Raketen, Torpedos und Bomben

Raketen, Torpedos und Raumbomben sind explosive Geschosse, die als Waffen von Raumschiffen eingesetzt werden. Seltener werden sie auch in kleinerer Form von Fahrzeugen oder Personen eingesetzt. Kleinere Varianten von Raumbomben sind die eng mit ihnen verwandten Granaten. Neben Laserwaffen sind explosive Geschosse die am weitesten verbreiteten Waffen.

Gemein ist allen drei Waffenarten, dass sie eine explosive Ladung mit einem Zündmechanismus und ggf. weiteren Komponenten in einem Gehäuse vereinen. Abgefeuert werden sie aus geeigneten Abschussvorrichtungen, die Raketenwerfer, Torpedowerfer/-rohr oder Bombenschacht genannt werden. Die Zielerfassung erfolgt normalerweise über Sensoren des feuernden Raumschiffes. Manche Geschosse haben auch eigene Sensoren, die ein Ziel aufschalten können. Diese Information kann dann zur Verfolgung oder für die Zündung verwendet werden.

Die Geschosse können von Schilden wie Partikelschilden oder Deflektorschilden abgewehrt werden. Strahlenschilde sind jedoch in der Regel wirkungslos gegen sie, werden aber teilweise vom Effekt der Ladung beeinflusst.

Alle Arten von Geschossen werden oft mit einer "Gewichtsklasse" oder anderen Zusätzen wie "verbessert" in ihrer Bezeichnung versehen. Diese haben jedoch keine feststehende Bedeutung, sondern dienen mehr der Unterscheidung innerhalb einer Modellreihe oder auf einem Schiff.

Raketen und Torpedos

Raketen und Torpedos sind Geschosse, die aus einem Gefechtskopf mit Zünder und Sprengladung und einem Antrieb bestehen. Durch den Antrieb bewegen sie sich auf ihre Ziele zu. Dabei kommen Raketenantriebe und kleine Ionenantriebe zum Einsatz. Der Übergang zwischen diesen beiden Waffentypen ist fließend, eine klare technische Abgrenzung gibt es nicht. Beide Arten gibt es gelenkt und ungelenkt, sowie mit unterschiedlicher Sprengkraft. Raketen sind meist länger und dünner als Torpeods, die eher kompakt gebaut sind. Torpedos sind spezialisierte Waffen mit höherer Reichweite, die sich fast ausschließlich auf Raumjägern finden. Der Einsatz von Torpedos auf größeren Schiffen oder stationär ist wirtschaftlich und taktisch nicht sinnvoll. Für den Einsatz durch Infanterie oder Fahrzeuge sind sie in der Regel zu groß.

Die einfachste Bauform von Raketen und Torpedos hat keine weiteren Komponenten als die zuvor genannten. Sie folgen sobald sie abgefeuert sind einer festen Flugbahn und lösen durch einen Zündmechanismus bei Aufschlag oder wenn der Treibstoff ausgeht aus. Lenkraketen und -torpedos verfügen über einen Antrieb mit Steuerungsmöglichkeit. Die Flugbahn muss dadurch keine gerade Linie sein. Der Kurs kann dabei vorprogrammiert sein, die können ferngelenkt werden oder über eigene Sensoren als Zielsuchende Raketen und Torpedos selbstständig ein Ziel verfolgen. Zielsuchende Raketen verwenden unterschiedlichste Sensoren um Energiesignaturen oder Wärmesignaturen zu verfolgen. Sie können auch mit optischen Sensoren, Radarsensoren oder noch ausgefalleneren Technologien ausgestattet sein. Die wendigsten Torpedos schaffen Kurvenradien von unter einem Meter und können so in kleinste Öffnungen hinein fliegen. Lenkraketen stehen dem häufig in nichts nach und sind Problemlos in der Lage andere Raketen, Torpedos oder erst recht Jäger zu verfolgen und treffen. Die Reaktionszeit von zielsuchenden Raketen und Torpedos lässt jedoch oft zu wünschen übrig. Gerade Jäger und andere kleine Schiffe haben daher gute Chancen sie auszumanövrieren. Clusterraketen sind eine spezielle Bauform, bei der mehrere Raketen gleichzeitig abgefeuert werden, entweder direkt aus dem Werfer oder von einer größeren Trägerrakete.

Raketen-Typen

Erschütterungsrakete

Die meisten Raketentypen gibt es in verschiedenen Größen und Modellreihen. Üblicherweise können auch ausgefallenere Typen aus Werfern abgefeuert werden, die normalerweise für Erschütterungsrakten konstruiert wurden. Es gibt aber nicht jeden Raketentyp für jedes Werfermodell.

Die Reichweite von Raketen liegt üblicherweise im Bereich von deutlich unter einem Kilometer. Die meisten Raketen haben eine effektive Reichweite von etwa 500 Meter. Die maximale Reichweite liegt meistens bei 700 Metern bis einem Kilometer. Von größeren Schiffen können Raketen teilweise auch als ballistische Raketen abgefeuert werden um sie gegen Bodenziele einzusetzen. Im Schiff-zu-Schiff Einsatz ist dieser Modus jedoch wenig effektiv, da selbst große, schwerfällige Schiffe ballistische Raketen ausmanövrieren können.

• Erschütterungsraketen setzen bei der Explosion eine Druckwelle und hochenergetische Partikel frei. Neben dem direkten Explosionsschaden können sie so auch Geräte in der Umgebung der Einschlagstelle beschädigen oder beeinflussen. Als ungelenkte oder zielsuchende Raketen werden sie oft für den Schiff zu Schiff Kampf von Raumjägern bis zu Sternzerstörern eingesetzt. Sie sind der häufigste Typ von Geschossen auf Raumschiffen und existieren in nahezu jeder Größe. Es gibt sie auch als Clusterraketen, gerade für den Einsatz gegen größere Gruppen von Raumjägern.
• Protonenraketen sind den Protonentorpedos sehr ähnlich. Sie setzen bei der Detonation Protonenpartikel frei, die verheerenden Schaden anrichten. Sie sind seltener als Erschütterungsrakten. Meistens haben sie mehr direktes Schadpotential als gleich große Erschütterungsrakten, dafür aber weniger Effekt auf die Umgebung und auf Defelktor- oder Partikelschilde.
• Mag-Pulse sind Raketen, die - oft über einen Annäherungszünder - einen Elektromagnetischen Puls auslösen. Dieser unterbricht Computer und Energiesysteme von Zielen in der Nähe und kann Schilde temporär empfindlich schwächen. Der Effekt setzt üblicherweise auch durch Deflektorschilde hindurch ein, wenn auch eventuell abgeschwächt. Die meisten Ziele erholen sich jedoch innerhalb von einigen Sekunden bis Minuten wieder von dem Effekt.
• EMP-Raketen sind Mag-Pulse Raketen ähnlich, aber klein genug für den Infanterieeinsatz gegen Droiden.
• Ionen-Pulse sind Eng verwandt mit den Ionenkanonen und setzen bei Zündung ionisierte Partikel frei, die elektrische Systeme, Schilde und Energiesystem überlasten können. Sie richten wenig physischen Schaden an, können aber Schilde und sonstige Systeme eines Schiffes oder Droiden nachhaltig außer Gefecht setzen.
• Elektro-Chaff-Raketen setzen elektrisch Aufgeladene Chaff-Partikel frei. Ähnlich wie Conner-Netze überlasten und deaktivieren sie so die Systeme von Raumschiffen. Im Gegensatz zu Ionenraketen und Mag-Pulse haben sie jedoch keinen besonders starken Effekt gegen oder durch Schilde.
• Splitter-Raketen setzen bei Detonation viele kleine Splitter frei. Insbesondere gegen leicht oder nicht gepanzerte Ziele kann dies sehr Effektiv sein. Im Raumkampf haben sie jedoch kaum Anwendung.
• Baradium-Raketen erzeugen eine sehr starke und zerstörerische Explosion.
• Diskordanz-Raketen sind ein ausgefallener Raketentyp, der statt einer Sprengladung Buzz-Droiden trägt. Diese werden von der Rakete in die nähe des Ziels gebracht und dort in einer kleinen Wolke freigesetzt.
• Basilisk Raketen sind im Grunde genommen normale Erschütterungsrakten für den Schiff-zu-Schiff Kampf. Sie haben jedoch eine extrem große Reichweite von hunderten Kilometern, weit mehr als sogar Torpedos. Der praktische Nutzen im Vergleich zu herkömmlichen Waffen ist gerade im Verhältnis zu den Kosten jedoch gering. In der Praxis werden jedoch statt dessen viel häufiger normale Erschütterungsrakten im gleichen Formfaktor verschossen.

Der allgemeine Sprachgebrauch im Imperium richtet sich nach den Waffen, die am häufigsten vorkommen, sowohl bei eigenen als auch feindlichen Schiffen. Sofern nicht anders bezeichnet gelten folgende Annahmen:

• Raketen oder Erschütterungsraketen bezeichnet zielsuchende Erschütterungsraketen für kurze Distanzen im Schiff-zu-Schiff Kampf. Aus dem Kontext lässt sich die Größenordnung in der Regel erschließen: Jäger feuern grundsätzlich eher kleine Anti-Jäger Raketen, Großkampfschiffe wählen ihre Munition üblicherweise dem Ziel angemessen.
• Bei anderen Raketentypen ist von den gleichen Eigenschaften mit lediglich anderem Gefechtskopf auszugehen.
• Abweichende Eigenschaften, z.B. ungelenkt oder langstrecken- sollten immer dazu gesagt werden.

Torpedo-Typen

Gefechtskopf eines MG7-A Protonentorpedo

Torpedos gibt es wie Raketen in verschiedenen Modellreihen und Typen. Die meisten Werfer können mit Gefechtsköpfen jeden Typs geladen werden, sofern es sie in der Modellreihe gibt. Torpedowerfer finden sich fast ausschließlich auf Raumjägern, Bombern und Kanonenbooten.

Die Reichweite von Torpedos liegt deutlich über der von Raketen. Die meisten Torpedos haben eine effektive Reichweite von einem Kilometer oder mehr, bei einer üblichen Maximalreichweite von eineinhalb bis drei Kilometern. Sie können damit von Jägern sehr gut außerhalb der effektiven Reichweite von Laserkanonen eingesetzt werden, während sich der Träger außerhalb der Reichweite von Turbolasern aufhält.

• Protonen-Torpedos setzen bei der Detonation Protonenpartikel frei, die verheerenden Schaden anrichten. Gerade auf Raumjägern anderen kleinen Kampfschiffen sind sie häufig anzutreffen. In der Dimension von Raumjägern können sie bei gleicher Größe deutlich mehr Schaden anrichten als Raketen. Aufgrund des höheren Preises als Raketen und des geringeren Mehrwerts der höheren Sprengkraft gegen kleine Ziele, werden sie jedoch meistens nur von Bombern oder Jagdbombern mitgeführt.
• Ionen-Torpedos haben die gleiche Wirkung wie Ionen-Pulse Raketen. Die Bauweise als Torpedo kommt jedoch mit höherer Reichweite und größerer Energie in einem kleinen Gefechtskopf.
• Plasma-Torpedos setzen bei der Explosion starke Strahlung frei, die darauf abgestimmt ist Deflektorschilde zu überlasten. Sie sind dabei deutlich effektiver als Ionenkanonen, -raketen oder -torpedos, sind aber sonst wenig effektiv.

Auch hier richtet sich der allgemeine Sprachgebrauch im Imperium nach den häufigsten Typen. Es gelten folgende Annahmen:

• Torpedos oder Protonentorpedos bezeichnet ungelenkte Protonentorpedos mit fest voreingestelltem Kurs.
• Verbesserte (Protonen-)Torpedos bezeichnet in der Regel die zielsuchende Variante, mit etwas höherer Sprengkraft.
• Abweichende Eingenschaften sollten immer spezifiziert werden.
• Bei anderen Gefechtsköpfen wird, sofern nicht anders bezeichnet, von sonst gleichen Eigenschaften ausgegangen.

Raumbomben

Raumbomben bestehen aus einer Sprengladung und einem Zündmechanismus. Sie haben keinen eigenen Antrieb und werden entweder von einer Abwurfeinrichtung beschleunigt ("geworfen") oder lediglich ausgeklinkt. Im letzteren Fall beschreiben sie dann eine ballistische Flugbahn. Im freien Raum bedeutet das, dass sie einfach gerade weiter in die Richtung fliegen in der das abwerfende Schiff gerade geflogen ist. In der nähe von Planeten oder anderen großen Gravitationsquellen fallen die Bomben natürlich auf die nächste Gravitationsquelle zu. Da gerade im Gefecht selten mit Orbitalmechanik, sondern eher über Repulsoren oder aktives Gegensteuern die Höhe gehalten wird, ist dieser Effekt in planetennahen Raumschlachten sehr stark und für manchen extrem überraschend. Gelegentlich haben Raumbomben einfache Steuerdüsen um simple Kurskorrekturen auszuführen.

Auch wenn die Reichweite theoretisch unbegrenzt ist, werden sie in der Regel auf extrem kurze Distanz oder nur gegen statische Ziele eingesetzt. Raumbomben sind durch das fehlen von Antrieben oder aufwändigen zielsuchenden Sensoren deutlich günstiger als Raketen oder Torpedos. Auch sind sie bei gleicher Sprengkraft deswegen deutlich kleiner und Bomber können mehr mitführen. Aufgrund dieser Vorteile lohnt sich der Einsatz in einigen Situationen trotz des Risikos, dass ein Bomber sehr nah an das Ziel heran fliegen muss. Ein ausgefallener Einsatzzweck ist das Abwerfen von Bomben am Heck um Verfolger zu bekämpfen.

Ausgelöst werden Raumbomben meist durch Annäherungszünder, Fernzünder oder Zeitzünder.

Raumbomben-Typen

Raumbomben gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Werfersysteme sind häufig auf einen speziellen Typ ausgelegt. Lediglich Thermaldetonatoren und Protonenbomben gibt es meistens im gleichen Gehäuseformat.

• Thermaldetonatoren enthalten genau wie die namensgleichen Granaten einen Baradium-Sprengsatz, der eine vernichtende Wirkung durch extreme Hitzeentwicklung bei der Detonation erzeugt.
• Protonenbomben setzen bei der Detonation Protonenpartikel frei, die verheerenden Schaden anrichten. Partikelschilde halten diese Wirkung größtenteils auf, Ziele ohne Schilde erleiden jedoch extremen Schaden.
• Seismische Bomben erzeugen bei der Implosion eine sich ringförmig ausbreitende Welle seismischer Energie, die harte Materialien pulverisiert und sogar schwache Schilde überwinden kann. Aufgrund der zweidimensionalen Wirkung werden bekommen seismische Bomben von ihren Abwurfeinrichtungen üblicherweise einen leichten Drall mitgegeben. Der Auslöser ist eine spezielle Form des Annäherungszünders, der auslöst wenn ein Ziel in die Wirkungsebene kommt.

Der allgemeine Sprachgebrauch im Imperium ist wie folgt:

• Bomben, Raumbomben oder Protonenbomben bezeichnen normalerweise ferngezündete Protonenbomben mit einem Zeitzünder als reserver.
• Thermaldetonatoren im Raumkampf bezeichnen gleichartige Waffen mit alternativem Sprengsatz.
• Andere Typen oder Eigenschaften sollten immer explizit benannt werden.

Neben diesen taktischen Bombentypen gibt es auch noch ausgefallene, strategische Waffen, die sich an der Grenze zu Superwaffen bewegen. Darunter fallen Thermofusionsbomben und Baradium-Fissionsbomben.