Shkaam-Krieg (Chiss)

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< Fraktion: Die Chiss


Der neun Jahre nach der Schlacht von Endor ausgebrochene Krieg mit den Shkaam war die größte militärische Katastrophe des Chiss-Imperiums und führte beinahe zu dessen kompletter Vernichtung. Milliarden Chiss starben und viele Welten wurde verwüstet, einschließlich der Heimatwelt Csilla. Zu den Toten gehörten auch praktisch alle Führungsfamilien der Chiss, welche beim Fall Csillas ausgelöscht wurden. Dies beschleunigte die Blaue Revolution von Khan'adhoro'nintrano erheblich und führte zu weit greifenden Änderungen in Gesellschaft, Militär und Wissenschaft.

Vorgeschichte

Die Shkaam

Die Shkaam waren eine uralte, künstlich geschaffene Rasse, deren Zweck die Kriegsführung war. Es handelte sich um kalte, rationale Wesen, die von einer unbekannten Macht gesteuert wurden. Sie errichteten ihr Reich um 5.000 v.E. in den Unbekannten Regionen ehe sie um 1795 v.E. spurlos verschwanden. Sie erwachten im Jahre 30 v.E. wieder und besiedelten ihren Cluster aufs Neue, bis sie stark genug waren, um dem Ruf ihrer Meister zu folgen. Mit ihrem gesamtem Volk verließen sie ihre Heimat und setzten, auf Anweisung ihres Anführers Skarr hin, Kurs auf den Chiss-Raum. Dort angekommen verwehrte ihnen die Flotte der Chiss den Weg und vernichtete erste Aufklärer, woraufhin die Shkaam einen Großangriff starteten. Die Chiss waren im Weg einer Völkerwanderung. Da die gesamte Bevölkerung auf Wanderschaft war, umfassten ihre militärischen Streitkräfte Milliarden, aufgeteilt auf zehntausende Schiffe. Eine Kräftekonzentration, der keine Macht der Galaxis gewachsen war. Diese Kräfte wurden auf telepathischem Wege von den Sternensprechern geführt, welche alle Einsätze koordinierten und die Schlagkraft der Flotten und Armeen beträchtlich erhöhten. Die Shkaam unterteilen sich in fünf Kasten, wobei die Königskaste nur ein Mitglied hat.

Die Chiss

Die Chiss sind ein Volk blauhäutiger Humanoide. Man geht davon aus, dass sie einst Menschen waren, welche sich nach einer Kolonisierung Csillas der dortigen Umwelt evolutionär anpassten. Es handelt sich um ein kaltes, diszipliniertes Volk, welches öffentlich keine Emotionen zeigt. Die Überzeugung von der eigenen Überlegenheit trieb die Chiss in den Isolationismus. Sie schotteten sich mit 47 offiziellen Kolonien und weit mehr Planeten in ihrem Herrschaftsbereich komplett vom Rest der Galaxis ab. Hochmut schränkte so die Entwicklung wirkungsvoller Taktiken und Techniken im Krieg, zum Beispiel durch Lehren aus den Schlachten anderer, stark ein. Trotzdem waren sie aufgrund ihrer Stärke und Intelligenz eine Großmacht. Ihre Flotten umfassten tausende moderne und schlagkräftige Schiffe und ihre Armeen Millionen gut ausgebildeter Soldaten, welche die Grenzen des Reiches stark bewachten und keinen Eindringling zuließen. Dies war auch der Grund warum bei den ersten Kontakten den Shkaam der Zutritt zum Reich verwehrt wurde, was schließlich zum Krieg führte. Die Chiss wurden damals vom Hohen Haus geführt, in dem die herrschenden Chiss-Adelsfamilien Versammlungen abhielten. Die militärische Führung hatte Haus Nuruodo inne.

Verlauf

Der frühe Krieg

Der Konflikt mit den Shkaam wurde anfangs nicht ernst genommen. Zu einem unbekanntem Zeitindex im Jahr 8 n.E. meldete ein General im Bereich der Fünften Grenzarmee, welche den Rand der Unbekannten Regionen kontrollierte, Kontakt zu einer ihm unbekannten Spezies. Der Feind sei mit geringen eigenen Verlusten vernichtet worden, nachdem er die Grenze überquert hätte. Das zuständige Geschwader der Verteidigungsflotte bestätigte den Bericht und meldete die Vernichtung einiger leichter Feindschiffe, unbekannter Bauart, welche nicht auf Forderungen zur Umkehr reagierten. Der Vorfall wurde im Oberkommando halb ignoriert, man ging von einem vereitelten Übergriff durch Piraten aus. Auf die nun zunehmenden Grenzverletzungen reagierte man nur verhalten und entsandte ein weiteres Geschwader zur Unterstützung. So war man praktisch unvorbereitet als die Situation eskalierte und eine enorme Armada der Shkaam aus den Unbekannten Regionen kommend ins Reich einbrach. Die beiden Wachgeschwader wurden getrennt voneinander gestellt und vollkommen vernichtet, was der Fünften Armee praktisch jegliche Raumunterstützung raubte. Ohne sich lang aufzuhalten überrannten die Shkaam die Randwelten der Chiss. Die meisten Bodentruppen der Chiss wurden einfach von der schieren Masse an Feinden überrannt, wo sie standhielten wurde der gesamte Planet durch Beschuss aus dem Orbit vernichtet. Störungen im Funkverkehr und der Kommunikation machten es dem Oberkommando unmöglich eine realistische Feindeinschätzung zu erlangen und so entsandte man, wie in der Vergangenheit immer, nur einzelne Geschwader um auf einen lokal begrenzten Angriff zu reagieren. Erst nach verheerenden Verlusten bei diesen Gegenangriffen wurde das Ausmaß der Bedrohung klar, bis dahin war jedoch praktisch die gesamte Präsenz der Chiss-Armee in der Region vernichtet und die Shkaam begannen auf breiter Front ihren Vormarsch. Die schutzlosen Gebiete hinter der Verteidigungsfront der Chiss wurden in einem schnellen Bewegungskrieg überrannt, wobei die Shkaam-Flotte einzelne Welten ignorierte und schnell zu zentralen Positionen vorstieß. Dadurch kam es schließlich zur ersten größeren Raumschlacht des Krieges, als eine Flotte aus fünf Geschwadern der Chiss an ihrem Sammelpunkt angegriffen wurde. Führungsschiff des Chiss-Verbandes war das Flaggschiff der Flotte, die Csilla, eines der modernsten und kampfstärksten Schiffe des Reiches. In einem der an der Schlacht teilnehmenden Geschwader diente damals schon der junge Khan'adhoro'nintrano. Die Schlacht war schwer und sehr verlustreich für beide Seiten. Aber langsam gelang es den Chiss den Angriff der Shkaam zum Stehen zu bringen und die feindlichen Kräfte zu zerschlagen. Das Blatt wendete sich jedoch rasant als ein Ushaîk-Star Destroyer auf dem Schlachtfeld erschien und die Csilla vernichtete. Es war der erste Kontakt mit diesem Schiffstypen. Die schwer angeschlagenen Chiss traten daraufhin den Rückzug an. Doch der Verlust der Csilla führte zu einer Welle der Empörung im Chiss-Reich. Das Oberkommando wurde aufgelöst und ersetzt. Es hatte in den ersten Kriegsmonaten durch Fehleinschätzungen nicht nur die Grenzregionen unter schwersten Verlusten und trotzdem fast kampflos verloren, sondern auch das wegen seines Namens symbolträchtigste Schiff der Flotte. Die neue militärische Führung erkannte rasch, dass ein fortgesetzter Widerstand in dieser Form nicht weiter möglich war. Entgegen aller Strategien und Doktrinen ihres Volkes, ließen sie wertlose Planeten räumen und zogen fast die gesamten Streitkräfte des Reiches von den anderen Grenzen ab. Außerdem leiteten sie die Generalmobilmachung ein. Hunderttausende Chiss-Soldaten und dutzende Schiffe gingen verloren, aber es gelang die Truppen auf eine zu verteidigende Stellung zurückzunehmen, bestehend aus fünf zentralen Sternensystemen, welche von den Shkaam nicht umgangen werden konnten. Der Chiss-Führung half nun auch ein strategischer Fehler des Feindes, der alle fünf Systeme gleichzeitig angriff, anstatt seine Kräfte zu konzentrieren. Diesen kleineren Verbänden der Shkaam konnten die Stellungen der Flotte und der Armee standhalten. Trotzdem stiegen die Verluste so rapide an, dass sie selbst bei der Heranführung aller Reserven nicht ausgeglichen werden konnten. Das Chiss-Heer würde innerhalb einer absehbaren Zeit ausbluten. Unter diesem Eindruck, belegt durch Statistiken und Hochrechnungen, trat das Oberkommando vor das Hohe Haus der Chiss auf Csilla und bat darum, das Imperium zu Hilfe zu rufen. Als entscheidendes Argument wurde schließlich auf die Schlacht von Bgarth verwiesen, wo statistisch gesehen von zwölf Kompanien, die man als Ersatz schickte, acht praktisch schon am ersten Tag vernichtet und der Rest schwerste Verluste erlitten hatte. Die Truppe wäre erschöpft und es sei keine annähernd gleichwertige Schwächung des Feindes zu erkennen. Unter den Eindrücken einer bröckelnden Front, gab das Hohe Haus nach und das Imperium wurde um Hilfe gebeten.

Imperiale Hilfe

Das Imperium reagierte direkt auf den Hilferuf, hatte man den Konflikt zwischen Shkaam und Chiss doch schon länger im Blick gehabt und die fremde Rasse auch als Bedrohung für das eigene Reich erkannt. Ein Einsatzverband aus mehreren Geschwadern und Divisionen der Armee wurde gebildet, die 17. Flotte Resistor. Diesen Kräften gelang es die Front weiter zu stabilisieren und sogar einigen Kräften zu erlauben, in feindlichem Gebiet zu operieren. Diese Operationen dienten zum Großteil der Forschung, oder dem Entsatz vereinzelter, noch nicht eroberter oder zerstörter Planeten. Durch den schnellen Vormarsch der Shkaam war die Zahl dieser eingekesselten Planeten jedoch zu hoch um alle zu erreichen und deshalb wurden unbedeutende Planeten ignoriert. So entging dem gemeinsamen Oberkommando die Suche der Shkaam nach antiken Artefakten größtenteils. Zusätzlich zu dieser militärischen Hilfe gewährte das Imperium auch wirtschaftliche Aufbauhilfe. Die Chiss hatten viele Fabrikwelten verloren und die bestehenden konnten mit den angeforderten Mengen an Waffen und Munition nicht mehr mithalten. Der Fehlbestand wurde nun von imperialen Beständen ausgeglichen. Das Chiss-Reich vertraute seinen Verbündeten natürlich weiterhin nicht und beschränkte die Kontakte auf wenige Treffen und Orte. Die imperialen Bewegungen wurden ebenso sorgfältig überwacht wie die der Shkaam.

Der Fall Csillas

Gegen Ende des Jahres 9 n.E., knapp ein Jahr nach dem ersten Kontakt, hatten die Shkaam ihre Suche nach Artefakten abgeschlossen und Hinweise auf die Position eines letzten. Zwischen ihnen und diesem Artefakt stand die alliierte Front der Chiss und der Imperialen. Entschlossen zogen die Shkaam ihre Kräfte zusammen und zerschmetterten in einer gewaltigen Schlacht die Front, die nun schon mehrere Monate verteidigt worden war. In einem Beispiel für einen perfekten Blitzkrieg stießen sie tief in das verbliebene Reich der Chiss, wischten jeden Widerstand beiseite und griffen Csilla, die Hauptwelt des Reiches, an. Obwohl es ihnen nicht gelang den Planeten vollständig zu erobern, erreichten sie doch ihr Ziel und bargen das gesuchte Artefakt. Bei den Kämpfen wurde der Planet zum größten Teil verwüstet und die Zivilbevölkerung erlitt verheerende Verluste. Außerdem wurden praktisch alle führenden Häuser der Chiss ausgelöscht, was im Reich in der Folge zu beinahe bürgerkriegsartigen Zuständen führte. Jegliche Regierungsgewalt verlor ihre Legitimation und ein Großteil der Truppen kehrte nachhause zurück. Nur der Weiterzug der Shkaam in die Gebiete des Imperiums rettete die geschwächten Reste des Chiss-Reiches. Nur einige Reste der Chiss-Flotte verblieben treu zum Reich und nahmen unter dem Kommando von Khan'adhoro'nintrano an der Schlacht von Corellia teil.

Folgen

Gesellschaft

Die Gesellschaft der Chiss war erschüttert. Ihre Oberhäupter waren tot, es gab im Reich keine Familie ohne Tote. Die Loyalitäten zu verschiedenen herrschenden Clans lösten sich zusammen mit ihrem stabilisierenden Einfluss auf und es entbrannten wilde Kämpfe unter den verbliebenen Adelshäusern, welche schließlich bürgerkriegsartigen Charakter annahmen. Dazu kam eine regelrechte Invasion krimineller Elemente aus der gesamten Galaxis, die ungehindert in die Reste des Reiches strömten, ohne dass sie aufgehalten wurden. Gerade die Hutten-Kartelle erschlossen sich den neuen "Markt" mit ungeheuren Mengen an Gewalt und Einschüchterung, da die Chiss fast immun gegen Bestechung waren. Piraten nisteten sich in den Randgebieten und auf zerstörten Schlachtfeldern ein, plünderten die zurückgelassenen Ausrüstungen der Armeen und überfielen schutzlose Planeten und Schiffe. Die sich daraufhin gegründeten Milizen waren von Rassismus und Hass gegen alles Fremde verblendet und ließen dies nicht nur an den Schuldigen aus, sondern auch an den zahlreichen Hilfsorganisationen, welche ins Reich kamen. Dabei wurden oft Hilfslieferungen vernichtet, die das Chiss-Reich dringend gebraucht hätte. Natürlich handelte es sich dabei nur um Einzelfälle, aber das nicht die totale Anarchie im Reich ausbrach, war nur dem stark diszipliniertem Charakter dieser Rasse zu verdanken. Im Jahr 14 n.E. brach eine große Hungersnot im ganzen Reich aus und tausende starben, neben den Toten in den Kleinkriegen der Adligen und durch Kriminelle. Tausende weitere Chiss flohen in den Schoß des Imperiums und das Reich drohte zu kollabieren und unterzugehen. Diese Szenario vor Augen erhob sich Khan'adhoro'nintrano und rief zur Blauen Revolution auf. Durch charismatische Reden und entschlossenes Auftreten gewann er die Herzen einer großen Anhängerschaft. Dazu kamen die Schiffe der Chiss-Flotte, die unter ihm bei Corellia gedient hatten. Es kam zu Meutereien, als er sie zu sich rief, aber viele Kommandanten folgten freiwillig, da auch sie den Zustand des Reiches sahen. Mit seiner so gewachsenen Streitmacht beendete er militärisch die Kriege zwischen den Adelshäusern und sperrte die Grenzen gegen Fremde ab. Er verhandelte mit Hilfsorganisationen und nahm deren Hilfsgüter an der Grenze des Reiches an, womit er die Hungersnot beendete. Dann wandte er sich gegen die Fremden im Reich. Imperiale Bürger wurden ausgewiesen und dann begannen brutale Massaker, als sich die Chiss an den Plünderern rächten. Politisch etablierte sich Khan'adhoro'nintrano als neuer Oberlord des Reiches und restaurierte dessen alte Institutionen, wie zum Beispiel das Hohe Haus. Damit leitete er auch eine Phase der Verbrüderung ein, schlichtete Konflikte, die zum Bürgerkrieg geführt hatten und glich Ungerechtigkeiten aus. Die Kontakte zu den anderen Großmächten brach er fast vollständig ab und konzentrierte sich lediglich auf die Innenpolitik.

Technik

Während des Shkaam-Krieges kamen die Chiss zum ersten Mal in größeren Mengen mit imperialer Kriegstechnologie in Berührung und lernten diese rasch schätzen. Die neuen Waffen des imperialen Militärs wurden als leistungsfähiger und wirtschaftlicher als das bisherige Arsenal des Reiches angesehen. Außerdem ist die Errichtung neuer Produktionsanlagen für Laserwaffen einfacher als der Ersatz der für Charric-Waffen notwendigen und im Konflikt mit den Shkaam vernichteten Fabriken, vor allem aufgrund imperialer Unterstützung. Deshalb begann schon im Krieg die Forschung an eigenen Prototypen für Laserwaffen. Mit dem Fall Csillas und der Vernichtung der Testanlagen endeten diese Versuche jedoch wieder, bis sie nach der Blauen Revolutionen wieder aufgenommen wurden. Obwohl es lange dauerte, gelang es dem Chiss-Militär zumindest seine Bodentruppen mit den Neuentwicklungen auszustatten, welche alle Anforderungen erfüllten. Der Weg zu verwendungsfähigen Turbolasern für Großkampfschiffe ist jedoch noch weit, dort wird weiterhin auf die vertraute Technologie gesetzt. Ebenso lange wird wohl noch die Entwicklung von Chiss-Kampfläufern dauern, deren Entwicklung aufgrund mangelnder Unterstützung stagniert. Ein Hintergedanke bei der Umstellung der Bewaffnung war sicher auch in zukünftigen Konflikten fremde Arsenale besser nutzen zu können, als es beim Shkaam Krieg der Fall war. Mit den Kriminellen kamen außerdem neue Möglichkeiten des Recyclings, des Bergbaus und der landwirtschaftlichen Produktion, welche von den Chiss weiterentwickelt wurden. Auch neue Erkenntnisse im Bau von Schiffen wurden im Krieg gewonnen. So sind die neueren Entwürfe der Chiss-Werften ihren Vorgängern meistens noch weiter überlegen, als dies normalerweise der Fall wäre. Um den Wiederaufbau zu beschleunigen wurden neue Bauverfahren und Droidentechnologien entwickelt und, aufgrund der anfänglichen Sicherheitsprobleme in der Nachkriegszeit, Kampfdroiden weiterentwickelt. Viele terraformte Planeten, die seit dem Weiterzug der Shkaam wieder eingegliedert wurden, bieten die Möglichkeit zur Erforschung fremdartiger Organismen, unter anderem auch zur Herstellung biologischer Kampfmittel. Außerdem wird an eigenen Terraforming Möglichkeiten gearbeitet um zumindest die wichtigsten Planeten wieder besiedelbar zu machen. Während des Krieges wurden desweiteren effektivere Medikamente und Heilverfahren entwickelt, um die hohe Zahl an Verwundeten schnell wieder dienstfähig zu machen. Diese Verfahren können nun auch im zivilen Bereich angewendet werden.

Militär

Das Militär hat seine Einsatzplanungen und Strategien vollständig überarbeitet. In der Vorkriegszeit hatte das Chiss-Militär einen rein defensiven Charakter und seine Aufgabe bestand in der Sicherung der Grenzen des Reiches. Daher war es vorgesehen den Gegner kurz nach Überschreiten der Grenze zu orten, zu stellen und zu vernichten. Man rechnete nur mit lokal begrenzten Konflikten mit kleineren Angriffsverbänden, eine Masseninvasion, wie sie dann eintrat, war undenkbar. Deshalb war das Militär über das ganze Reich verteilt an den Grenzen stationiert. Die Kommandanten hatten aufgrund strenger Dienstvorschriften und Dienstwege kaum die Möglichkeit von Initiativen und mussten, selbst wenn der Nachbarverband um Hilfe rief, auf ihrer Position bleiben, bis das Oberkommando einen entsprechenden Befehl gab, selbst entgegen besseren Wissens. Dieses System wurde gelockert. Kommandeure haben nun größere Entscheidungsfreiheit und einen höheren Interpretationsraum für die Vorschriften. Dies gilt jedoch nicht für die ihnen unterstellten Offiziere und Mannschaften, welche weiterhin nur Befehle befolgen und keine Initiative ergreifen dürfen. Auf strategischer Ebene ist nun ein Sicherheitsgürtel von Planeten geplant. Dort sollen nur schwache Aufklärungs- und Ortungsverbände eingesetzt werden und als vorgeschobene Beobachter dienen. Sobald ein Eindringling von ihnen geortet wird, ergreift ein zentral liegender, großer Verband Maßnahmen zur Klärung der Situation. Die größte Änderung ist jedoch die Schaffung einer Expansionsflotte. Eine solche hatte es seit Ende der ursprünglichen Ausdehnung des Reiches nicht mehr gegeben. Sie wurde als Notwendig erachtet um die verlorenen Gebiete wieder in Besitz zu nehmen und setzt sich aus den Verbänden zusammen, die dem Oberlord während der Blauen Revolution dienten. Kräftemäßig liegt die Konzentration jedoch immer noch auf der Verteidigungsflotte. Die Pläne sehen vor, die Expansionsflotte vollständig als taktische Reserve zurückzuhalten, sobald das Reich wieder hergestellt ist. Im Bereich der Bodenkriegsführung sind die Chiss nun dazu übergegangenen, mächtige Verteidigungsbollwerke mit starken Schildreaktoren und Geschützen zu errichten, um orbitalem Beschuss standhalten zu können und Bodenangriffe mit möglichst geringem Kräfteeinsatz zurück zu schlagen. Die Infanterie wird nun verstärkt durch Panzer und Artillerie unterstützt, wobei es keine eigenen Panzereinheiten im Reich gibt. Die zahlreichen Panzer sind Einheiten der Infanterie zugewiesen und es handelt sich vorwiegend um überschwere Modelle, die es auch mit den schwersten imperialen Kampfläufern aufnehmen können.

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Chiss-Reiches ist während des Krieges praktisch komplett zusammengebrochen. Die wirtschaftlich stärksten Planeten wurden vernichtet und teilweise entvölkert. Von diesem Schlag erholt sich die allgemeine Wirtschaft nur langsam, aber bestimmte Industriezweige boomen extrem aufgrund der erhöhten Nachfrage. So sind zum Beispiel die Bau-, Maschinen-, Landwirtschafts-, Pharma- und Waffenindustrie heutzutage bereits stärker als in der Vorkriegszeit, vor allem aufgrund der gewaltigen staatlichen Förderung für diese Bereiche. Dienstleistungsunternehmen aller Art haben im Gegenzug noch einen schweren Stand, da die Chiss noch immer mit dem Wiederaufbau beschäftigt sind und alltägliche Probleme zurückgestellt werden. Aufgrund dieser mangelnden Nachfrage erfolgt auch kaum staatliche Förderung. Der Bereich der Unterhaltungsindustrie ist nur noch rudimentär vorhanden und bis auf wenige Ausnahmen praktisch abgeschafft um Arbeitskräfte für wichtigere Bereiche freizumachen. Die letzten bestehenden Unterhaltungsunternehmen werden von der Regierung sogar sanktioniert, wenn sie zu viel Personal beschäftigen. Der Arbeitskräftemangel ist derzeit auch das größte Problem der Wirtschaft, da diese einfach nicht genug qualifiziertes Personal findet um allen Aufgaben nachzukommen. Trotzdem verwehrt die Regierung des Reiches Fremdarbeitern den Zutritt und akzeptiert nur in wenigen Bereichen begrenzt imperiale Hilfe. Das zweite Problem ist die extreme Belastung durch Kriegsversehrte, welche verpflegt und behandelt werden müssen wie Gesunde, ohne dabei jedoch einen Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können. Die Millionen Invaliden haben aber trotzdem keinen schweren Stand in der Chiss-Gesellschaft, da sie immer noch als ein Teil von ihr angesehen werden und ihr Opfer für das Reich gewürdigt wird.

Quellen