Konzentration der Feuerkraft auf ein bestimmtes Ziel.
Nachteil: Die Flanken und der Rücken bleiben bei der Position nicht nur ungeschützt, sondern nahezu ohne Berücksichtigung. Ein hier auftretender Feind würde der Gruppe mit nur wenig Mitteln erheblichen Schaden zufügen.
Echolon-Formation
Die Echolon-Formation existiert in zwei verschiedenen Versionen – entweder rechts- oder linkslastig. Sie ist eine einfache schräge Version der Linie und für Fälle ausgelegt, in denen mit dem frontalen oder von einer bestimmten Seite flankierendem Auftreten von Feind zu rechnen ist.
Vorteil: Im Echolon kann schnell eine gute Feuerkraft nach vorne oder zu einer Seite entwickelt werden.
Nachteil: Nachteil hierbei ist die offene entgegengesetzte Flanke.
Rudel-Formation
Das Rudel ist eine gute Alternative zur Keil- oder Linienformation, bei welcher der Aspekt der Auflockerung zusätzliche Berücksichtigung findet. Zudem ist der Übergang von der klassischen Marschformation, der Reihe, zum Rudel sehr einfach und kann auch ohne große Koordinierung des Gruppenführers durchgeführt werden. Die Soldaten halten hierbei sowohl nach vorne bzw. hinten als auch zu den Seiten einen dem Gelände angepassten Abstand ein. Der Gruppenführer bleibt dabei selber in der hinteren Reihe, um den Gesamtüberblick über seine Gruppe behalten zu können.
Vorteil: Im Rudel ist es einfach schnell gute Feuerkraft nach vorne zu entwickeln. Zusätzlich wird der Gruppe durch die Auflockerung erhöhter Schutz vor Splitterwirkung geboten.
Nachteil: In den Flanken oder im Rücken auftretender Feind kann gerade durch die Auflockerung nicht effektiv bekämpft werden und stellt demnach eine enorme Gefahr für die Gruppe dar.
Diamant-Formation
Die Diamantformation ist ursprünglich eine von Spezialeinheiten verwendete Formation, die es ermöglicht gleichzeitig in alle Richtungen sichern zu können. Hierbei wird um den Gruppenführer - bei ausreichender Gruppenstärke zusätzlich den Funker und Sanitäter – ein enger Ring gebildet, bei dem mindestens in jede der vier Richtungen ein Soldat sichert. Diese Formation eignet sich im Gruppenrahmen besonders in urbanem Gelände, bei dem Feind die Möglichkeit hat aus jeder Richtung, selbst unter Berücksichtigung der dritten Dimension anzugreifen.
Vorteil: Die Diamantformation bietet als einzige die Möglichkeit jede Richtung inklusive der Höhe abzusichern.
Nachteil: Es kann jedoch nur sehr spärliche Feuerkraft auf einen auftretenden Feind entwickelt werden. Zudem bietet diese recht enge Formation ein lohnendes Ziel für Granaten.
Quellen
- SW-Empire.de
- Autor: Gherant